Christiane Wartenberg (Künstlerin)

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Christiane Wartenberg 2024

Christiane Wartenberg (* 1948 in Magdeburg) ist eine deutsche bildende Künstlerin mit den Gebieten Bildhauerei, Rauminstallation, Kunst am Bau, Grafik, Zeichnung und Künstlerbücher.

Fünf Jahre ihrer Kindheit verbrachte Wartenberg in einem Dorf in der Lausitz. Die Schule besuchte sie in Magdeburg[1] und machte anschließend von 1963 bis 1967 das Abitur mit Facharbeiterlehre als Gebrauchswerberin. Von 1967 bis 1969 studierte sie Kunsterziehung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend studierte sie bis 1974 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Bildhauerei und schloss mit dem Diplom ab. Danach arbeitete sie in Berlin als freischaffende Künstlerin.

Nach Auftragsarbeiten in den Ostberliner Neubaubezirken und dem Umland erhielt Wartenberg nach der Wende 1992 ein Arbeitsstipendium des Kulturfonds der neuen Bundesländer. Sie machte sich selbstständig und betrieb zunächst in einem ehemaligen Stall in Berlin-Karow ein Atelier. Danach arbeitete sie in Schönow, einem Ortsteil von Bernau, in einem selbst errichteten Wohn- und Arbeitsgebäude.

Seit 1993 wohnt und arbeitet sie im Ortsteil Ortwig der Gemeinde Letschin im Oderbruch auf einem großen Gehöft. In den Jahren 1994 und 1998 nahm sie Gastdozenturen an der Weißenseer Hochschule wahr.

Christine Wartenberg war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR.

Werke (Auswahl)

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Märkische Wegkreuze
Märkischer Brunnen anno 1980

Werke stehen unter anderem in Berlin, auf dem Darß und in Letschin.

  • 1978: Märkischer Brunnen, Berlin-Friedrichsfelde
    gegenüber Bärenschaufenster vom Tierpark Berlin auf dem Heinrich-Dathe-Platz. Acht abstrakte Brunnenstelen aus Terrakotta werden unsymmetrisch in der Mitte durch ein größeres Becken mit gemauerten Brunnenstelen getrennt. An den Seiten der großen eher torartigen Stelen befinden sich Frauen- und Tiermasken als Wasserspeier. Seit etwa 1992 sind alle Wasseranschlüsse abgeklemmt, die Plastiken sind dagegen gut erhalten. Zunächst wurden die Becken mit Sand gefüllt und bepflanzt. Im Jahr 2011 stellten die Mitarbeiter der Lichtenberger Bezirksverwaltung die Brunnenelemente vollständig frei, die nun eine Art Kunstgalerie bilden.[2]
  • um 1979: Märkische Wegkreuze, Berlin-Friedrichsfelde, Dathepromenade
  • um 1985: Sitzender weiblicher Akt, Berlin-Buch
    Eine Keramikfigur, 1,50 Meter hoch, wurde in der Karower Straße, zwischen dem Archiv und der medizinischen Fachschule aufgestellt.[3]
  • 1988: Hofzeichen, Berlin-Marzahn
    Am Zugang zum Hof der Bernburger Straße (Höhe Nummern 15/17) befindet sich eine 1,80 m hohe Terrakotta-Stele auf einem 70 Zentimeter breiten Sockel. Sie besteht aus einer symbolischen turmartigen Architektur, die von einem bogenförmigen Kranz abgeschlossen wird. Aus der Stele treten einzelne Keile und Dreiecke hervor.[4]
  • 1990: Plastische Objekte, Berlin-Fennpfuhl
    Terrakotta-Stelen, die im Bereich der Straßenbahnhaltestelle Poliklinik (heute: Polikum) aufgestellt wurden.[5]
  • 2002/2003: Hahn als Rufer, Letschin.
    Die Gemeinde Letschin hatte einen Realisierungswettbewerb zur Gestaltung einer Skulptur für einen kleinen Kreisverkehr im Ort mit Bezug auf das Ortsteilwappen ausgeschrieben. Die hier wohnhafte Künstlerin gewann mit dem 3,20 Meter hohen Bronzewerk den ersten Preis. Auf einem Riesenhocker, der auch an die Grundkonstruktion von Fachwerkbauten erinnern soll, sitzt ein Hahn, der sich der eigentlichen Ortsmitte mit dem langgestreckten Anger zuwendet.[6] Aus einer Veröffentlichung in der Märkischen Oderzeitung im Jahr 2012 geht hervor, dass die Plastik durch eine Karambolage mit einem Fahrzeug beschädigt und über eine Restaurierung verhandelt wurde.[7] Im Mai 2013 wurde der in einer Berliner Werkstatt restaurierte Hahn wieder auf sein Gestell gesetzt.[8]
  • 2013: Raumkunst (4 Waldbilder) im Revier Lathsack vom Lychener Waldforst[9]
  • Im Münzkabinett der Staatlichen Galerie Moritzburg (Halle), im Kleist-Museum Frankfurt (oder) und im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart befinden sich Werke von Christiane Wartenberg.[10]

Ausstellungen (Auswahl)

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Veröffentlichungen

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Wartenberg gründete im Jahr 2007 den Loose-Art-Verlag. Die hier erscheinenden Bücher beinhalten die Ergebnisse der jährlichen Kunstsymposien, die sie auf ihrem Gehöft veranstaltet. Sie arbeitet bei den Editionen eng mit anderen Künstlerinnen aus ihrem Bundesland zusammen.[13]

  • 2019 wurde Wartenberg mit dem Brandenburger Kunstpreis 2019 für das Lebenswerk ausgezeichnet[14]
  • Im Jahr 2011 erhielt Christiane Wartenberg für ihr Langzeitprojekt „Übergriffe. Mein kleines Europa“ den Sabine-Hoffmann-Preis der Stiftung des Evangelischen Bildungszentrums Hospitalhof Stuttgart. Die Begründung lautete: „[Ihr] künstlerisches Lebenswerk überzeuge durch seine Auseinandersetzung mit „der menschlichen Behausung und deren gefährdeter und unter Mühen fortdauernder Natur“.“[15]
  • Plastik und Zeichnungen: Sylvia Hagen, Manfred Hübner, Manfred Strehlau, Christiane Wartenberg, Gertraud Wendlandt., Berlin (Ost), Galerie im Turm, 1985
  • Kunst im Oderbruch; Broschüre, Übersicht der im deutschen und polnischen Teil des Oderbruchs lebenden und schaffenden rund 72 KünstlerInnen; Herausgegeben von der „Hofgesellschaft. Kulturhistorischer Verein Güstebieser Loose und Umgegend e. V.“, Neulewin. 2006
Commons: Christiane Wartenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Christiane Wartenberg, Bildhauerin. In: barby-prinzesschen.de. Abgerufen am 13. September 2024.
  2. Monika Arnold: Springbrunnen, Teil 12: „Märkischer Brunnen“ am Tierpark – schöne Keramikfiguren ohne Wasser - Aktuelle Nachrichten - Bezirke - Lichtenberg - Berliner Morgenpost - Berlin. In: bezirke.morgenpost.de. Archiviert vom Original am 12. Dezember 2013; abgerufen am 12. Dezember 2013.
  3. Sitzender weiblicher Akt. In: Bildhauerei in Berlin. Abgerufen am 26. Juni 2021.
  4. Kunst in der Großsiedlung, Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin, ISBN 978-3-00-026730-7; Seite 211
  5. Sylvia Brösicke-Istok, Gabriela Ivan, Romy Köcher, Hans Schlegel: Plastiken, Denkmäler und Brunnen im Bezirk Lichtenberg. Luisenstädtischer Bildungsverein, September 1993, ISBN 3-89542-012-3, Seite 14.
  6. Kunst und Bauen - Werke von Christiane Wartenberg. In: www.bbk-brandenburg.de. Archiviert vom Original am 20. Oktober 2013; abgerufen am 20. Oktober 2013.
  7. Heike Hahn: Restauratorin soll Hahn retten - MOZ.de. In: moz.de. 11. Oktober 2012, archiviert vom Original am 20. Oktober 2017; abgerufen am 21. Oktober 2017.
  8. Heike Hahn: Letschins Wappentier steht wieder - MOZ.de. In: www.moz.de. 6. Mai 2013, archiviert vom Original am 6. Dezember 2016; abgerufen am 6. Dezember 2016.
  9. Birgit Bruck: Kein Schweigen im Walde. In: nordkurier.de. 4. Mai 2013, abgerufen am 13. September 2024.
  10. a b ganz kurze werkvita - Christiane Wartenberg. In: ch-wartenberg-kuenstlerbuecher.de. Abgerufen am 13. September 2024.
  11. Lore Bardens: „Tonstille“ - Kultur in Potsdam. In: pnn.de. 13. Juni 2006, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 24. September 2015.
  12. Susu Grunenberg und Christiane Wartenberg – Die Hütte #2. In: kunst-magazin.de. Archiviert vom Original am 14. Oktober 2013; abgerufen am 14. Oktober 2013.
  13. Aus der Sammlung des Loose Art Verlages - Christiane Wartenberg. In: ch-wartenberg-kuenstlerbuecher.de. Abgerufen am 13. September 2024.
  14. Kunstpreis für das Lebenswerk 2019 - Christiane Wartenberg auf YouTube, 24. Juni 2019 (Laufzeit: 3:04 min).
  15. Stuttgarter Kunststiftung zeichnet Christiane Wartenberg aus. In: epd.de. 14. Oktober 2011, archiviert vom Original am 13. Oktober 2013; abgerufen am 13. September 2024.