Christianspflegehaus
Das ehemalige Christianspflegehaus, auch Alte Kaserne, ist ein Baudenkmal in der Kieler Straße 98–102 in Eckernförde. Das Gebäude steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Eckernförde.[1]
Das zweigeschossige Gebäude mit klassizistischer Fassade wurde 1760 von Friedrich Wilhelm Otte erbaut. In ihm waren Textil- und Fayence-Manufakturen sowie Arbeiterwohnungen untergebracht.[2]
In dem ehemaligen Christianspflegehaus (auch Christians-Pflegeheim) wurden ab 1785 aus Kopenhagen dienstunfähige, alte und verarmte Soldaten sowie Soldatenwitwen und Soldatenwaisen untergebracht. Etwa 200 Männer, 60 Frauen, 80 Jungen und 40 Mädchen, die alle Uniform tragen mussten, lebten unter strenger militärischer Disziplin unter der Oberaufsicht von Carl von Hessen. Ab 1820 wurde in dem Gebäude eine Musterschule für „wechselseitigen Unterricht“ eingerichtet. Bekanntester Schüler war Lorenz von Stein, an den ein Bronze-Relief am Gebäude erinnert.[3] Heim und Schule wurden 1854 aufgelöst.[4]
Ab 1864 wurde das Gebäude als Kaserne für preußische Soldaten genutzt. Aus dieser Zeit stammt die noch heute bekannte Bezeichnung Alte Kaserne. Seit 1870 dient es als Wohnhaus.[2]
Teile des historischen Gebäudekomplexes wurden bei späteren Straßenbaumaßnahmen zerstört.[3]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Objekt-Nr. 1698. In: Liste der Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein – Kreis Rendsburg-Eckernförde
- ↑ a b Christoph Rohde: Architekturführer Eckernförde. (PDF) In: eckernfoerde.de. Museumsverein Eckernförde, Stadt Eckernförde, 2015, S. 36, abgerufen am 17. März 2017.
- ↑ a b Christoph Rohde: Lorenz von Stein – Ehrung für großen Sohn der Stadt. In: kn-online.de/Eckernförder Nachrichten. 4. November 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. März 2017; abgerufen am 17. März 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eckernförde-Lexikon. Hrsg. von der Heimatgemeinschaft Eckernförde e. V. in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Husum Verlag, Husum 2014, ISBN 978-3-89876-735-4, S. 68 f.
Koordinaten: 54° 27′ 59,3″ N, 9° 50′ 14,9″ O