Christof Cremer
Christof Cremer (* 1969 in Heinsberg) ist ein deutscher Bühnen- und Kostümbildner.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Ausbildung absolvierte er am Nationaltheater Mannheim (Herrenschneider) und an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (Meisterklasse für Bühnen- und Filmgestaltung, Abschluss 1997 mit Auszeichnung). Cremer hat u. a. mit den Regisseuren bzw. Choreografen Mascha Pörzgen, Leonard Prinsloo, Robert Meyer, Carlos Wagner, Ansgar Weigner, Jean Renshaw, Roland Hüve, Brigitta Gillessen und Johnny Lloyd zusammengearbeitet. Er lebt in Wien.
Arbeiten als Ausstatter (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2001: Stadttheater Klagenfurt: Giuseppe Verdi, Don Carlo (Kostüme), Regie: Leonard Prinsloo
- 2001: Oldenburgisches Staatstheater: György Ligeti, Le Grand Macabre (Kostüme), Regie: Mascha Pörzgen
- 2004: Vereinigte Bühnen Krefeld-Mönchengladbach: Wolfgang A. Mozart, Die Zauberflöte (Bühne und Kostüme), Regie: Mascha Pörzgen
- 2004: Theater Heidelberg: Giuseppe Verdi, La Traviata (Bühne und Kostüme), Regie: Leonard Prinsloo
- 2005: Stadttheater Klagenfurt: Hans Werner Henze, Der junge Lord (Bühne und Kostüme), Regie: Leonard Prinsloo
- 2005: Neue Oper Wien (Straßenbahnremise): Christoph Cech, Orfeo (Bühne und Kostüme), Regie: Carlos Wagner
- 2007: Theater Bielefeld: Giuseppe Verdi, Aida (Bühne und Kostüme), Regie: Leonard Prinsloo
- 2007: Theater Bielefeld: Frank Wildhorn, Jekyll & Hyde (Bühne und Kostüme), Regie: Leonard Prinsloo
- 2007: Neue Oper Wien (Semperdepot): Tan Dun, Tea (Bühne und Kostüme), Regie: Carlos Wagner
- 2008: Staatstheater Wiesbaden: Wolfgang A. Mozart, Don Giovanni (Kostüme), Regie: Carlos Wagner
- 2008: Volksoper Wien: Oscar Straus, Die lustigen Nibelungen (Bühne und Kostüme), Regie: Robert Meyer
- 2009: Semperoper Dresden: Giacomo Puccini, Tosca (Bühne), Regie: Johannes Schaaf
- 2009: Volksoper Wien: Christian Kolonovits, Antonia und der Reißteufel (Bühne und Kostüme), Regie: Robert Meyer
- 2010: Tiroler Landestheater: Gaetano Donizetti, Lucia di Lammermoor (Bühne und Kostüme), Regie: Mascha Pörzgen
- 2011: Volksoper Wien: Giacomo Puccini, Der Mantel/Gianni Schicchi (Bühne und Kostüme), Regie: Robert Meyer
- 2012: Neue Oper Wien: György Ligeti, Le Grand Macabre (Kostüme), Regie: Carlos Wagner
- 2013: Staatstheater Wiesbaden: Sergei Prokofjew, Die Liebe zu den drei Orangen (Kostüme), Regie: Ansgar Weigner
- 2013: Deutsche Oper am Rhein: Giuseppe Verdi, Luisa Miller (Kostüme), Regie: Carlos Wagner
- 2014: Oper Köln: Giuseppe Verdi, Otello (Bühnenbild von Lennart Mörk adaptiert, Kostüme), Neueinstudierung einer Inszenierung von Johannes Schaaf
- 2014/15: Landestheater Coburg/Opéra de Rouen/Opéra de Rennes: Richard Wagner, Lohengrin (Kostüme), Regie: Carlos Wagner
- 2015: Theater Kiel: Kurt Weill, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Kostüme), Regie: Ansgar Weigner
- 2016: Staatsoperette Dresden: Franz Lehár, Die lustige Witwe (Bühne und Kostüme), Regie: Sebastian Ritschel
- 2017: Theater an der Wien in der Kammeroper: Antonio Salieri, La scuola de’ gelosi (Bühne und Kostüme), Regie: Jean Renshaw
- 2017: Volksoper Wien: Christian Kolonovits, Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit (Bühne und Kostüme), Regie: Robert Meyer
- 2017: Oper Köln: Richard Wagner, Das Rheingold, Fassung von Brigitta Gillessen und Rainer Mühlbach (Bühne und Kostüme), Regie: Brigitta Gillessen
- 2018: Theater Hagen: Leoš Janáček, Das schlaue Füchslein (Bühne und Kostüme), Regie: Mascha Pörzgen
- 2018: Saarländisches Staatstheater Saarbrücken: Wolfgang A. Mozart, Così fan tutte (Bühne und Kostüme), Regie: Jean Renshaw
- 2018: Theater an der Wien in der Kammeroper: Henry Purcell, Die Zauberinsel (Bühne und Kostüme), Regie: Jean Renshaw
- 2018: Oper Köln: Richard Wagner, Die Walküre, Fassung von Brigitta Gillessen und Rainer Mühlbach (Bühne und Kostüme), Regie: Brigitta Gillessen
- 2019 (in Vorbereitung): Oper Köln: Johnny Lloyd, Toybox (Bühne und Kostüme)
Ballett und Tanz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2005 entwirft Christof Cremer regelmäßig die Kostüme für die Balletteinlagen beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Wiener Musikverein. Er arbeitete in diesem Zusammenhang mit den Choreografen Renato Zanella, Christian Tichy, Vladimir Malakhov und Davide Bombana zusammen[1]. 2017 entwarf er die Kostüme für die Balletteinlage beim Wiener Opernball.
Christof Cremer arbeitete bei vielen Ballettproduktionen mit dem Choreografen Renato Zanella zusammen: Für die Produktionen Der Nussknacker im Jahr 2000 an der Wiener Staatsoper erarbeitete er Bühne und Kostüme, bei Petruschka 2005 (unter dem Titel Diaghilew-Abend[2]) zeichnete Cremer für die Kostüme verantwortlich. Zu dem Ballett Mythos zum Streichsextett „Dionysos“ von Hermann Nitsch[3] steuerte Cremer ebenfalls die Kostüme bei. Die Choreografie wurde zur Eröffnung des Donaufestivals 1998 im Festspielhaus St. Pölten und 1999 an der Wiener Staatsoper gezeigt.[4]
Schauspiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vereinzelt hat Christof Cremer auch im Bereich Schauspiel gearbeitet. Am Residenztheater München steuerte er für William Shakespeares Richard III. in der Regie von Matthias Hartmann 1996 die Kostüme bei, am Schauspiel Graz entwarf er 2000 das Kostümbild für Volker Löschs Inszenierung von Bernarda Albas Haus von Federico García Lorca und am Theater Heilbronn 2005 Bühnenbild und Kostüme für Amadeus von Peter Shaffer in der Regie von Mascha Pörzgen.
Ausstellungs- und Raumgestaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christof Cremer ist ebenfalls als Gestalter von Ausstellungen und Bällen beteiligt. Seit 2012 prägt er das Erscheinungsbild des alljährlichen Silvesterballs in der Wiener Hofburg, von 2007 bis 2009 und wieder seit 2015 gestaltet er den festlichen Rahmen des Kaffeesiederballs und ist als künstlerischer Leiter des Balls auch für das Programm verantwortlich.
Arbeiten als Ausstellungsarchitekt (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2013: Brot und Wein[5], Niederösterreichische Landesausstellung 2013 (Asparn/Zaya und Poysdorf)
- 2013/14: Kunsthalle Krems: Yoko Ono. Half-a-Wind-Show
- 2014: visuelle Umsetzung des neu gestalteten Urgeschichtemuseums MAMUZ in Asparn/Zaya[6]
- 2015: Kunsthalle Krems: Pipilotti Rist
- 2016: MAMUZ Mistelbach: Stonehenge[7]
- 2016: Leopold Museum: Wilhelm Lehmbruck
- 2016/17: Leopold Museum: Fremde Götter
Sakrale Kunst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld von Christof Cremer ist die sakrale Kunst. Dabei führt Cremer die liturgischen Gewänder und Gerätschaften aus dem historischen Kontext heraus in die Jetztzeit und unterzieht sie einem neuen, zeitgemäßen Blick. Er entwarf einen Festtags-Ornat für das Benediktinerstift Admont, einen Jacobus-Ornat für die St.-Jacobus-Kirche in Hilden, den Libori-Ornat für die hohe Domkirche zu Paderborn, einen Martins-Ornat für den Dom zu Rottenburg und einen Ornat zum heiligen Nagel für den Dom zu Bamberg. Bei der Ausstellung Gottes Lob. Kirchliche Textilien aus der Zeit Maria Theresias in der Kaiserlichen Schatzkammer Wien wurden vier sakrale Gewänder von Christof Cremer den historischen Paramenten gegenübergestellt.[8] Die Beschäftigung mit Theater und Kirche im Gesamtwerk Christof Cremers wirft interessante Schlaglichter auf die gemeinsamen Wurzeln beider.[9]
Außerdem gestaltete Christof Cremer 2017/18 eine Neuauflage der Lektionare für den liturgischen Gebrauch, die in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein zum Einsatz kommen.[10]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2004: „Theater-Oscar“ für die Ausstattung von Mozarts Die Zauberflöte am Theater Krefeld-Mönchengladbach[11].
- 2017: Nominierung für den Deutschen Musical Theater Preis für die Uraufführung von Christian Kolonovits’ BaRock-Oper Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit an der Volksoper Wien.[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Verena Franke: Frisch, fröhlich, italienisch. In: Klassik/Oper - Wiener Zeitung Online. (tagblatt-wienerzeitung.at [abgerufen am 5. November 2018]).
- ↑ „Petruschka“ am 23.03.2005 | Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper. Abgerufen am 6. November 2018.
- ↑ Hermann Nitsch - Biographie. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Oktober 2016; abgerufen am 6. November 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ „Mythos“ am 12.06.1998 | Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper. Abgerufen am 6. November 2018.
- ↑ stefanie.ringhofer: 2013 Brot und Wein. Abgerufen am 5. November 2018.
- ↑ http://www.mamuz.at/de/wissenschaft-forschung/leitbild-mamuz/leitbild-mamuz-1
- ↑ Weltweit einzigartige Ausstellung im MAMUZ Museum Mistelbach eröffnet. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 6. November 2018]).
- ↑ Sonderausstellung: Gottes Lob Kirchliche Textilien aus der Zeit Maria Theresias. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Oktober 2018; abgerufen am 5. November 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Christof Cremer, Gewänder – Raum – Paradies, Ausstellungskatalog Benediktinerstift Admont, 2006.
- ↑ Liturgisches Institut der deutschsprachigen Schweiz - Mystagogie Einbandgestaltung Lektionar. Abgerufen am 6. November 2018 (deutsch).
- ↑ Zwei Theater-Oscars für die Zauberflöte rp-online, abgerufen am 29. Dezember 2018
- ↑ Vivaldi rockt Berlin ( des vom 30. Dezember 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. volksoper.at, abgerufen am 29. Dezember 2018
Personendaten | |
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NAME | Cremer, Christof |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bühnen- und Kostümbildner mit Schwerpunkt Musiktheater und Ballett |
GEBURTSDATUM | 1969 |
GEBURTSORT | Heinsberg |