Christoph Engel (Jurist)
Christoph Engel (* 22. Februar 1956 in Köln) ist ein deutscher Jurist und seit 1997 Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christoph Engel studierte Rechtswissenschaft an der Universität Tübingen und promovierte 1988 auch dort. Er war von 1980 bis 1983 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Universität Tübingen und von 1983 bis 1992 am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht tätig. Dort befasste er sich mit Privatrecht und Medien- und Kommunikationsrecht. Er habilitierte sich 1992 bei Ernst-Joachim Mestmäcker am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg. 1992 wurde er ordentlicher Professor an der Universität Osnabrück und blieb dies bis 1997. Er hatte dort den Lehrstuhl für Medienrecht inne. 1997 wurde er Leiter der Projektgruppe Recht der Gemeinschaftsgüter in Bonn.[1] Seit 2003 ist er Direktor des aus der Projektgruppe hervorgegangenen Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern.[2] 2003 wurde er außerdem ordentlicher Professor an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Seit 2004 ist er Honorarprofessor an der Universität Osnabrück. Von 2013 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2023 war er außerdem Professor für Experimental Legal Studies[3] an der Erasmus-Universität Rotterdam.[4] Seit 2002 ist er ordentliches Mitglied der Academia Europaea.[5] Seit 2007 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.[6]
2017 verlieh ihm die Hebräische Universität Jerusalem die Ehrendoktorwürde.[7][8] Am 10. Juli 2019 ernannte ihn Papst Franziskus zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften.[9] 2024 ehrte ihn die European Association for Law & Economics für sein Lebenswerk.[10]
Unter seiner Betreuung habilitierten sich während ihrer Beschäftigung am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern Florian Becker, Indra Spiecker, Stefan Magen, Anne van Aaken, Stefan Bechtold, Niels Petersen, Emanuel V. Towfigh (mit Janbernd Oebbecke), Jörn Lüdemann, Alexander Morell (mit Barbara Grunewald), Armin Steinbach, Stefanie Egidy, Yoan Hermstrüwer und Dana Burchardt.[11]
Engel war von 2007 bis 2009 Mitglied des Vorstands der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer[12] und von 2013 bis 2016 Vorsitzender der geistes-, sozial- und humanwissenschaftlichen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft.[13] Von 2015 bis 2019 war er Mitglied des Boards of Directors der Society for Empirical Legal Studies.[14] Engel war Mitherausgeber der Fachzeitschriften Rabels Zeitschrift (1990–2007), Archiv für Presserecht (1994–2013) sowie Review of Law and Economics (2015–2022). Heute ist er Mitherausgeber der Schriftenreihe Law and Economics of International Telecommunications und Gründungsherausgeber des Journal of Law and Empirical Analysis.[15]
Er ist verheiratet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinschaftsgüter juristisch und ökonomisch analysiert. In: Jahrbuch der Max-Planck-Gesellschaft. 2004. München 2004, ISBN 3-927579-18-1, S. 51–53. (Artikel über Engel)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Christoph Engel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiographie ( vom 7. Juni 2007 im Internet Archive)
- Curriculum Vitae mit Veröffentlichungen ( vom 11. Mai 2011 im Internet Archive) (englisch; PDF-Datei; 13 kB)
- Video zu Christoph Engels Forschung (Latest Thinking)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Engel | Max Planck Institute for Research on Collective Goods. Abgerufen am 1. November 2018 (englisch).
- ↑ Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn gegründet. Abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ Professors. Abgerufen am 1. November 2018 (englisch).
- ↑ CV Prof. Dr. Christoph Engel. Abgerufen am 8. März 2024.
- ↑ Mitgliederverzeichnis: Christoph Engel. Academia Europaea, abgerufen am 24. Juni 2017 (englisch).
- ↑ Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats beim BMWK. Abgerufen am 8. März 2024.
- ↑ Empirical Legal Studies – Workshop in Honor of Prof. Christoph Engel. Abgerufen am 1. November 2018 (englisch).
- ↑ Honorary Doctorates - The Hebrew University of Jerusalem. Abgerufen am 3. August 2018.
- ↑ Nomina di Membro Ordinario della Pontificia Accademia delle Scienze Sociali. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 10. Juli 2019, abgerufen am 10. Juli 2019 (italienisch).
- ↑ Christoph Engel receives lifetime award by the European Association of Law and Economics. Abgerufen am 20. September 2024 (englisch).
- ↑ Research Group Engel. Abgerufen am 8. März 2024 (englisch).
- ↑ Tagungen und Vorstände. Abgerufen am 1. November 2018 (deutsch).
- ↑ Engel | Max Planck Institute for Research on Collective Goods. Abgerufen am 1. November 2018 (englisch).
- ↑ Instructional and Web Services, Cornell Information Technologies: About Us. Abgerufen am 1. November 2018 (englisch).
- ↑ CV Prof. Dr. Christoph Engel. Abgerufen am 8. März 2024.
Personendaten | |
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NAME | Engel, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1956 |
GEBURTSORT | Köln |
- Privatrechtler (20. Jahrhundert)
- Privatrechtler (21. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Osnabrück)
- Hochschullehrer (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
- Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
- Mitglied der Academia Europaea
- Mitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften
- Ehrendoktor der Hebräischen Universität Jerusalem
- Deutscher
- Geboren 1956
- Mann
- Medienrechtler (20. Jahrhundert)
- Medienrechtler (21. Jahrhundert)
- Wirtschaftsrechtler (20. Jahrhundert)
- Wirtschaftsrechtler (21. Jahrhundert)