Christoph Keil
Christoph Keil (* 17. Dezember 1805 in Melbach; † 10. November 1872 ebenda) war ein hessischer Landwirt und Politiker und Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen.
Christoph Keil war der Sohn des Landwirts Johann Philip Keil und dessen Ehefrau Marie, geborene Stier. Keil, der evangelischen Glaubens war, war Landwirt in Melbach und heiratete Anna Elisabeth geborene Keil.
Von 1847 bis 1849 und erneut 1871 bis 1872 gehörte er der Zweiten Kammer der Landstände an. Er wurde zunächst für den Wahlbezirk Oberhessen 11/Hungen und dann für den Wahlbezirk Oberhessen 12/Ossenheim gewählt. 1843 bis 1872 war er Bürgermeister in Melbach. Am 13. März 1848 veröffentlichte Keil eine Eingabe der Orte Wölfersheim, Weckesheim, Obbornhofen, Wohnbach, Södel und Melbach an die Zweite Kammer der hessischen Landstände. In insgesamt 19 Punkten stellte er Forderungen des politischen und wirtschaftlichen Liberalismus. Unterschrieben wurde die Eingabe von 700 Einwohnern der genannten Orte.[1]
1848 war er Mitglied des Vorparlaments.[2]
Gegen Pläne des Bergamts Dorheim, in Melbach ein Bergwerk zur Förderung von Braunkohle zu errichten, kämpfte Keil von 1867 bis 1871 vehement. Trotzdem wurde die Grube Ludwigshoffnung im Oktober 1871 eröffnet.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 208.
- Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 420.
- Eugen Rieß: Christoph Keil, Landwirt und Politiker. In: Eugen Rieß: Melbach. Meelbach-Melpach-Melbbach. 1200 Jahre mitten in der Wetterau. Eine Ortsgeschichte. ISBN 978-3-00-059595-0. Wölfersheim 2018. S. 537–539.
- Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 148.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Keil, Christoph. Hessische Biografie. (Stand: 17. Dezember 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eugen Rieß, Die Petition vom 13. März 1848. In: Eugen Rieß, Melbach. Meelbach-Melpach-Melbbach. 1200 Jahre mitten in der Wetterau. Eine Ortsgeschichte. ISBN 978-3-00-059595-0. Wölfersheim 2018, S. 541–543.
- ↑ Bundesarchiv: Mitglieder des Vorparlaments und des Fünfzigerausschusses (PDF-Datei; 79 kB)
- ↑ Eugen Rieß, Bergbau. Die Grube Ludwigshoffnung. In: Eugen Rieß, Melbach. Wölfersheim 2018, S. 496–520.
Personendaten | |
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NAME | Keil, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | Landtagsabgeordneter Großherzogtum Hessen |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1805 |
GEBURTSORT | Melbach |
STERBEDATUM | 10. November 1872 |
STERBEORT | Melbach |