Christoph Kucklick
Christoph Kucklick (* 21. Oktober 1963 in Unna, Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher Soziologe, Journalist und Sachbuchautor. Kucklick war von 2014 bis 2019 Chefredakteur der Zeitschrift Geo. Seit Januar 2020 ist er Leiter der Henri-Nannen-Schule in Hamburg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 1987 bis 1992 studierte Christoph Kucklick Politikwissenschaften und Soziologie an der Universität Hamburg. Von September 1990 bis Juli 1991 studierte er als Stipendiat im Fulbright-Programm, Studienfach International Relations, an der School of International Service der American University in Washington, D.C. 2003/04 war Kucklick Fellow der European Journalism Fellowship an der FU Berlin und im Herbst 2009 im Rahmen der „Bertelsmann University“ an der Harvard Business School.
1985/86 absolvierte Kucklick ein Volontariat an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Anschließend war er ein Jahr als Redakteur und Ressortleiter bei der Hamburger Morgenpost. In den Jahren von 1993 bis 1999 arbeitete er als freier Autor u. a. für Stern, GEO Special und Brigitte. Kucklick war auch Textchef bei der Zeitschrift Amica sowie Chef vom Dienst bei RTL II News. Von Mai 1999 bis September 2003 wirkte er als Reporter bei Geo.
Mit der Dissertation Das unmoralische Geschlecht. Die Genese der modernen Männlichkeit aus einer negativen Andrologie promovierte er im Jahr 2006 an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Doktor (Dr. phil.); 2008 erschien die Arbeit unter dem Titel Das unmoralische Geschlecht. Zur Genese der Negativen Andrologie in der edition suhrkamp. Im November 2014 veröffentlichte er im Ullstein Verlag das Buch Die granulare Gesellschaft. Wie das Digitale unsere Wirklichkeit auflöst, das seither zweimal in die Bestenliste der „SZ/NDR-Sachbücher des Monats“ gewählt wurde.
In der Zeit von Oktober 2004 bis Januar 2008 war er Chefredakteur des Magazins Geo Saison. Am 1. Juli 2014 löste er Peter-Matthias Gaede als Chefredakteur von Geo ab.[1] Diese Position behielt er bis Ende 2019.
Am 1. Januar 2020 übernahm Kucklick als Nachfolger von Andreas Wolfers die Leitung der Henri-Nannen-Schule in Hamburg.[2]
Kucklick setzt sich dafür ein, den Begriff der Remigration des rechtsextremen Martin Sellner nicht als Ausweisung oder Vertreibung zu verstehen oder zu beschreiben. Diese Einordnung sei kein guter Journalismus.[3] Er wurde dafür kritisiert, das dabei „alles ignoriert“ werde, „was wir über Rechtsextremismus wissen.“[4]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2003: Hansel-Mieth-Preis
- 2004: Nominierung zum Egon-Erwin-Kisch-Preis
- 2012: Nominierung zum Henri-Nannen-Preis
- 2013: Nominierung zum Henri-Nannen-Preis
- 2014: Punkt-Journalistenpreis für Der vermessene Mensch (erschienen in GEO 08/2013)
Bücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Feuersturm. Der Bombenkrieg gegen Deutschland. Ellert & Richter, Hamburg 2003, ISBN 3-8319-0134-1.
- Das Schweigen am Silberfluss – Südamerika. Abenteuer zwischen Anden und Atlantik. Gruner + Jahr, Hamburg 2003, ISBN 3-570-19417-5. (mit Christopher Pillitz, Foto)
- Das unmoralische Geschlecht. Zur Geburt der negativen Andrologie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-518-12538-0. (Leseprobe) ( vom 2. April 2015 im Internet Archive)
- Die granulare Gesellschaft. Wie das Digitale unsere Wirklichkeit auflöst. Ullstein Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-550-08076-0. (Leseprobe) ( vom 2. April 2015 im Internet Archive)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Christoph Kucklick bei Perlentaucher
- Vera Linß Wie die Digitalisierung den Durchschnitt tötet. Deutschlandfunk Kultur, 7. Februar 2015
- Literatur von und über Christoph Kucklick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christoph Kucklick bei CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zäsur bei Geo: Gaede übergibt an Kucklick meedia.de, 28. Januar 2014
- ↑ “Geo”-Chefredakteur Christoph Kucklick übernimmt Leitung der Henri-Nannen-Schule von Andreas Wolfers. In: Meedia.de. 30. September 2019, abgerufen am 16. Januar 2020.
- ↑ Christoph Kucklick, Stefan Niggemeier, Felix W. Zimmermann: Der Correctiv-Bericht verdient nicht Preise, sondern Kritik – und endlich eine echte Debatte. 30. Juli 2024, abgerufen am 9. August 2024 (deutsch).
- ↑ Andrej Reisin: Die Kritik an Correctiv ignoriert, was wir über Rechtsextremismus wissen. 2. August 2024, abgerufen am 9. August 2024 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Kucklick, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Soziologe, Journalist und Sachbuchautor |
GEBURTSDATUM | 21. Oktober 1963 |
GEBURTSORT | Unna, Nordrhein-Westfalen |