Christoph Möllers

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Christoph Möllers (2014)

Christoph Möllers (* 7. Februar 1969 in Bochum) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er hat seit 2009 einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Verfassungsrecht, und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin inne.

Möllers wuchs in Bochum als Sohn von Literaturwissenschaftlern auf und lebte eine Zeitlang mit seinem Vater in einer Wohngemeinschaft.[1][2] Er nahm 1989 ein Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie an der Universität Tübingen auf. Ab 1991 studierte er an der Universität München Rechtswissenschaften und Komparatistik. Seine Staatsexamina legte er 1994 in München und 1997 in Berlin ab. An der Universität von Chicago erwarb er 1995 den akademischen Grad eines Master of Laws (LL.M.). Nach dem Referendariat war er ab Juli 1997 Wissenschaftlicher Assistent an der TU Dresden bei Hartmut Bauer. 1999 wurde er an der Universität München mit seiner Arbeit Staat als Argument bei Udo Di Fabio und Peter Lerche zum Dr. jur. promoviert. 2000 wurde Christoph Möllers Wissenschaftlicher Assistent am Institut für deutsches und europäisches Verwaltungsrecht der Universität Heidelberg bei Eberhard Schmidt-Aßmann. 2002 war er Emile Noël Fellow im Jean Monnet Center der New York University.[3]

2004 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit zur Gewaltengliederung und erhielt die Venia Legendi für Öffentliches Recht, Völker-, Europarecht und Rechtsphilosophie. Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universität Hamburg im Sommer 2004 wurde Möllers im November 2004 an der Universität Münster zum Universitätsprofessor für Öffentliches Recht (C3) ernannt; von Oktober 2005 bis September 2009 war er Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, insbesondere Staatsrecht an der Universität Göttingen. 2006 und 2007 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Im September 2009 wechselte Christoph Möllers an die Humboldt-Universität zu Berlin, wo er in Nachfolge von Bernhard Schlink den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Verfassungsrecht und Rechtsphilosophie übernahm.

Seit 2006 ist Möllers Mitherausgeber der Fachzeitschrift Der Staat. Er hatte eine Kolumne in der FAZ[4] und veröffentlicht regelmäßig Essays in der Kulturzeitschrift Merkur. Seit 2020 ist Möllers „Senior Advisor“ der von Erck Rickmers gegründeten Hamburger DenkfabrikThe New Institute“.[5]

Möllers legte im Mai 2007 im Auftrag des BDI eine Studie vor, die das vorgeschlagene Modell der Privatisierung der Deutschen Bahn als verfassungs- und bilanzrechtlich unhaltbar kritisierte.[6]

Möllers war Prozessbevollmächtigter der Bundesregierung im Verfahren über die Vorratsdatenspeicherung vor dem Bundesverfassungsgericht[7] und verteidigte die Vorratsdatenspeicherung auch danach aktiv in der öffentlichen Diskussion.[8] Er war u. a. auch Bevollmächtigter der Bundesregierung im Verfahren gegen das BKA-Gesetz[9] und zusammen mit Christian Waldhoff Bevollmächtigter des Bundesrats im NPD-Verbotsverfahren.[10] Er selbst ordnet sich als politisch „liberal“ ein.[8] Möllers war zunächst Anhänger der Grünen und ist nun Mitglied der SPD.[4]

Im Jahr 2021 wurde sein Sachbuch Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik für den Preis der Leipziger Buchmesse (Kategorie: Sachbuch/Essayistik) nominiert.[11]

Möllers gehört zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde.

Mitgliedschaften

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Schriften (Auswahl)

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  • David Thiele (Pseudonym): Leviathans Erbe. Anmerkungen zu einer neuen Schrift von Christoph Möllers. In: myops. Band 3, Nr. 5, 2009, S. 34–40.[16]
  • Heinrich Wefing: Wissenschaftler im Porträt: Der Rechtswissenschaftler Christoph Möllers. In: Die Zeit. Nr. 29, 2011 (zeit.de).
Commons: Christoph Möllers – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Tina Hildebrandt: Christoph Möllers: „Demoskopie ist ein Übel“. In: Die Zeit. 6. Dezember 2020, abgerufen am 11. Februar 2021.
  2. Christoph Möllers – Wie legt ein Jurist zweieinhalb Millionen an? Abgerufen am 11. Februar 2021 (deutsch).
  3. Archivlink (Memento vom 7. Oktober 2008 im Internet Archive).
  4. a b Heinrich Wefing: Wissenschaftler im Porträt: Der Rechtswissenschaftler Christoph Möllers. In: Die Zeit. Nr. 29, 2011 (zeit.de).
  5. Christoph Möllers. In: The new institute. Abgerufen am 12. September 2020 (englisch).
  6. Gemeinsam mit Carsten Schäfer; vgl. u. a. Cerstin Gammelin: Finale Weiche. In: Die Zeit vom 3. Mai 2007.
  7. Warnung vor einem Dammbruch. taz.de, abgerufen am 15. Dezember 2009.
  8. a b Vorratsdatenspeicherung. Freiheit im Netz ist keine Frage der Technik.
  9. Netz-Sicherheit. Datenspeicherung als Dienstpistole.
  10. Archivlink (Memento vom 27. Dezember 2016 im Internet Archive).
  11. Sachbuch/Essayistik – Nominierungen für den Preis der Leipziger Buchmesse 2021. In: preis-der-leipziger-buchmesse.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2021; abgerufen am 13. April 2021.
  12. Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2016. Abgerufen am 17. Januar 2022.
  13. Schader-Preis 2019 für Christoph Möllers. In: Informationsdienst Wissenschaft. Schader-Stiftung, 21. Dezember 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018.
  14. Christoph Möllers erhält den Tractatus-Preis 2021, buchmarkt.de, veröffentlicht und abgerufen am 8. September 2021.
  15. a b Christoph Möllers: Curriculum Vitae. S. 17 (lehrstuhl-moellers.de [PDF]).
  16. Hierzu: Reinhard Müller: Anonyme Wissenschaft: Freiheit – Wohin bist du entschwunden? In: FAZ.NET. 29. Januar 2009, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. November 2018]).