Christuskirche (Bodenfelde)
Die evangelisch-lutherische denkmalgeschützte Christuskirche steht in Bodenfelde, einem Flecken im Landkreis Northeim von Niedersachsen. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Leine-Solling im Sprengel Hildesheim-Göttingen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pfarrkirche von Bodenfelde geht auf eine Gründung der Abtei Corvey zurück, die hier eine Missionskirche gründete, die kirchlich dem Archidiakonat Höxter in der Diözese Paderborn unterstand.[1] Seit dem 11. Jahrhundert machte sich der Einfluss von Kloster Lippoldsberg verstärkt bemerkbar, das schließlich 1278 das Patronat über die Kirche erwarb. Als erster namentlich bekannter Pfarrer von Bodenfelde (sacerdos de Budenefelde) erscheint 1283 der Priester Andreas. Unter der im benachbarten Schloss Nienover residierenden Herzogin Elisabeth von Calenberg-Göttingen führte Anton Corvinus 1543 die Reformation in Bodenfelde ein.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom Gründungsbau der Kirche ist der romanische Westturm erhalten. Seinen achtseitigen Spitzhelm mit vier Zwerchhäusern über den Quadratseiten zwischen kleinen spitzen Ecktürmchen erhielt er nach einem Turmbrand im Jahre 1887.
Das mittelalterliche Kirchenschiff wurde ab 1853 durch einen Neubau ersetzt und am 18. November 1855 eingeweiht. Nach Entwurf des königlich hannoverschen Landbaumeisters Friedrich Doeltz entstand ein dreischiffiger, siebenachsiger Sandsteinquaderbau mit eingezogenem 5/8-Chor im Rundbogenstil, die beiden äußeren Fensterachsen sind zweigeteilt. Der Kirchenraum ist durch eingestellte Achteckpfeiler mit rundbogigen Arkaden als Emporenhalle gestaltet, die Seitenschiffe sind flachgedeckt, das Mittelschiff weist eine der Dachneigung entsprechend gefaltete Decke auf.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Fertigstellung des Kirchenneubaus erhielt die Kirche 1856 durch den Orgelbauer Friedrich Wilhelm Euler aus Gottsbüren eine Orgel, die nach dem Turmbrand von 1887 erneuert, 1937 um ein zweites Manual ergänzt und 1963/64 durch Paul Ott (Göttingen) auf einen Umfang von 22 Registern erweitert wurde.
Zur Ausstattung der Erbauungszeit der Erbauungszeit gehören ferner der Kanzelaltar mit seinem zweiläufigen Treppenaufgang und die pokalförmige Taufe. Das mittlere der drei 1912 datierten Buntglasfenster der Apsis zeigt eine Darstellung des segnenden Christus, die beiden äußeren Fenster eine Ornamentverglasung.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wolfgang Leesch: Die Pfarrorganisation der Diözese Paderborn am Ausgang des Mittelalters. In: Ostwestfälisch-Weserländische Forschungen zur Geschichtlichen Landeskunde. Aschendorff, Münster 1970, S. 323.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 234–235.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 51° 38′ 19,8″ N, 9° 33′ 19″ O