Christuskirche (Gröbming)
Die Christuskirche ist die evangelisch-lutherische Gemeindekirche von Gröbming. Sie gehört der Evangelischen Superintendentur A. B. Steiermark an. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gröbminger Umgebung des Ennstals hatte sich der Protestantismus unter Duldung des Admonter Abtes Valentin Abel ab 1550 fest etabliert. Als erster lutherischer Pfarrer und Prediger in Gröbming wurde 1570 der Bauernsohn Martin Schröffel in sein Amt eingesetzt, 1599 aber im Zuge der Gegenreformation gegen den entschiedenen Widerstand der mehrheitlich evangelischen Bevölkerung abgesetzt. Nach Erlass des Toleranzpatentes durch Kaiser Joseph II. 1781 bekannte sich zunächst niemand zum evangelischen Glauben, und erst der Zuzug von Protestanten aus der weiteren Region ließ wieder eine von Schladming betreute Filialgemeinde entstehen, deren Gottesdienste in Bauernhäusern gefeiert wurden. Erst nach der Revolution 1848, die die Religionsfreiheit garantierte, erfolgte 1852 die Wiederbegründung der Pfarre Gröbming. Erster Pfarrer wurde Josef Pultar, der der Gemeinde über die gesamte 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts vorstand.
1947 wurde der Gröbminger Pfarrer Leopold Achberger zum ersten Superintendenten der neu gegründeten Evangelischen Superintendentur A. B. Steiermark ernannt.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gröbminger Christuskirche, für deren Bau ein Gemeindemitglied den Baugrund kostenlos zur Verfügung stellte, wurde von 1850 bis 1852 außerhalb des Ortsgebiets der bestehende Kirchenbau errichtet. Die Einweihung der vom Gustav-Adolf-Verein sowie den evangelischen Pfarrgemeinden Schladming und Ramsau finanzierten Kirche fand am 29. Juni 1853 statt. In den Jahren 1905 bis 1910 erfolgten eine Erhöhung des im nördlichen Chorwinkel stehenden Turms mit einem Spitzhelm und eine Gotisierung des flachtonnengewölbten Kirchenraums.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der von den Statuen von Petrus und Paulus eingefasste Altar enthält als Stiftung des preußischen Königs Wilhelm I. ein Altarbild mit der Wiederkunft Christi. Die einmanualige Orgel mit drei Prospektfeldern und acht Registern schuf der Orgelbauer Friedrich Wagner in Graz.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Brugger, Heimo Kaindl, Antje Senarcies de Grancy: Evangelische Kunst und Kultur in der Steiermark. Hrsg.: Ernst-Christian Gerhold, Johann Georg Haditsch. Leykam, Graz 1996, ISBN 3-7011-7340-0, S. 134–136.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gottfried Allmer: Orgelbau im steirischen Ennstal. Principal 23. 2020 S. 5.
Koordinaten: 47° 26′ 21,8″ N, 13° 54′ 6,5″ O