Chronicon Salernitanum
Das Chronicon Salernitanum ist eine Chronik der langobardischen Fürstentümer Salerno und Benevent in Süditalien, die ca. 978 wohl von einem Mönch des Klosters St. Benedikt in Salerno verfasst wurde.[1]
Die Chronik behandelt die Geschichte der süditalienischen langobardischen Fürstentümer das 9. Jahrhundert betreffend relativ umfassend, während die Schilderungen für die anschließende Zeit knapper gefasst sind. Die Zuverlässigkeit wird in der neueren Forschung höher eingeschätzt als in der älteren, der Verfasser scheint sich auf teils gute Quellen gestützt zu haben.
Das Werk enthält auch die Sage einer Patriarchin von Byzanz, die als Vorbild für die Sage der Päpstin Johanna gedient haben könnte.[2] Grundlage der Editionen von Pertz und Westerbergh ist der Codex Vaticanus Latinus 5001, eine Handschrift aus der Zeit um 1300.
Ausgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulla Westerbergh (Hrsg.): Chronicon Salernitanum. Stockholm 1956.[3]
- Arturo Carucci: Chronicon Salernitanum (sec. X). Salerno 1988 (italienische Übersetzung)[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nicola Cilento: La tradizione manoscritta di Erchemperto e del „Chronicon Salernitanum“. In: Nicola Cilento: Italia meridionale longobarda. 2. Auflage. Mailand/Neapel 1971, S. 73–102.
- Walter Pohl: Werkstätte der Erinnerung. Montecassino und die Gestaltung der langobardischen Vergangenheit (= Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 39). Oldenbourg, Wien u. a. 2001, ISBN 3-7029-0453-0.
- Huguette Taviani-Carozzi: La principauté Lombarde de Salerne, IXe-XIe siècle. 2 Bände Rom 1991.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag bei MIRABILE. Archivio digitale della cultura medievale
- Luigi Andrea Berto: Chronicon Salernitanum (Teil von: Antologia di cronache italiane altomedievali) auf Reti Medievali – Fonti. Text nach Westerbergh ohne den kritischen Apparat
- Chronicon Salernitanum beim Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, ebenfalls nach Westerbergh ohne textkritischen Apparat
- Veröffentlichungen zum Chronicon Salernitanum im Opac der Regesta Imperii
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Max Manitius: Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters: Von der Mitte des zehnten Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Kampfes zwischen Kirche und Staat. C. H. Beck, München 1923, ISBN 978-3-406-01402-4, S. 197 ff.
- ↑ Ernst Bernheim: Zur Sage von der Päpstin Johanna, Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Band 3 (1890), S. 412.
- ↑ M. Hélin: Besprechung von Ulla Westerbergh: Chronicon Salernitanum. A Critical Edition with Studies on Literary and Historical Sources and on Language. In: Revue belge de philologie et d'histoire. Band 35, Nr. 3, 1957, S. 880–882 (Persée).
- ↑ Dazu Nicola Cilento: Il latino del «Chronicon Salernitanum», in: Rassegna storica salernitana, 6, 1 (1989) S. 7–19.