Chthoniidae

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Chthoniidae

Ayyalonia dimentmani, fotografiert am Fundort in der Ajalon-Höhle

Systematik
Unterstamm: Kieferklauenträger (Chelicerata)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Pseudoskorpione (Pseudoscorpiones)
Unterordnung: Epiocheirata
Überfamilie: Chthonioidea
Familie: Chthoniidae
Wissenschaftlicher Name
Chthoniidae
Daday, 1907

Die Chthoniidae sind eine Familie der Pseudoskorpione.

Die Arten der Familie Chthoniidae haben bis zu vier lateral im vorderen Teil des Cephalothorax gelegene Augen. Ein Augenpaar ist jedoch meist reduziert oder nicht ausgebildet. Höhlen bewohnende Arten sind meist blind, ihre Augen sind zurückgebildet. Diese Pseudoskorpione der Familie Chthoniidae sind sehr klein und erreichen eine Gesamtlänge von wenigen Millimetern. Sie tragen wie die Echten Skorpione imposante paarige Pedipalpen, die in je einer großen Schere enden. Die Pedipalpen erreichen fast dieselbe Länge wie der restliche Körper. Bei den Chthoniidae trägt die Palpenhand zwei Sinneshaare (Trichobothrien).[1]

Der Cephalothorax verjüngt sich nach hinten. Daran schließt das Opisthosoma an.[1]

Die Arten der Chthoniidae sind weltweit verbreitet. Sie leben im Laubstreu und in der Erde sowie unter Felsen, Steinen oder in Höhlen. Viele Arten sind Troglobionten und kommen in Höhlensystemen rund um den Erdball vor.[2]

Taxonomie und Systematik

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Eugen von Daday beschrieb 1888 die Chthoniinae als eigene Unterfamilie der Pseudoskorpione, 1894 wurde sie von Hansen zur Familie erhoben. Diese Familie enthielt damals noch die Unterfamilie Dithinae, die heute unter dem Namen Tridenchthoniidae eine eigene Familie bildet. Max Beier fügte in seiner Darstellung der Pseudoskorpione für das Sammelwerk Das Tierreich 1932 in die Familie Chthoniidae auch die Tribus Pseudotyrannochthoniini ein,[1] die 1993 als eigene Familie Pseudotyrannochthoniidae ausgegliedert wurde. 1992 wurde die Gattung Lechytia in die Familie Lechytiidae klassifiziert,[3] seither gab es keine größeren Veränderungen in der Systematik der Familie Chthoniidae, mit Ausnahme der Erstbeschreibung einer neuen Tribus nach dem Fund der Art Ayyalonia dimentmani in der israelischen Ajalon-Höhle.[4]

Die ausgegliederten drei Familien Tridenchthoniidae, Lechytiidae und Pseudotyrannochthoniidae bilden zusammen mit den Chthoniidae und den aus dem fossilen Bernstein bekannten Dracochelidae[5] die Überfamilie Chthonioidea.

Die Familie Chthoniidae umfasst 28 Gattungen in der derzeit einzigen Unterfamilie Chthoniinae, die in drei Triben geteilt wird. Die größte Gattung ist Chthonius mit rund 230 Arten in mehreren Untergattungen.[6]

Tribus Ayyaloniini mit der einzigen Art
Tribus Chthoniini
Tribus Tyrannochthoniini
  • Max Beier et al. (Hrsg.): Pseudoscorpionidea I: Subord. Chthoniinea et Neobisiinea. In: Max Beier, Richard Hesse, Robert Mertens, Franz Eilhard Schulze, Heinz Wermuth (Hrsg.): Das Tierreich. Lieferung 57, De Gruyter, 1932 (Nachdruck 2011)
  • W. B. Muchmore: Pseudoscorpions from Florida and the Caribbean area. 13. New species of Tyrannochthonius and Paraliochthonius from the Bahamas, with discussion of the genera (Chthoniidae). Florida Entomologist, 67, S. 119–126, 1984
Commons: Chthoniidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Chthoniidae bei Fauna Europaea
  • M. S. Harvey: Chthoniidae, Pseudoscorpions of the World, Version 2.0, Western Australian Museum, Perth 2011-2014, abgerufen am 10. März 2014
  • GBIF-Datenbank: Chthoniidae. In: gbif.org. Abgerufen am 30. Dezember 2023 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. a b c Max Beier et al. (Hrsg.): Pseudoscorpionidea I: Subord. Chthoniinea et Neobisiinea. In: Max Beier, Richard Hesse, Robert Mertens, Franz Eilhard Schulze, Heinz Wermuth (Hrsg.): Das Tierreich. Lieferung 57, De Gruyter, 1932 (Nachdruck 2011), S. 35
  2. J. C. Chamberlin: New and little-known false scorpions, principally from caves, belonging to the families Chthoniidae and Neobisiidae (Arachnida, Chelonethida). Bulletin of the American Museum of Natural History, 123, S. 303–352, 1962
  3. M. S. Harvey: Chthoniidae, Pseudoscorpions of the World, Version 2.0, Western Australian Museum, Perth 2011-2014, abgerufen am 10. März 2014
  4. Božidar P. M. Ćurčić: Ayyalonia dimentmani n. g., n. sp. (Ayyaloniini n. Trib., Chthoniidae, Pseudoscorpiones) from a cave in Israel. Archives of Biological Sciences, 60, 3, S. 331–339, 2008 doi:10.2298/ABS0803331C
  5. W. Schawaller: Fossile Chthoniidae in Dominikanischem Bernstein, mit phylogenetischen Anmerkungen (Stuttgarter Bernsteinsammlung: Arachnida, Pseudoscorpionidea). Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde (B), 63, S. 1–19, 1980
  6. Joel Hallan’s Biology Catalog: Chthoniidae. In: tamu.edu. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. April 2016; abgerufen am 10. März 2014 (die fünf Gattungen der Pseudotyrannochthoniidae sind hier noch enthalten).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/insects.tamu.edu