Chucky – Die Mörderpuppe
Film | |
Titel | Chucky – Die Mörderpuppe |
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Originaltitel | Child’s Play |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1988 |
Länge | 83 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Tom Holland |
Drehbuch | Don Mancini, John Lafia, Tom Holland |
Produktion | David Kirschner |
Musik | Joe Renzetti |
Kamera | Bill Butler |
Schnitt | Roy E. Peterson, Edward Warschilka |
Besetzung | |
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→ Synchronisation | |
Chronologie | |
Chucky – Die Mörderpuppe (Originaltitel: Child’s Play, dt. „Kinderspiel“) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm und der erste Teil der mittlerweile sieben Teile umfassenden Serie von Horrorfilmen um den fiktiven Serienmörder Charles Lee Ray, der seinen Geist kurz vor seinem Tod mithilfe eines Voodoo-Zauberspruchs in eine Puppe transferierte.
Der Film war bei seinem Erscheinen nur ein mäßiger Erfolg.[2] Er entwickelte sich aber bald zu einem Kultfilm bei Fans des Horrorgenres. Als Vorlage für den Film dienten die Gerüchte und Legenden um die Puppe Robert. Der Film war der Auftakt der Chucky-Filmreihe.
Bis Oktober 2011 war der Film in Deutschland indiziert, hat inzwischen aber eine FSK-16-Freigabe erhalten.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Serienmörder Charles Lee Ray wird auf der Flucht von dem Polizisten Mike angeschossen und flüchtet in einen Spielzeugladen. Dort wird er erneut angeschossen und schwer verletzt. Ihm ist bewusst, dass er sterben wird, und er sucht eine im Laden befindliche lebensechte Spielzeugpuppe auf. An dieser vollzieht er ein magisches Ritual, das ein Gewitter mit Blitz und Donner heraufbeschwört, den Laden zerstört und ihn scheinbar tötet.
Der kleine Andy Barclay erhält zu seinem sechsten Geburtstag eine der begehrten „Good-Guy“-Puppen von seiner Mutter Karen. Diese sind beliebt, weil die Puppen eine besondere Sprechfunktion haben, sodass man scheinbar mit ihnen reden kann. Karen war es gelungen, von einem Obdachlosen noch eine Puppe zu einem für die alleinerziehende Mutter erschwinglichen Preis zu ergattern, die offenbar aus dem zerstörten Laden geborgen wurde. Der Junge freut sich sehr über seinen neuen Spielgefährten, ahnt dabei aber nicht, dass in dieser Puppe der Geist des Mörders weiterlebt, den dieser kurz vor seinem gewaltsamen Tod in diese Puppe transferiert hat.
In der Nacht nach Andys Geburtstag ermordet Chucky Andys Babysitter, da sie ihn nicht die Nachrichten, wo über den Tod von Charles Lee Ray berichtet wird, ansehen lassen will, indem er ihr mit einem Spielzeug-Zimmermannshammer aufs Auge schlägt, woraufhin sie aus einem Fenster im fünften Stock in den Tod stürzt. In einem Gespräch mit seiner Mutter berichtet Andy ihr, Chucky habe ihm erzählt, sein richtiger Name sei Charles Lee Ray. Zudem äußert er sehr abfällige Dinge über seinen ermordeten Babysitter, die Chucky ihm gesagt haben soll. Andys Mutter ist sehr verärgert darüber und geht davon aus, dass er sie belügt. Am nächsten Tag schwänzt Andy die Schule und macht sich mit Chucky auf den Weg zu dem Versteck von Chuckys Komplizen Eddy Caputo. Dieser wird durch eine von Chucky herbeigeführte Gasexplosion aus einem Gasherd ermordet.
Für die beiden Morde wird Andy verantwortlich gemacht, der dies jedoch auf seine Puppe schiebt. Er bittet Chucky dies zu bestätigen, die Puppe schweigt jedoch. Andy kommt deswegen unter psychiatrische Aufsicht.
Als sich Andys Mutter zu Hause die Packung ansieht und die Batterien aus der Packung fallen, stellt die Frau entsetzt fest, dass Chucky die ganze Zeit über ohne Energiezufuhr sprechen konnte. Deshalb glaubt sie, dass ihr Sohn recht hatte mit seiner Behauptung, dass Chucky mit ihm gesprochen hat. Sie droht der Puppe nun damit, sie in den Kamin zu werfen, woraufhin diese ihre lebendige Seite zeigt, aggressiv wird und sie angreift. Allerdings kann sie sich zur Wehr setzen, Chucky flieht schließlich aus der Wohnung. Sie versucht, den Polizisten Mike davon zu überzeugen, dass der Geist des Ermordeten nun in der Puppe weiterlebt. Aber erst, als auch dieser von Chucky, der sich an ihm rächen will, angegriffen wird, glaubt er ihr. Beide wollen gemeinsam einen Afroamerikaner namens John aufsuchen, den Charles Lee Ray im Gefängnis kennengelernt und der ihm die Voodookünste beigebracht hat, die ihn dazu befähigt haben, seinen Geist in die Puppe zu übertragen.
Weil Chucky sich bei seinem Angriff auf Mike eine blutende Schusswunde zugezogen hat, sucht er seinen Mentor ebenfalls auf. Er erfährt, dass er langsam menschlich wird und wenn er sich nicht bald weiter transferiert, für immer in dem Puppenkörper bleiben muss. Als John sich weigert, Chucky zu sagen, wie er wieder in einen menschlichen Körper kommt, und ihm vorwirft, all das, was er ihm beigebracht hat, pervertiert zu haben, bricht Chucky ein Bein von John mittels einer Voodoopuppe. Als John es ihm immer noch nicht sagen will, bricht er ihm einen Arm und droht mit seinem Messer, in die Puppe zu stechen. John sagt ihm, dass er seine Seele in die Person transferieren muss, welcher er als erster erzählt hat, wer er wirklich ist, wobei es sich um den kleinen Andy handelt. Chucky ermordet, bevor er geht, seinen ehemaligen Meister mittels der Voodoopuppe, indem er die Nadel in deren Herz sticht. Andys Mutter und Mike kommen zu spät. Kurz bevor Rays Meister stirbt, warnt er die beiden noch, was Chucky plant und gibt ihnen auch den Rat, dass die Puppe getötet werden kann, wenn man ihr Herz zerstört.
Als Andy in der Anstalt, in der er sich unter Aufsicht befindet, sieht, dass Chucky gekommen ist, um ihn zu holen, wird er panisch und flieht. Dabei kommt der Anstaltsarzt, der die Aufsicht über Andy empfohlen hat, durch Elektroschocks, die ihm Chucky versetzt, ums Leben.
Andy flüchtet nach Hause, um sich vor Chucky zu verstecken. Chucky gelingt es, durch den Schornstein in das Haus einzudringen und Andy mit einem Baseballschläger zu überwältigen. Kurz bevor Chucky durch das Sprechen einer Beschwörung seine Seele in Andys Körper transferieren kann, wird er von Mike und Andys Mutter daran gehindert. Chucky kann fliehen und versteckt sich in einem Kleiderschrank.
Bei der Suche nach Chucky wird Mike von ihm überrascht und bewusstlos geschlagen. Andys Mutter gelingt es aber, Chucky in den Kamin zu werfen, und als Andy ein brennendes Streichholz hinterherwirft, geht die Puppe in Flammen auf. Im Glauben, damit Chucky getötet zu haben, helfen sie nun dem verletzten Mike. Als Andy auffällt, dass die Überreste der Puppe verschwunden sind, taucht der verbrannte Chucky überraschend hinter ihm auf und versucht ihn zu fassen. Seine Mutter kommt ihm zu Hilfe und schießt mit Mikes Pistole mehrmals auf Chucky. Dabei werden die Teile der Puppe über den ganzen Raum verteilt.
Als schließlich die Polizei eintrifft, erklärt Mike seinem Kollegen, was passiert ist. Er weist ihn an, die Teile der Puppe nicht zu berühren. Ein Polizist hebt jedoch (nicht ahnend, dass diese noch „lebt“), den Kopf der Puppe auf und trägt ihn zu Mike. In diesem Augenblick dringt der Körper der Puppe ins Zimmer ein und versucht den Polizisten zu erwürgen. Mike schießt ihm ins Herz und tötet ihn damit endgültig.
Synchronisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Berliner Synchron. Gerd P. Becker schrieb das Dialogbuch und Tobias Meister führte Regie.[3]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
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Chucky (Stimme)/Charles Lee Ray | Brad Dourif | Tobias Meister |
Andy Barclay | Alex Vincent | Ursula Hugo |
Karen Barclay | Catherine Hicks | Anita Lochner |
Mike Norris | Chris Sarandon | Lutz Riedel |
Maggie Peterson | Dinah Manoff | Philine Peters-Arnolds |
Dr. Ardmore | Jack Colvin | Wolfgang Völz |
Dr. Death | Raymond Oliver | Raimund Krone |
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Catherine Hicks erhielt 1990 einen Saturn Award als beste Hauptdarstellerin, der Film war außerdem in den Kategorien bester Horrorfilm und bestes Drehbuch nominiert. Alex Vincent war für seine Rolle als junger Andy in der Kategorie beste Leistung eines Jungschauspielers nominiert.
Videospiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2013 sollte ein von TikGames entwickeltes Stealth-Action-Spiel[4] für verschiedene Spielekonsolen und den Personal Computer erscheinen.[5] Das Projekt wurde jedoch wieder abgesagt.[6]
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Webseite Rotten Tomatoes konnte Chucky – Die Mörderpuppe eine positive Wertung von 71 % basierend auf 48 gezählten Kritiken erzielen.[7] Metacritic ermittelte einen Metascore von 58 von 100.[8]
Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 9. November 1988, der Film sei „energiegeladen“, dabei aber „geschickter“ und „cleverer“ als die meisten Horrorfilme. Er sei zudem „gut gemacht“, beinhalte „wirkungsvolle“ Darstellungen und habe mit Chucky eine wahrlich „übelwollende“ („malevolent“) Puppe geschaffen.[9]
„Was von der Idee ein schaurig-schöner Horrorfilm hätte sein können, entpuppt sich als vorhersehbarer Grusel-Krimi, der auf sattsam bekannte grelle Dutzend-Effekte setzt.“
Fortsetzungen und Neuverfilmung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem Film folgten bisher sechs Fortsetzungen. Don Mancini war als Drehbuchautor an allen Filmen beteiligt.
1990 wurde Chucky 2 – Die Mörderpuppe ist wieder da inszeniert. Die Regie übernahm John Lafia, der beim ersten Teil schon am Drehbuch mitschrieb.
Ein Jahr später folgte Chucky 3. Der Regisseur Ronny Yu drehte 1998 Chucky und seine Braut; sechs Jahre später übernahm Don Mancini selbst die Regie und inszenierte mit Chuckys Baby die vierte Fortsetzung des Originals.
Im Oktober 2013 wurde mit Curse of Chucky ein sechster Teil veröffentlicht. Don Mancini war erneut für die Regie und das Drehbuch verantwortlich. Der Film wurde als erster der Reihe direkt für den DVD-Markt produziert. Cult of Chucky erschien im Oktober 2017.
2019 wurde mit Child’s Play eine Neuverfilmung veröffentlicht, die im Juni 2019 in die US-amerikanischen Kinos kam. Anders als beim Original ist Chucky hier nicht von der Seele des Serienkillers Charles Lee Ray besessen, sondern ist ein online vernetztes Spielzeug mit lernfähiger künstlicher Intelligenz, welches manipuliert wurde und eine Fehlfunktion hat.
2021 erschien mit Chucky eine Fernsehserie, die an die sieben Originalfilme anschließt, aber die Neuverfilmung ignoriert. Neben einer neuen Handlung in der Gegenwart, die zwei Wochen nach dem Ende von Cult of Chucky beginnt, zeigen Rückblicke Charles Lee Rays Vergangenheit, bis es zu der Verfolgungsjagd zu Anfang des ersten Films kommt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chucky – Die Mörderpuppe bei IMDb
- Child’s Play bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Child’s Play bei Metacritic (englisch)
- Chucky – Die Mörderpuppe in der Online-Filmdatenbank
- Chucky – Die Mörderpuppe in der Deutschen Synchronkartei
- Vergleich der Schnittfassungen RTL 2 ab 18 – FSK 18, BBFC 15 VHS – FSK 18 von Chucky – Die Mörderpuppe bei Schnittberichte.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Chucky – Die Mörderpuppe. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2011 (PDF; Neuprüfung).
- ↑ Child's Play auf Box Office Mojo, abgerufen am 29. September 2021
- ↑ Chucky – Die Mörderpuppe in der Deutschen Synchronkartei
- ↑ Alex Vincent Talks Child’s Play and the Upcoming Video Game
- ↑ TikGames Creates Video Game Based On Universal Pictures Popular Chucky Movie Franchise
- ↑ Chucky Child’s Play Video Game Cancelled After Failed Kickstarter.
- ↑ Child’s Play. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 29. September 2021 (englisch).
- ↑ Child’s Play. In: Metacritic. Abgerufen am 29. September 2021 (englisch).
- ↑ Filmkritik von Roger Ebert
- ↑ Chucky – Die Mörderpuppe. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.