Cieszyno (Węgorzyno)
Cieszyno (deutsch Teschendorf) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gmina Węgorzyno (Stadt- und Landgemeinde Wangerin) im Powiat Łobeski (Labeser Kreis).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt in Hinterpommern, knapp 60 km östlich von Stettin und etwa 17 km südwestlich der Kreisstadt Łobez (Labes), nahe dem südöstlichen Ende des 9,5 Kilometer langen Wothschwiensees.
Die nächsten Nachbarorte sind im Norden Trzebawie (Altenfließ) und Chwarstno (Horst), im Osten Winniki (Winningen) und im Südosten Dłusko (Blankenhagen).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Teschendorf war ein altes Lehen der uradligen Familie Wedel. Das Gut Teschendorf blieb im Besitz der Familie Wedel, bis es 1854 durch Gisbert von Bodelschwingh-Plettenberg erworben wurde. Er war der zweite Sohn von Gisbert von Bodelschwingh-Plettenberg, einem königlich-preußischen Kammerherrn, Landkomtur des Deutschen Ordens und Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Er heiratete 1854 Adelheid von Veltheim aus dem Hause Veltheimsburg und zog mit ihr nach Teschendorf. Sie starb mit ihren drei Kindern August, Gisbert und Minette im Januar/Februar 1860 an Scharlach, ihr Mann folgte ihnen 1866 nach. Alle wurden in Teschendorf begraben. Anschließend übernahm Carl Gisbert Wilhelm von Bodelschwingh-Plettenberg die Verwaltung für den 1856 geborenen Sohn Max seiner 1858 verstorbenen Schwester Caroline, verheiratete von Friesen.
Im Jahre 1859 wurde durch die Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft die Bahnstrecke Stargard–Danzig errichtet, die seitdem südlich am Dorf vorbeiführt.
Um 1870 umfasste das Lehn-Rittergut Teschendorf, also der Gutsbezirk, 3197 Morgen Land, davon 1730 Morgen Ackerland, und 259 Einwohner. Es wurden 28 Pferde, 111 Rinder und 1785 Schafe gehalten. Daneben bestand das Pfarrkirchdorf Teschendorf, also die bäuerliche Landgemeinde, mit 1349 Morgen Land, davon 1001 Morgen Ackerland, und 137 Einwohnern. Hier wurden 24 Pferde, 57 Rinder und 297 Schafe gehalten.
Max von Friesen übernahm, als er 1877 volljährig wurde, die Verwaltung des Gutes von seinem Onkel. Er heiratete 1879 Isabella von der Recke starb aber nur ein halbes Jahr danach im Dezember 1879, so dass er die Geburt seiner Tochter Maximiliane von Friesen auf Teschendorf 1880 nicht mehr miterleben konnte. Sie heiratete 1902 in Münster Georg von Altenbockum, mit dem sie die Tochter Ehrengard (* 1904) hatte, die 1929 Fritz Freisleben (1898–1944) heiratete. Auf Teschendorf ist Maximiliane noch 1913 nachweisbar, lebte allerdings überwiegend in Westfalen.
Später wurde der Gutsbezirk Teschendorf in die Landgemeinde eingegliedert. Bis 1945 bildete Teschendorf eine Landgemeinde im Kreis Regenwalde der Provinz Pommern. In der Gemeinde wurden im Jahre 1933 401 Einwohner gezählt, im Jahre 1939 389 Einwohner.[1] Zu der Gemeinde gehörten neben dem Dorf Teschendorf die Wohnplätze Forsthaus bei Teschendorf und Schäferei.[2]
1945 kam Teschendorf, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Der Ort erhielt den polnischen Namen „Cieszyno“.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Gensichen (1842–1927), späterer Direktor der Berliner Missionsgesellschaft, war von 1885 bis 1888 Pfarrer in Teschendorf
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern. Teil II, Band 7. Berlin und Wriezen 1874, S. 867 (Online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Regenwalde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Gemeinde Teschendorf im Informationssystem Pommern ( des vom 16. Juli 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
Koordinaten: 53° 31′ N, 15° 27′ O