Cimitero Evangelico agli Allori
Der Cimitero Evangelico agli Allori ist ein 1878 angelegter Friedhof in Florenz, Italien. Er liegt im Südwesten der Stadt im Stadtteil Galluzzo.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als ab 1877 auf dem im Zentrum gelegenen Cimitero degli Inglesi keine Neubestattungen mehr möglich waren,[1] plante eine Kommission der verschiedenen evangelischen Kirchen von Florenz für die nicht-katholischen christlichen Bestattungen einen neuen Friedhof vor den Toren der Stadt.[2] Er erhielt seinen Namen von dem in der Nähe gelegenen Anwesen „Agli Allori“[2] und wurde am 26. Februar 1878 eröffnet. 1880 wurde eine einfache Kapelle errichtet.[3] Der viele Jahre in Florenz lebende Bildhauer Adolf von Hildebrand schuf mehrere Grabmale des Friedhofs, so für Karl Stauffer-Bern (Granit, 1880), Rudolf Bennert (weißer Marmor, 1883), Karl Hillebrand und Gattin (weißer Marmor, Bronze-Büste, 1885), Henrich Homberger (weißer Marmor, 1891) und Hermann (Ermanno) Bumiller (rosa Marmor, 1900–1903).[4]
Um das Jahr 2000 wurde der Friedhof erweitert.[3] Der ursprünglich protestantische Friedhof steht heute allen Religionszugehörigkeiten und auch Konfessionslosen offen.[5]
Gräber bekannter Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harold Acton (1904–1994), britischer Autor
- Gisela von Arnim (1827–1889), deutsche Schriftstellerin
- Ludmilla Assing (1821–1880), deutsche Publizistin
- Thomas Ball (1819–1911), US-amerikanischer Bildhauer
- Silpa Bhirasri (Corrado Feroci) (1892–1962), italienischer Bildhauer und Hochschullehrer
- Arnold Böcklin (1827–1901), Schweizer Maler und Bildhauer
- Adolph Buschbeck (1820–1883), US-amerikanischer Oberst im Sezessionskrieg
- Oriana Fallaci (1929–2006), italienische Schriftstellerin und Journalistin
- Larkin Goldsmith Mead (1835–1910), US-amerikanischer Bildhauer
- Bert Hinkler (1892–1933), australischer Flugpionier
- Herbert Percy Horne (1864–1916), britischer Kunstsammler, Architekt und Zeichner
- Alice Keppel (1869–1947), schottische Kurtisane und Mätresse Edwards VII.
- Charles Loeser (1864–1928), US-amerikanischer Kunstsammler und Kunsthistoriker
- Roberto Longhi (1890–1970), italienischer Kunsthistoriker
- Violet Paget (Vernon Lee) (1856–1936), britische Schriftstellerin und Essayistin
- Teodorico Pietrocola Rossetti (1825–1883), italienischer Prediger, Übersetzer und Kirchenliedkomponist
- John Pope-Hennessy (1913–1994), britischer Kunsthistoriker
- Leonardo Savioli (1917–1982), italienischer Architekt und Maler
- Truman Seymour (1824–1891), US-amerikanischer General
- Osbert Sitwell (1892–1969), britischer Schriftsteller und Kunstförderer
- Hans Joachim Staude (1904–1973), deutscher Maler
- Karl Stauffer-Bern (1857–1891), Schweizer Maler, Radierer und Bildhauer
- Frederick Stibbert (1838–1906), italienischer Unternehmer, Sammler und Mäzen
- Thayaht (Ernesto Michahelles) (1893–1959), italienischer Maler und Bildhauer
- Violet Trefusis (1894–1972), britische Schriftstellerin
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grazia Gobbi Sica: In Loving Memory: il cimitero agli Allori di Firenze. Leo S. Olschki, Florenz 2016.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cimitero Evangelico „Agli Allori“, Homepage, abgerufen am 1. November 2018
- The modern protestant cemetery in Via Senese, Galluzzo, near Florence, Italy (Liste aller Bestattungen), abgerufen am 1. November 2018
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ The modern protestant cemetery in Via Senese, Galluzzo, near Florence, Italy.
- ↑ a b Grazia Gobbi Sica, Universität New York: Febbraio 1878: a Firenze si inaugura il Cimitero agli Allori, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ a b Cimitero Evangelico „Agli Allori“ (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Homepage, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ Toskana Kulturrouten. Eine Reise auf Entdeckung des Lieblingsziels vieler berühmter Reisender., S. 68 (PDF)
- ↑ Il cimitero evangelico Agli Allori di Firenze, www.necroturismo.it, abgerufen am 1. November 2018.
Koordinaten: 43° 44′ 52,4″ N, 11° 13′ 47,6″ O