Citius, altius, fortius

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Olympische Medaille von 1948

Der lateinische Wahlspruch Citius, altius, fortius (deutsch: Schneller, höher, stärker, im allgemeinen Sprachgebrauch mit Schneller, höher, weiter übersetzt),[1] ist das traditionelle, 1894 von Michel Bréal im Rahmen des Ersten Olympischen Kongresses vorgeschlagene Motto der Olympischen Spiele.

Am 20. Juli 2021 beschloss das Internationale Olympische Komitee auf Vorschlag seines Präsidenten Thomas Bach bei seiner 138. Session in Tokio die neue Formulierung citius, altius, fortius – communiter (deutsch: schneller, höher, stärker – gemeinsam).[2]

Der Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit, Baron Pierre de Coubertin, griff mit der Devise eine Idee des französischen Dominikanerpaters Henri Didon auf. Dieser hatte sie ursprünglich auf einem Schulsportfest in Arcueil verwendet, bei dem Coubertin Wettkampfleiter gewesen war. Auf der Schlusssitzung des Gründungskongresses des IOC im Jahr 1894 schlug ein enger Vertraute Coubertins, der direkt neben ihm sitzende Sprachwissenschaftler und Altphilologe Michel Bréal, diese drei Wörter als Wahlspruch vor. Im Bulletin hieß es:

Herr Bréal beendete [seine Tischrede] indem er mit beredten Worten die berühmte Sportdevise, formuliert durch Pater Didon und vom Kongreß angenommen, interpretierte; citius, fortius, altius: schneller, stärker, weiter.[3]

Offiziell wurde die Devise erstmals während der Olympischen Sommerspiele 1924 in Paris verwendet.

Olympische Ringe

In der IOC-Satzung von 1949 taucht die Devise zum ersten Mal offiziell auf. Im Artikel steht:

Die olympische Fahne auf weißem Grund ohne Rand hat in der Mitte die ineinander verschlungenen fünf Ringe: blau, gelb, schwarz, grün, rot. Der blaue Ring ist oben links und am nächsten zum Fahnenmast. Das bei den Spielen von Antwerpen (1920) gebrauchte Modell ist das offizielle. Diese Ringe und die Devise „Citius, Altius, Fortius“ konstituieren das olympische Emblem. Dieses Emblem ist exklusives Eigentum des IOC. Sein Gebrauch für kommerzielle Zwecke ist strikt untersagt.[3]

„Dabei sein ist alles“

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Wenn heute vom olympischen Motto oder dem olympischen Gedanken die Rede ist, ist oft „dabei sein ist alles“ gemeint. Diese Aussage ist ein Gegensatz des klassischen Mottos. Dieses stellte den Wettbewerb und den Siegeswillen in den Vordergrund, während dabei sein ist alles die Olympischen Spiele als Fest des Sports und somit das Ereignis selbst betont.

Dabei wurde diese Aussage so nie getroffen, vielmehr sagte Pierre de Coubertin anlässlich des Streits zwischen britischen und amerikanischen Sprintern über den Sieg im 400-Meter-Lauf 1908[4]:

The important thing in the olympic Games is not winning but taking part, for the essential thing in life is not conquering but fighting well. (deutsch: Das Wichtige an den Olympischen Spielen ist nicht zu siegen, sondern daran teilzunehmen; ebenso wie es im Leben unerlässlich ist, nicht zu besiegen, sondern sein Bestes zu geben.)

Dabei zitierte er Bischof Ethelbert Talbot, der diesen Satz zuerst gesagt hatte.[5]

Einzelnachweise

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  1. Fortius kann auch „tapferer“ oder „mutiger“ bedeuten
  2. IOC fügt dem olympischen Motto ein Wort hinzu. Stuttgarter Nachrichten, 20. Juli 2021, abgerufen am 23. Oktober 2021.
  3. a b sport.uni-mainz.de: Die olympische Devise "citius, altius, fortius" und ihr Urheber Henri Didon (Memento des Originals vom 21. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sport.uni-mainz.de (PDF-Datei, 650 KB)
  4. „Dabei sein ist alles!“ von Jürgen Schmieder (17. Mai 2010) abgerufen auf www.sueddeutsche.de am 16. Januar 2014
  5. Ethelbert Talbot: His Life and Place in Olympic History (Memento des Originals vom 8. August 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.la84foundation.org (PDF; 38 kB) auf der Seite der la84foundation, abgerufen am 9. November 2012