Claudia Seitz

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Claudia Seitz (* 20. Oktober 1970 in Lahr) ist eine deutsch-schweizerische Rechtswissenschaftlerin und Hochschullehrerin.

Claudia Seitz studierte Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Universität Basel und der Universität Straßburg und schloss ihr Studium 1996 mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen ab. Im Anschluss daran arbeitete sie im Rahmen eines Praktikums im Kabinett des deutschen Richters am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg. Nach dem juristischen Vorbereitungsdienst in Freiburg und Brüssel und Studien an der Faculté Internationale de Droit Comparé in Strassburg mit dem Erwerb des Diplôme de Droit Comparé 1997 legte sie 1998 das Zweite Juristische Staatsexamen ab. Nach der Zulassung als Rechtsanwältin am Oberlandesgericht Köln arbeitete sie seit 1999 als Rechtsanwältin zunächst in Brüssel und dann in Köln. 2001 wurde sie an der Universität Basel mit einer europarechtlichen Arbeit zur Dr. iur. promoviert.[1][2]

Von 2002 bis 2010 war Claudia Seitz Syndikusanwältin in der Konzernrechtsabteilung eines internationalen Unternehmens in Basel. Während dieser Zeit absolvierte sie berufsbegleitend zunächst ein Postgraduiertenstudium und im Anschluss daran ein Masterstudium am King’s College London, das sie 2009 mit dem Master of Arts (M.A.) abschloss. Von 2012 bis 2014 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverwaltungsgericht der Schweiz in St. Gallen tätig. Von 2014 bis 2019 hatte sie die Max Geldner-Assistenzprofessur an der Universität Basel inne und war Mitbegründerin des Zentrums für Life Sciences-Recht (ZSLR).[3]

Im Anschluss an die Assistenzprofessur ist Claudia Seitz seit 2019 ständige Gastprofessorin an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Gent.[4] Daneben ist sie Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten, so seit 2007 an der Juristischen Fakultät der Universität Basel, seit 2019 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie seit 2021 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der UFL.[5] Seit 2021 ist sie zudem auch Dozentin am European Center of Pharmaceutical Medicine] (ECMP) der Medizinischen Fakultät der Universität Basel.[6] Im Jahr 2022 wurde sie an der Universität Basel mit der Habilitationsschrift „Staat und Gesundheit“ habilitiert.[7] Ihr wurde die venia legendi für die Gebiete Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht und Life Sciences-Recht verliehen.[8] Neben ihrem Master of Arts (M.A.) des King’s College London hat sie auch einen Executive Master zum Recht der Künstlichen Intelligenz (Executive Master of Law and AI[9]) der BSC Brüssel.

Seit Anfang 2023 ist Claudia Seitz ordentliche Professorin für Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht und Life Sciences-Recht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der UFL.[1] Neben ihrer Gastprofessur an der Universität Gent ist sie zudem ab 2024 auch Gastprofessorin an der Bina Nusantara University (BINUS) in Jakarta.

Internationale Tätigkeiten

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Claudia Seitz ist als Rechtsexpertin in verschiedenen Funktionen, so bei den Vereinten Nationen, der Europäischen Union sowie bei internationalen und nationalen Organisationen tätig.

Von 2017 bis 2018 war sie wissenschaftliche Rechtsexpertin in verschiedenen von der Weltbank finanzierten Programmen der Indonesian Agency for Agricultural Research and Development (IAARD) des indonesischen Landwirtschaftsministeriums in Bogor, Indonesien.[10] Daneben war sie von 2017 bis 2021 Wissenschaftliche Beraterin und Dozentin des Advanced International Training Programme on Genetic Resources and Intellectual Property der Weltorganisation für Geistiges Eigentum (WIPO) und des Swedish Intellectual Property Office in Stockholm und Genf.[11]

Von 2019 bis 2020 war sie zudem als Rechtsexpertin im internationalen Forschungsprojekt „Digitale Sequenzdaten“ des Leibniz Instituts, der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) in Braunschweig tätig.[12]

Von 2019 bis 2020 war sie zudem Mitglied der Expertengruppe des International Council of Environmental Law (ICEL) bei der Intergovernmental Conference der United Nations Convention on the Law of the Sea on the Conservation and Sustainable Use of Marine Biological Diversity of Areas Beyond National Jurisdisction (BBNJ Conference) bei den Vereinten Nationen in New York.[13]

Seit 2022 ist sie als Rechtsexpertin in einem Projekt zum Technologietransfer im Bereich der Biotechnologie der Weltorganisation für Geistiges Eigentum in Genf tätig.

  • Mitglied des Advisory Boards der European Association for Health Law (EAHL)[14]
  • Mitglied des Advisory Boards der German Association for Synthetic Biology (GASB)[15]
  • Mitherausgeberin der European Health & Pharmaceutical Law Review (EHPL)[16]
  • Mitglied des Redaktionsbeirats der Europäischen Zeitschrift für Wirtschaftsrecht (EuZW)[17]
  • Gründungsmitglied und vormals Vorstandsmitglied von Ethics and Compliance Switzerland (ECS)[18]

Einzelnachweise

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  1. a b Prof. Dr. iur. Claudia Seitz, MA (London). In: Rechtswissenschaftliche Fakultät. Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL), Rechtswissenschaftliche Fakultät, 6. November 2023, abgerufen am 6. November 2023.
  2. Universität Bonn: Universität Bonn, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät. 3. November 2023, abgerufen am 6. November 2023.
  3. Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW): Universität Basel, Juristische Fakultät, Life Sciences-Recht. In: Swiss Pharma, Zeitschrift der SAMW. SAMW, 3. Juni 2014, abgerufen am 6. November 2023.
  4. Ghent University, Faculty of Law and Criminology: Research at Ghent University. In: Ghent University, Faculty of Law and Criminology. Ghent University, 1. Oktober 2019, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  5. Rheinische Friedrich-Wilhelm Universität Bonn, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät: Prof. Dr. Claudia Seitz, M.A. (London). In: Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Fachbereich Rechtswissenschaft. Rheinische Friedrich-Wilhelm Universität Bonn, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, 1. Oktober 2019, abgerufen am 6. November 2023.
  6. Universität Basel, Medizinische Fakultät, European Center for Pharmaceutical Medicine (ECPM): ECPM. In: Universität Basel, Medizinische Fakultät, European Center for Pharmaceutical Medicine (ECPM). Universität Basel, Medizinische Fakultät, European Center for Pharmaceutical Medicine (ECPM), 1. Oktober 2020, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  7. Universität Basel, Juristische Fakultät: Habilitation: Gesundheit und Staat – Regulierungen zum Schutz der Gesundheit in den Lebenswissenschaften. In: Universität Basel, Juristische Fakultät. Universität Basel, Juristische Fakultät, 8. Dezember 2022, abgerufen am 6. November 2023.
  8. Universität Basel, Juristische Fakultät: Seitz, Claudia: PD für Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht und Life Sciences-Recht. In: Forschungsdatenbank. Universität Basel, Juristische Fakultät, 8. Dezember 2022, abgerufen am 6. November 2023.
  9. https://bsc-brussels.eu/artificial-intelligence/
  10. Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) and IAARD, Indonesien: DSI. In: IAARD, Indonesien. IAARD Indonesien, 1. April 2020, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  11. Patent and Registration Office (PRV) and World Intellectual Property Organization (WIPO): PRV-WIPO International Training Program on Genetic Resources and Intellectual Property in support of innovation. In: PRV and WIPO. 1. November 2018, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  12. Finding Compromise on ABS & DSI in the CBD: Requirements & Policy Ideas from a Scientific Perspective. (PDF; 3,0 MB) In: German Collection of. Microorganisms and Cell Cultures (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen, DSMZ), Braunschweig. DSMZ, 7. Oktober 2020, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  13. International Council of Environmental Law (ICEL): International Council of Enviromental Law -Toward sustainable development. In: ICEL. ICEL, 1. Januar 2020, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  14. European Association for Health Law (EAHL): About EAHL. In: EAHL. EAHL, 30. September 2019, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  15. German Association for Synthetic Biology (GASB): Advisory Board. In: GASB. GASB, 1. Oktober 2019, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  16. European Health & Pharmaceutical Law Review (EHPL): Editors of EHPL. In: EHPL. EHPL, 1. Januar 2015, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  17. Europäische Zeitschrift für Wirtschaftsrecht (EuZW): EuZW. In: EuZW. C.H. Beck Verlag, 1. Mai 2010, abgerufen am 6. November 2023.
  18. Ethics and Compliance Switzerland (ECS): ECS. In: ECS. ECS, 1. Oktober 2014, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).