Claus Schick (Politiker, 1944)

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Claus Schick (2009)

Claus Schick (* 6. November 1944 in Jugenheim in Rheinhessen) ist ein deutscher Politiker der SPD und war von 1992 bis 2017 Landrat des Landkreises Mainz-Bingen.

Claus Schick wurde am 6. November 1944 als zweiter Sohn einer Winzerfamilie in Jugenheim geboren. Nach einer Ausbildung zum technischen Zeichner studierte er Verfahrenstechnik an der Staatlichen Rheinischen Ingenieurschule in Bingen am Rhein (heute Fachhochschule Bingen). Anschließend arbeitete er in Düsseldorf, Wiesbaden und als Klima-Planungsingenieur beim ZDF in Mainz.

Schick ist verheiratet, hat einen erwachsenen Sohn und zwei Enkelkinder. Er lebt in seinem Geburtsort, in dem er 13 Jahre Ortsbürgermeister war.[1][2]

Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz (Kabinett Vogel III) setzte im Jahr 1985 noch seinen Vorgänger Gerulf Herzog (CDU) als staatlichen Landrat für eine Amtszeit von zehn Jahren ein. Herzog wurde vom Kreistag bestätigt, verlor aber den Rückhalt der Mehrheitsfraktionen aus SPD, FWG und der FDP nach den verlorenen Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 1989. In der Folge führte Claus Schick als Erster hauptamtlicher Beigeordneter seit Ende 1991 kommissarisch die Geschäfte.[3]

Claus Schick, zu dieser Zeit Fraktionschef der SPD im Kreistag, wurde am 27. März 1992 Landrat des Landkreises Mainz-Bingen; seine erste Amtszeit endete am 31. Dezember 2001. Am 29. April 2001 gewann Schick die erste Direktwahl eines Landrates für Mainz-Bingen mit rund 60 % der abgegebenen Stimmen gegen Gerhard Hanke (CDU).[4] Bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2009 wurde Claus Schick mit 57,6 % der abgegebenen Stimmen für weitere acht Jahre als Landrat bestätigt.[5] Schick hat in Erwägung gezogen, für eine weitere Amtszeit als Landrat zu kandidieren, sollte die Altersgrenze bei kommunalen Wahlen aufgrund einer Unvereinbarkeit mit EU-Recht entfallen.[6] Zur Landratswahl im Juni 2017 trat Schick nicht mehr an.[7] Neue Landrätin wurde zum 1. Oktober 2017 Dorothea Schäfer von der CDU, die sich in der Stichwahl gegen den SPD-Kandidaten Salvatore Barbaro durchsetzte.[8]

Ereignisse in seiner Amtszeit

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Mitte der 1990er Jahre veranlasste Claus Schick den Neubau und Umzug der Kreisverwaltung von Mainz nach Nieder-Ingelheim. Seit 1996 ist Ingelheim am Rhein Kreisstadt. Das dortige Kreishaus wurde bereits mehrfach erweitert. So entstanden 2008 fünfzig zusätzliche Dienst- und Besprechungsräume.[9] Das Kreishaus wurde 2012/13 um ein fünftes Obergeschoss erweitert. Die Maßnahme hat eine Nettogeschossfläche von 1040 Quadratmetern geschaffen.[10] Mit einer Kreisumlage – 2014 werden 160 Millionen Euro erwartet – hat der Landrat Gestaltungsspielraum.[11]

Viele Schulen und Kindertagesstätten wurden saniert oder neu gebaut. Die U3-Betreuungsquote liegt bei über 57 Prozent. Damit liegt der Landkreis Mainz-Bingen auf Platz zwei im Westen Deutschlands.[12] Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen hat im April 2014 als erste öffentliche Verwaltung in Rheinland-Pfalz mit dem Bau einer eigenen Betriebskita begonnen.[13] Der Landkreis ist nahezu schuldenfrei[14], die Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH (EDG) wurde gegründet, die Sparkassen Bingen und Bad Kreuznach fusionierten zur Sparkasse Rhein-Nahe. Die Infrastruktur des Kreises wurde gestärkt. Insbesondere die Vereinslandschaft im Kreis wurde durch die Ehrenamtsförderung mit bislang rund 13,6 Millionen Euro (für den Zeitraum von 2007 bis 2013) unterstützt.[15] Seit 1990 hat der Landkreis rund 234 Millionen Euro in den Aus-, Um- und Neubau seiner Schulen sowie in deren Ausstattung investiert.[16]

Einzelnachweise

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  1. Porträt Landrat. Landkreis Mainz-Bingen, archiviert vom Original am 22. April 2012; abgerufen am 22. April 2012.
  2. Vorbildlich in Amt und Ehrenamt. 40. Dienstjubiläum von Landrat Schick. Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, 9. Januar 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. April 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.rlp.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Helena Sender-Petry: Claus Schick ist seit 20 Jahren an der Spitze der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Allgemeine Zeitung Landkreis Mainz-Bingen, 24. März 2012, abgerufen am 22. April 2012.
  4. Rheinland-Pfälzische Bibliographie Landratswahl 2001 : der Wahlkampf kann beginnen
  5. Kommunales Wahllexikon. Konrad-Adenauer-Stiftung, S. 110, abgerufen am 22. April 2012.
  6. Helena Sender-Petry: Mainz-Bingen: Geht Landrat Claus Schick in eine vierte Amtszeit? Altersgrenze müsste fallen. Allgemeine Zeitung, 10. Januar 2014, archiviert vom Original am 8. August 2017;.
  7. Landratswahl Kreis Mainz-Bingen: Barbaro, Schäfer, Alt - oder doch Mergen? swr.de, 10. Juni 2017, archiviert vom Original am 8. August 2017; abgerufen am 11. Juni 2017.
  8. Sieg in der Stichwahl: Dorothea Schäfer ist neue Landrätin für den Kreis Mainz-Bingen Artikel in der Allgemeinen Zeitung vom 25. Juni 2017
  9. Ingelheimer Kreishaus wird erweitert. Neuer Trakt für drei Millionen Euro soll Raumnot beheben / Fertigstellung bis Ende des Jahres. Allgemeine Zeitung, 18. April 2008, abgerufen am 22. April 2012.
  10. Beate Schwenk: Fünfte Etage fürs Kreishaus. Verwaltung legt im Ausschuss Raumkonzept vor / Derzeit fehlen 42 Räume. Allgemeine Zeitung, 29. Februar 2012, archiviert vom Original am 28. September 2013; abgerufen am 22. April 2012.
  11. Beate Schwenk: Haushalt der Superlative. Plus bei Steuereinnahmen führt zur Senkung der Umlage. Allgemeine Zeitung, 5. November 2013, archiviert vom Original am 5. Oktober 2017;.
  12. Landkreis auf Platz zwei bei U3-Betreuung. Allgemeine Zeitung, 16. Dezember 2013, abgerufen am 13. April 2014.
  13. Bald rollen die Bagger an. Allgemeine Zeitung, 5. April 2014, abgerufen am 13. April 2014.
  14. Beate Schwenk: Haushalt der Superlative. Plus bei Steuereinnahmen führt zur Senkung der Umlage. Allgemeine Zeitung, 5. November 2013, archiviert vom Original am 5. Oktober 2017;.
  15. Eine Million für 103 Projekte. Landrat überreicht letzte Schecks für dieses Jahr. Allgemeine Zeitung, 15. Oktober 2013, abgerufen am 13. April 2014.
  16. Abiturientenzahl im Landkreis Mainz-Bingen am höchsten. Kreisverwaltung Mainz-Bingen, 17. Januar 2014, archiviert vom Original am 14. April 2014; abgerufen am 13. April 2014.