Cohors I Flavia Bessorum
Die Cohors I Flavia Bessorum [equitata] (deutsch 1. Kohorte die Flavische der Besser [teilberitten]) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt.
Namensbestandteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cohors: Die Kohorte war eine Infanterieeinheit der Auxiliartruppen in der römischen Armee.
- I: Die römische Zahl steht für die Ordnungszahl die erste (lateinisch prima). Daher wird der Name dieser Militäreinheit als Cohors prima .. ausgesprochen.
- Flavia: die Flavische. Die Ehrenbezeichnung bezieht sich auf die flavischen Kaiser Vespasian, Titus und Domitian.[A 1]
- Bessorum: der Besser. Die Soldaten der Kohorte wurden bei Aufstellung der Einheit aus dem Volk der Besser auf dem Gebiet der römischen Provinz Thracia rekrutiert.
- equitata: teilberitten. Die Einheit war ein gemischter Verband aus Infanterie und Kavallerie.
Da es keine Hinweise auf den Namenszusatz milliaria (1000 Mann) gibt, war die Einheit eine Cohors quingenaria equitata. Die Sollstärke der Kohorte lag bei 600 Mann (480 Mann Infanterie und 120 Reiter), bestehend aus 6 Centurien Infanterie mit jeweils 80 Mann sowie 4 Turmae Kavallerie mit jeweils 30 Reitern.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kohorte war in den Provinzen Moesia superior und Macedonia (in dieser Reihenfolge) stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen[1] für die Jahre 93 bis 178 n. Chr. aufgeführt.[2][3]
Der erste Nachweis der Einheit in Moesia superior beruht auf einem Diplom, das auf 93 datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Moesia) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 100 bis 115 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz.
Zu einem unbestimmten Zeitpunkt (vermutlich am Anfang der Regierungszeit von Hadrian)[4] wurde die Kohorte nach Macedonia verlegt, wo sie erstmals durch ein Diplom nachgewiesen ist, das auf 120 datiert ist. Ein weiteres Diplom, das auf 178 datiert ist, belegt die Einheit in derselben Provinz.
Der letzte Nachweis der Einheit beruht auf einer Inschrift,[5] die auf nach 212 datiert wird.[4]
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Standorte der Kohorte in Macedonia und Moesia superior waren möglicherweise:
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Angehörige der Kohorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt.[2]
Kommandeure
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Sonstige
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Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Florian Matei-Popescu, Ovidiu Țentea: Auxilia Moesiae Superioris, Mega Publishing House 2018, ISBN 978-606-020-063-5 (Online)
- John Spaul: Cohors². The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Laut Florian Matei-Popescu, Ovidiu Țentea wurde die Einheit vermutlich unter Vespasian aufgestellt.
- ↑ Auf dem Diplom wird bei Doruturma, der Frau des entlassenen Soldaten, als Herkunftsort Tricornium angegeben. Laut Florian Matei-Popescu, Ovidiu Țentea war die Einheit vermutlich hier stationiert, bevor sie in die Provinz Macedonia verlegt wurde.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Militärdiplome der Jahre 93 (AE 2014, 1154), 100 (Chiron-2008-326, CIL 16, 46), 101 (Chiron-2008-329), 101/115 (Chiron-2009-570), 111/112 (Chiron-2008-355), 115 (Chiron-2008-363), 120 (CIL 16, 67) und 178 (ZPE-221-229).
- ↑ a b John Spaul: Cohors², S. 339, 341
- ↑ Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 164 Tabelle 8 (PDF).
- ↑ a b Florian Matei-Popescu, Ovidiu Țentea, Auxilia, S. 36–37, 127–129.
- ↑ a b Inschrift (IGX2,1, 384)
- ↑ a b Werner Eck, Andreas Pangerl: Moesia und seine Truppen II. Neue Diplome für Moesia, Moesia inferior und Moesia superior. In: Chiron, Band 39 (2009), S. 505–589, hier S. 570–571 (Online).
- ↑ Werner Eck, Andreas Pangerl: Moesia und seine Truppen. Neue Diplome für Moesia und Moesia superior. In: Chiron, Band 38 (2008), S. 317–387, hier S. 326 (Online).