Cohors I Gaetulorum

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Die Cohors I Gaetulorum (deutsch 1. Kohorte der Gaetuler) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt.

Namensbestandteile

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  • I: Die römische Zahl steht für die Ordnungszahl die erste (lateinisch prima). Daher wird der Name dieser Militäreinheit als Cohors prima .. ausgesprochen.
  • Gaetulorum: der Gaetuler. Die Soldaten der Kohorte wurden bei Aufstellung der Einheit aus den verschiedenen Stämmen der Gaetuler rekrutiert.

Da es keine Hinweise auf die Namenszusätze milliaria (1000 Mann) und equitata (teilberitten) gibt, ist davon auszugehen, dass es sich um eine reine Infanterie-Kohorte (Cohors quingenaria peditata) handelt. Die Sollstärke der Einheit lag bei 480 Mann, bestehend aus 6 Centurien mit jeweils 80 Mann.

Die Kohorte war in den Provinzen Alpes Maritimae und Syria (in dieser Reihenfolge) stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen[1] für die Jahre 88 bis 153 n. Chr. aufgeführt.[2][3]

Die Einheit wurde wahrscheinlich unter Claudius (41–54) aufgestellt und war zunächst in der Provinz Alpes Maritimae stationiert. Vermutlich während der Regierungszeit von Vespasian (69–79) wurde die Kohorte in die Provinz Syria verlegt.[2] Der erste Nachweis der Einheit in Syria beruht auf Diplomen, die auf das Jahr 88 datiert sind. In den Diplomen wird die Kohorte als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Syria) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 91 bis 153 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz.

Standorte der Kohorte in Alpes Maritimae waren:[4]

  • Cemenelum (Cimiez): Mehrere Inschriften wurden hier gefunden.

Angehörige der Kohorte

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Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt.[2][4]

  • Sp(urius) Turranius Proculus Gellianus, ein Präfekt (CIL 10, 797)
  • John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army (= British Archaeological Reports International Series 841). Oxford 2000, ISBN 978-1-84171-046-4
  1. Die Zuordnung zu der Einheit ist unsicher bzw. umstritten.
  2. a b John Spaul ordnet Gallianus und Tertius der Cohors I Ligurum et Hispanorum zu, Georgette Laguerre dagegen der Cohors I Gaetulorum. Die Lesung der EDCS ist c(ohortis) Gaetul(orum).
  3. Georgette Laguerre ordnet Publius Varius Rusticus der Cohors I Gaetulorum zu. Die Lesung der EDCS ist cohortis A[lp(inorum)].

Einzelnachweise

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  1. Militärdiplome der Jahre 88 (RMD 1, 3, RMD 5, 329, RMD 5, 330), 91 (RMD 1, 4), 97 (AE 2005, 1734), 144 (ZPE-188-255, ZPE-193-253) und 153 (Chiron-2006-267).
  2. a b c John Spaul, Cohors², S. 465, 467.
  3. Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 174 Tabelle 16 (PDF).
  4. a b Georgette Laguerre: L’occupation militaire de Cemenelum (Cimiez-Nice) In: Revue archéologique de Narbonnaise Année, 1969, S. 165–184, hier S. 172–177 (Online).