Comenda da Igreja
Die Anta Grande da Comenda da Igreja (auch Herdade da Comenda da Igreja oder Anta São Geraldo genannt) ist eine Megalithanlage an der Straße von Montemor-o-Novo nach Mora im Distrikt Évora in Portugal. Sie galt bis zur Entdeckung der Anta Grande do Zambujeiro als die größte Megalithanlage Portugals[1]. Anta ist die portugiesische Bezeichnung für etwa 5000 Megalithanlagen oder Dolmen, die während des Neolithikums im Westen der Iberischen Halbinsel von den Nachfolgern der Cardial- oder Impressokultur errichtet wurden.
Comenda da Igreja ist weitgehend erhalten und besteht aus der Kammer und einem über 10 m langen Gang. Die ovale Kammer misst im Grundriss 4,8 × 4,5 m und hat eine lichte Höhe von etwa 5,0 m. Der in der Mitte gebrochene Deckstein ist eingeknickt, liegt aber auf. Der Gang weist noch über 12 Trag- und sechs Decksteine auf. Die Reste des Hügels sind im Gelände auszumachen[1].
Das im Museu Nacional de Arqueologia aufbewahrte Fundmaterial stammt von Grabungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts:
- über 100 Steinbeile und -hacken,
- etwa 350 Pfeilspitzen in verschiedener Form,
- mehrere hundert Perlen aus Amethyst, Bernstein, Gagat, Malachit, Schiefer, Variscit oder Bergkristall
- über 60 ritzverzierte Schieferplattenidole und 20 Fragmente davon, darunter vier Krummstäbe.
- meist unverzierte Scherben von über 50 Gefäßen[1]
Seit 1936 ist die Anta als Monumento Nacional eingetragen und geschützt[2].
In der Nähe liegt die Anta do Estanque.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ana Palma dos Santos: Monumentos megalíticos do Alto Alentejo. Lissabon 1994, ISBN 972-918416-X.
- Thomas G. Schattner (Hrsg.): Archäologischer Wegweiser durch Portugal (= Kulturgeschichte der Antiken Welt. Bd. 74). Philipp von Zabern, Mainz 1998, ISBN 3-8053-2313-1, S. 161.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Thomas G. Schattner (Hrsg.): Archäologischer Wegweiser durch Portugal (= Kulturgeschichte der Antiken Welt. Bd. 74). Philipp von Zabern, Mainz 1998, S. 161.
- ↑ Decreto n.º 26 236 de 20-01-1936. (pdf) In: DG, I Série, n.º 16. 23. Juni 1910, S. 83, abgerufen am 17. Juni 2018 (portugiesisch).
Koordinaten: 38° 45′ 28″ N, 8° 12′ 12″ W