Maria Miterlöserin

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Maria Miterlöserin (lat. Coredemptrix) ist ein in Teilen der römisch-katholischen Kirche verwendeter Titel bzw. eine Anrufung für Maria, die Mutter Jesu, der den Glauben ausdrücken soll, dass sie auf einzigartige Weise am Erlösungswerk Christi teilnehme.[1] Diese Anrufung wird oft in Verbindung mit der Anrufung Maria, Mittlerin der Gnaden gesetzt.

Die Vorstellung von Maria als Miterlöserin existierte schon sehr früh.[2] Seit dem 15. Jahrhundert wird der Titel Co(n/r)redem(p)trix verwendet. Doch erst ab dem 19. Jahrhundert gab es eine größere theologische Auseinandersetzung mit diesem Begriff,[3] die heute nicht zuletzt eine ökumenische Dimension hat.

Im Vorfeld des Zweiten Vatikanums plädierten etwa 500 Konzilsväter dafür, Maria als „Mediatrix“, und rund 50 dafür, sie als „Miterlöserin“ zu definieren. Das Konzil gebraucht in Lumen gentium 60 ff den Titel „Mittlerin“ bzw. spricht von einer „Mittlerschaft“ Marias. Johannes Paul II. gebraucht in Redemptoris Mater 38 die Bezeichnung „Mittlerschaft in Christus“.[4] Im 20. Jahrhundert gab es des Weiteren erfolglose Bemühungen, durch Petitionen an den Heiligen Stuhl die Verkündigung eines fünften marianischen Dogmas Maria Miterlöserin und Mittlerin aller Gnaden zu erreichen.[5]

In neuester Zeit hat sich am umfassendsten mit dem Begriff der Professor für Theologie in Steubenville, USA, Mark Miravalle, befasst:

  • Mark Miravalle: Mary: Co-redemptrix, Mediatrix, Advocate, Queenship Publishing, Goleta, California 1993
  • Mark Miravalle: Mary Co-redemptrix, Mediatrix, Advocate: Theological Foundations II, Queenship Publishing, Goleta, California 1997
  • Mark Miravalle: Contemporary Insights on a Fifth Marian Dogma. Mary Co-redemptrix, Mediatrix, Advocate: Theological Foundations III, Queenship Publishing, Goleta, California 2000
  • Mark Miravalle: Mary Co-redemptrix: Doctrinal Issues Today, Queenship Publishing, Goleta, California 2002
  • Mark Miravalle: With Jesus: The Story of Mary Co-Redemptrix, Queenship Publishing, Goleta, California 2003

Ansonsten:

  • Franz Courth: Mittlerschaft, Miterlöserschaft Marias, in: LThK 3. A., Bd. 7 (1998), Sp. 346f.
  • Ina Eggemann: Die „ekklesiologische Wende“ in der Mariologie des II. Vatikanums und „Konziliare Perspektiven“ als neue Horizonte für das Verständnis der Mittlerschaft Marias, Oros, Altenberge 1993.
  • Manfred Hauke: Maria, ‚Gefährtin des Erlösers‘ (Lumen gentium 61). Die Mitwirkung Mariens bei der Erlösung als Forschungsthema, in: Sedes Sapientiae, Mariologisches Jahrbuch 6/1–2 (2002), S. 85–121.
  • Heinrich Maria Köster: Miterlöserschaft, Mittlerschaft Mariens, in: LThK 2. A., Bd. 7 (1962), 486f.
  • Ludwig Ott: Grundriss der Katholischen Dogmatik, 10. Auflage, Herder: Freiburg 1981 (1. A. 1952) S. 256. ISBN 3-451-13541-8.
  • Cornelis A. de Ridder: Maria als Miterlöserin? Die Diskussion über die Mitwirkung der Mutter Gottes am Erlösungswerk Christi in der heutigen römisch-katholischen Theologie, Göttingen 1965.
  • Cornelis A. de Ridder, in: Georg Söll (Hg.): Maria. Fragen und Antworten. Dogmengeschichtliche Mariologie, Leipzig 2. Aufl. 1984.
  • Johannes Stöhr: Maria als Miterlöserin – neuere Diskussionen, in: Theologisches 51 (5–6/2021), Sp. 223–232.
  • Telesphore Cardinale Toppo et al. (Hgg.): Maria "Unica Cooperatrice alla Redenzione: Atti del Simposio sul Mistero della Corredenzione Mariana, Fatima, Portogallo 3-7 Maggio 2005, Academy of the Immaculate, New Bedford, Massachusetts 2005.
  • Bibliotheca corredemptionis B. V. Mariae, Casa Mariana Editrice, Frigento 1998ff. (bis 2005 acht Bände)

Einzelnachweise

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  1. Ludwig Ott: Grundriss der Katholischen Dogmatik, 10. Auflage, Herder: Freiburg 1981 (1. A. 1952), S. 256.
  2. Stefano de Fiores über Maria als causa salutis bei Irenäus von Lyon (Memento vom 28. September 2008 im Internet Archive)
  3. Frederick William Fabers The sorrows of Mary, Gabriel Roschinis Compendium Mariologiae, Juniper P. Carol, u. a.
  4. Vgl. z. B. Courth 1998.
  5. Der Titel „Maria Miterlöserin“ – ein legitimer Wunsch?, Zenit vom 8. Dezember 2009 (Memento vom 23. Februar 2012 im Internet Archive) (abgerufen am 17. Februar 2011)