Cottenbach (Heinersreuth)
Cottenbach Gemeinde Heinersreuth
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Koordinaten: | 49° 58′ N, 11° 33′ O |
Höhe: | 360 m ü. NHN |
Einwohner: | 90 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 95500 |
Vorwahl: | 0921 |
Ortsmitte von Cottenbach
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Cottenbach ist ein Dorf der Gemeinde Heinersreuth im Landkreis Bayreuth in Oberfranken.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cottenbach steht am rechten, südwestwärts abfallenden Talhang des Roten Mains, der Hohen Warte, der in den höheren Lagen dicht bewaldet ist. Der Ortskern ist ca. 1,6 km östlich entfernt von Heinersreuth gegenüber am Flussufer. Am nordwestlichen Rand des Dorfs fließt der Cottenbach vorbei südwestwärts und von rechts zum Roten Main. Die südöstliche Bebauungsgrenze reicht bis an die Grenze des Stadtgebietes von Bayreuth; dort und im Westen schließen neuere Siedlungsteile an den alten Ortskern an. Ein Gehöft aus neuerer Zeit steht im Norden etwas jenseits des Cottenbachs.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Cottenbach 10 Anwesen (1 Hof, 2 Halbhöfe, 2 Viertelhöfe, 2 Sölden, 2 Sechstelhöfe, 1 Tropfhäuslein). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Hofkastenamt Bayreuth.[4]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Cottenbach bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde Cottenbach dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Ramsenthal zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Cottenbach, zu der Hermannshof und Martinsreuth gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Mit dem Gemeindeedikt von 1818 kam es zur Eingliederung folgender Gemeinden:
Ab 1862 gehörte Cottenbach zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 6,243 km².[6] Mit der Eingliederung von Hermannshof nach Bayreuth am 1. April 1939 verringerte sich die Gebietsfläche auf 5,123 km².[7]
Am 1. Dezember 1973 wurde das gemeindefreie Gebiet Forst Sankt Georgen aufgelöst. Dabei ging der Gebietsteil im Nordwesten mit der Fürstenleite sowie ein kleinerer Streifen weiter südlich mit insgesamt 91,98 Hektar oder 17,1 Prozent zur Gemeinde Cottenbach und die übrigen Teile zu den Gemeinden Euben und Bindlach und zur Stadt Bayreuth.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Cottenbach am 1. Mai 1978 nach Heinersreuth eingemeindet.[8][9] Am 1. Dezember 2022 wurden in der Gemarkung Cottenbach (der ehemaligen Gemeinde) 306 Einwohner gezählt.[10]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 3: Bauernhaus
- Haus Nr. 9: Bauernhaus
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Cottenbach
Jahr | 1822 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 176 | 241 | 266 | 279 | 278 | 302 | 289 | 277 | 292 | 274 | 273 | 272 | 251 | 251 | 262 | 246 | 290 | 231 | 196 | 307 | 274 | 252 | 216 | 185 |
Häuser[11] | 27 | 34 | 35 | 36 | 36 | 36 | 35 | 41 | ||||||||||||||||
Quelle | [5] | [12] | [12] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [12] | [20] | [12] | [21] | [12] | [6] | [12] | [12] | [12] | [7] | [12] | [22] | [23] |
Ort Cottenbach
Jahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 52 | 65 | 104 | 109 | 113 | 95 | 115 | 92 | 84 | 75 | 90 |
Häuser[11] | 10 | 13 | 13 | 13 | 14 | 16 | 22 | ||||
Quelle | [24] | [5] | [13] | [15] | [18] | [20] | [6] | [7] | [22] | [23] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cottenbach ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Georgen (Bayreuth) gepfarrt.[4] Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Pfarrei Christuskirche (Bayreuth) zuständig.[22]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Ort führt die Kreisstraße BT 14 von Heinersreuth im Westen nach Theta im Norden und dann weiter nach Ramsenthal. Ein Abzweig in der Ortsmitte von Cottenbach verläuft nach Südosten zum Bayreuther Stadtteil Wendelhöfen. Die nächsten Autobahn-Anschlussstellen sind Bayreuth-Nord an der Bundesautobahn 9 und Kulmbach/Neudrossenfeld an der Bundesautobahn 70.[3]
Seit 1909 gab es im nahen Heinersreuth einen Eisenbahn-Haltepunkt mit Ladestelle an der Bahnstrecke Bayreuth Altstadt–Kulmbach, deren Zugverkehr auf diesem Abschnitt am 2. Juni 1973 endete.[25] Die nächstgelegene Bahnstation ist seitdem der Hauptbahnhof Bayreuth.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Sommer 1988 existierte auf der Straße zwischen Cottenbach und Unterkonnersreuth die längste Streetart-Meile der Welt. Anlässlich der 800-Jahr-Feier entstanden auf der Fahrbahn unzählige Kreidebilder, was dem Ort einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde brachte.[26]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Cottenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 540 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 101.
- Georg Paul Hönn: Cottenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 235 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cottenbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. Dezember 2022.
- Cottenbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 13. Dezember 2022.
- Cottenbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 13. Dezember 2022.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 295 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Heinersreuth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. August 2023.
- ↑ a b Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 348.
- ↑ a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 467.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1026 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 887 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Die Gemeinde Heinersreuth und ihre Geschichte bei heinersreuth.de, abgerufen am 13. Dezember 2022
- ↑ Zahlen und Fakten bei heinersreuth.de, abgerufen am 13. Dezember 2022
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 843, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 129 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1013, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 49 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 142 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 959 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1004 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 653 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 148 (Digitalisat).
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 16 (Digitalisat).
- ↑ Robert Zintl: Das Thurnauer Bockela. Baumann, Kulmbach 1986, ISBN 3-922091-15-6, S. 98 ff.
- ↑ Das Dorf wird 625 Jahre alt in: Nordbayerischer Kurier vom 12. Januar 2023, S. 15.