Craemer Gruppe
Craemer Gruppe
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Rechtsform | GmbH (Holding) |
Gründung | 1912 |
Sitz | Herzebrock-Clarholz |
Leitung | Sebastian P. Brandenburg (geschäftsführender Gesellschafter Craemer GmbH), Christoph J. Brandenburg (geschäftsführender Gesellschafter Craemer GmbH), Siegbert Geldner (Geschäftsführer Craemer GmbH), Stephan Kogel (Geschäftsführer Craemer GmbH)[1] |
Mitarbeiterzahl | circa 1100 (Stand 2023)[2] |
Umsatz | rund 355 Millionen Euro (Stand 2023)[2] |
Website | craemer.com/de |
Die Craemer Gruppe ist eine Unternehmensgruppe aus dem ostwestfälischen Herzebrock-Clarholz (Kreis Gütersloh, Nordrhein-Westfalen). Das 1912 von Paul Craemer als Press-, Stanz- und Hammerwerke GmbH gegründete Unternehmen hat in den Bereichen Metallumformung, Werkzeugbau und Kunststoffverarbeitung circa 1100 Beschäftigte und erzielte im Jahr 2023 eine Gesamtleistung von rund 355 Millionen Euro.[2] Die Gruppe besteht aus der Dachgesellschaft Craemer Holding GmbH, deren Tochter Craemer GmbH sowie deren Tochtergesellschaften.[2]
Firmenprofil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Craemer Gruppe ist ein international tätiges Familienunternehmen mit den Kerngeschäften Metallumformung, Kunststoffverarbeitung und Werkzeugbau. Stammwerk ist die 1912 gegründete Craemer GmbH im ostwestfälischen Herzebrock-Clarholz. Zu den operativen Gesellschaften der Unternehmensgruppe gehören heute neben dem deutschen Stammwerk mit Fertigung in allen drei Geschäftsfeldern: je ein Metallwerk im slowakischen Liptovský Mikuláš (Craemer Slovakia, s.r.o.) und im sauerländischen Attendorn (Craemer Attendorn GmbH & Co. KG) sowie ein Kunststoffspritzgießwerk im britischen Telford (Craemer UK Ltd). Für den Vertrieb des Kunststoffprogramms verfügt die Gruppe zudem über je eine eigenständige Vertriebsgesellschaft in Lesquin, im Großraum Lille (Craemer France Sarl), im dänischen Sorø (Craemer Nordic ApS), in Florida (Craemer US Corporation) und über eine Repräsentanz in Polen.[2]
Im Geschäftsfeld Metallumformung entwickelt, konstruiert und fertigt Craemer Präzisionsstanz- und großflächige Umformteile hauptsächlich für die Automobilindustrie, insbesondere für den Fahrzeuginnenraum: in erster Linie Sitzschalen aber auch Sitzstrukturteile, Komponenten für Gurtsysteme und Türen sowie Instrumententräger.
Schwerpunkt der Kunststoffverarbeitung liegt auf der Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Paletten, Palettenboxen, Lager- und Transportbehältern sowie Müllgroßbehältern. Im Bereich „Intelligente Kunststoffpaletten“ bietet Craemer unter der Produktmarke Palcontrol® Komplettlösungen auf Basis von RFID-Technologie an – zur Optimierung logistischer Prozesse.
Die für die Produktion benötigten Werkzeuge und Formen werden im eigenen Werkzeugbau gefertigt, darunter Folgeverbund- und Transferwerkzeuge für die Metallfertigung und Spitzgieß-formen für die Kunststoffverarbeitung. Allen Sparten dient ein Technologiezentrum mit Forschung und Entwicklung und Konstruktion am Stammwerk, ebenso wie ein Produkt-entwicklungsbüro im niederländischen Delft (BPO International B.V.). Heute zählt die Gruppe in allen Produktbereichen zu den europaweit führenden Herstellern und mit dem eigenen Palettenprogramm zu den weltweiten Marktführern.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1912 gründete Paul Craemer (1874–1940) in Herzebrock die Press-, Stanz- und Hammerwerke GmbH, einen Betrieb zur Verarbeitung von Metallen. Auf dem neuen Firmengelände am Ortsrand von Herzebrock erfolgte 1928 die Errichtung eines Walzwerkes.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der älteste Enkel des Firmengründers, Hans-Joachim Brandenburg, mit dem Wiederaufbau des Unternehmens. In den 1950er Jahren entwickelte sich das Unternehmen zu einem bedeutenden Zulieferer des Landmaschinenbaus. 1958 begann das Unternehmen mit der Kunststoffverarbeitung und fertigte zunächst Großbehälter. 1967 entwickelte Craemer die weltweit erste in einem Stück gespritzte Kunststoffpalette und erhielt dafür im selben Jahr ein Patent. In den achtziger Jahren kamen Entsorgungsbehälter hinzu. 1978 wurde mit dem Abriss des Warmwalzwerkes die Metallfertigung endgültig auf die Verarbeitung kalt gewalzter Bleche umgestellt. Mit Metallumformteilen für Kraftfahrzeuge etablierte sich Craemer in den 1980er Jahren als Automobilzulieferer.[3]
Seit Mitte der 1990er Jahre baut Craemer konsequent das unternehmerische Engagement in Europa aus und erschließt damit an der Seite seiner Kunden und Partner neue Märkte. 1997 läuft in der Slowakei die Produktion im neuen Metallwerk an. Nach mehrjähriger Tätigkeit mit zwei Vertriebsgesellschaften in Großbritannien folgt 2006 die Eröffnung des englischen Kunststoffspritzgießwerkes. Für den Vertrieb des eigenen Kunststoffprogramms gründet die Gruppe 2009 eine eigenständige Gesellschaft in Frankreich und eröffnet 2014 eine Repräsentanz in Polen. 2015 übernimmt Craemer ein etabliertes, deutsches metallverarbeitendes Unternehmen im sauerländischen Attendorn (Kreis Olpe). 2018 kommt eine eigenständige Vertriebsgesellschaft in den USA hinzu, 2022 folgt eine weitere in Dänemark – beide für die Vermarktung der Craemer Kunststoffprodukte.[3][4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Craemer Gruppe auf craemer.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Impressum, auf craemer.com
- ↑ a b c d e f Zahlen und Fakten auf craemer.com
- ↑ a b c Chronik auf craemer.com
- ↑ Craemer Weltweit auf craemer.com
Koordinaten: 51° 52′ 41,8″ N, 8° 14′ 29″ O