Cresomycin
Strukturformel | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | ||||||||||
Name | Cresomycin | |||||||||
Andere Namen |
(4S,5aS,8S,8aR)-4-Isobutyl-N-([1R,7R,8R,9R,10R,11S,12R,Z]-10,11,12-trihydroxy-7-methyl-13-oxa-2-thiabicyclo[7.3.1]tridec-5-en-8-yl)octahydro-2H-oxepino[2,3-c]pyrrol-8-carboxamid | |||||||||
Summenformel | C25H42N2O6S | |||||||||
Kurzbeschreibung |
Weißes Pulver[1] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
| ||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 498,3 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand |
Fest[1] | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
| ||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Cresomycin ist ein synthetisches experimentelles Antibiotikum. Es ähnelt in der Struktur Clindamycin und wirkt im Labor- und Tierversuch gegen eine Vielzahl grampositiver und gramnegativer Bakterien einschließlich antibiotisch multiresistenter Stämme von Staphylococcus aureus, Escherichia coli und Pseudomonas aeruginosa.[1]
Der Wirkstoff wurde noch nicht am Menschen getestet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cresomycin wurde von einem Team der Harvard University entwickelt. Die Forscher nutzten zur Entwicklung von Cresomycin mit einer hohen Bindungsaffinität Strukturanalysen des bakteriellen Ribosoms. Diese Eigenschaft wurde durch rechnergestützte und biochemische Experimente bestätigt. Klinische Studien stehen aus.[1]
Wirkmechanismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cresomycin wurde mittels Drug Design an die dreidimensionale Struktur seines Bindungsziels angepasst, um eine starke Bindung an das Ribosom zu ermöglichen. Eine Bindung an die Ribosomen hemmt die Proteinbiosynthese von Bakterien. Die hohe Bindungsaffinität von Cresomycin erhöht den Widerstand gegenüber verschiedenen Resistenzmechanismen. Die Autoren sind der Meinung, dass Cresomycin möglicherweise noch nicht maximal für die Hemmung des bakteriellen Ribosoms optimiert ist, aber einen guten Ausgangspunkt für neue antibakterielle Wirkstoffen darstelle, die klinisch breit gegen antimikrobiell resistente Erreger wirksam sind.[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- W. Gaaz: Cresomycin überwindet Resistenzen. In: pharmazeutische-zeitung.de. 20. Februar 2024, abgerufen am 20. Februar 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e
Kelvin J. Y. Wu, Ben I. C. Tresco, Antonio Ramkissoon et al.: An antibiotic preorganized for ribosomal binding overcomes antimicrobial resistance. In: Science. Band 383, Nr. 6684, 16. Februar 2024, S. 721–726, doi:10.1126/science.adk8013.
Dazu:
- Claudia Krapp: Neues „Super-Antibiotikum“ entwickelt: Cresomycin wirkt effektiv gegen verschiedene multiresistente Keime. Auf: scinexx.de vom 19. Februar 2024.
- Superbug killer: New synthetic molecule highly effective against drug-resistant bacteria. Auf: phys.org vom 15. Februar 2024. Quelle: Harvard University.
- Graphical Abstract Cresomycin: Übersicht und gebunden an das bakterielle Ribosom von Thermus thermophilus.
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.