Crocodylomorpha

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Crocodylomorpha

Araripesuchus, Schädel

Zeitliches Auftreten
Obertrias bis heute
228 bis 0 Mio. Jahre
Fundorte
  • Weltweit
Systematik
Sauropsida
Diapsida
Archosauromorpha
Archosauria
Crurotarsi
Crocodylomorpha
Wissenschaftlicher Name
Crocodylomorpha
Hay, 1930

Die Crocodylomorpha sind ein umfangreiches Taxon der Archosauria bzw. Avesuchia, in dem die seit der Oberkreide nachgewiesenen Krokodile (Crocodylia) mit ihren teilweise nur wenig krokodilartig aussehenden Stammgruppenvertretern aus dem älteren Mesozoikum vereinigt werden.

Die frühesten Crocodylomorphen sind die Saltoposuchidae und die Sphenosuchidae. Sie lebten in der späten Trias und im Unterjura und waren landbewohnende, 0,5 bis 1,5 Meter lange, langbeinige Tiere, die eine agile Lebensweise hatten und möglicherweise durch Stoffwechselaktivität ihre Körpertemperatur konstant halten konnten (Endothermie).[1][2] Eventuell könnten die Saltoposuchidae sich auch biped (nur auf den Hinterbeinen) bewegt haben. Funde entsprechender fossiler Trittsiegel (Batrachopus grandis) in Korea[3] zeigen, dass große basale bipedale Crocodylomorpha in einigen Regionen bis weit in die frühe Kreidezeit überlebt haben könnten.

Mit der Entwicklung der eigentlichen Krokodile gingen die Tiere zu einer aquatischen Lebensweise über, entwickelten sich zu eher trägen Lauerjägern und wurden wieder poikilotherm, da sie im Wasser für die Endothermie zu viel Energie aufwenden mussten.[1][2] Ihren Höhepunkt erreichte die aquatischen Lebensweise in den marinen Krokodilen (Thalattosuchia) des Mesozoikum. Im Tertiär wurden einige Gruppen wieder terrestrisch. Die heute noch lebenden 25 Arten der Krokodile sind nur ein kleiner Rest eines ehemals großen Artenreichtums (siehe dazu auch → Stammesgeschichte der Krokodile).

Die frühen Crocodylomorpha teilen Merkmale der Schädelanatomie, insbesondere die Position von Quadratum und Squamosum, mit den Krokodilen. Die Schädel sind massiv und nicht kinetisch, aber pneumatisiert und überall stark verstrebt. So können sehr schnelle und mit großer Kraft ausgeführte Bisse aufgefangen werden. Dies ermöglicht eine Ernährung durch besonders große Beutetiere. Das Präorbitalfenster ist immer klein, bei modernen Krokodilen und in einigen ausgestorbenen Entwicklungslinien zugewachsen. Der Kiefer lässt sich besonders weit öffnen, die kräftigen Muskeln setzten am Hinterende des Unterkiefers an.

Stammbaum und Fossilbericht der Crocodylomorpha, aus Kellner et al. (2014, Erstbeschreibung von Sahitisuchus)[4]

Systematik der Crocodylomorpha, verändert nach Benton (2007):

  • Crocodylomorpha
    • Sphenosuchia
    • Crocodyliformes *
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Da die Crodcodyliformes, im Gegensatz zu den Crocodylomorpha, ausschließlich Vertreter umfassen, die ökologisch wie morphologisch prinzipiell als „Krokodile“ bezeichnet werden können, wird dieses Taxon von manchen Paläontologen heute noch bzw. wieder „Crocodylia“ genannt.[5] Andere Paläontologen und vor allem Biologen verstehen hingegen unter „Crocodylia“ nur die Vertreter der Crocodylomorpha-Kronengruppe.
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Crocodylomorpha-Kronengruppe

Einzelnachweise

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  1. a b Adam Summers: Evolution: Warm-hearted crocs. Nature. Bd. 434, 2005, S. 833–834, doi:10.1038/434833a
  2. a b R. S. Seymour, C. L. Bennett-Stamper, S. D. Johnston, D. R. Carrier, G. C. Grigg: Evidence for endothermic ancestors of crocodiles at the stem of archosaur evolution. Physiological and Biochemical Zoology. Bd. 77, Nr. 6 (Sixth International Congress of Comparative Physiology and Biochemistry Symposium Papers: Evolution and Advantages of Endothermy), 2004, S. 1051–1067, doi:10.1086/422766
  3. Kyung Soo Kim, Martin G. Lockley, Jong Deock Lim, Seul Mi Bae, Anthony Romilio: Trackway evidence for large bipedal crocodylomorphs from the Cretaceous of Korea. In: Scientific Reports. 10. Jahrgang, Nr. 1, 11. Juni 2020, doi:10.1038/s41598-020-66008-7, PMID 32528068, PMC 7289791 (freier Volltext).
  4. Alexander W. A. Kellner, André E. P. Pinheiro, Diogenes A. Campos: A New Sebecid from the Paleogene of Brazil and the Crocodyliform Radiation after the K–Pg Boundary. PLoS ONE. Bd. 9, Nr. 1, 2014, e81386, doi:10.1371/journal.pone.0081386
  5. Jeremy E. Martin, Michael J. Benton: Crown Clades in Vertebrate Nomenclature: Correcting the Definition of Crocodylia. Systematic Biology. Bd. 57, Nr. 1, 2008, S. 173–181, doi:10.1080/10635150801910469
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