Green River (Utah)

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Green River
Green River (Utah)
Green River (Utah)
Green River
Lage in Utah
Basisdaten
Gründung: 1906
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Utah
Countys: Emery County
Grand County
Koordinaten: 39° 0′ N, 110° 9′ WKoordinaten: 39° 0′ N, 110° 9′ W
Zeitzone: Mountain (UTC−7/−6)
Einwohner: 847 (Stand: 2020)
Haushalte: 330 (Stand: 2020)
Fläche: 32,7 km² (ca. 13 mi²)
davon 32,4 km² (ca. 13 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner je km²
Höhe: 1243 m
Postleitzahl: 84525
Vorwahl: +1 435
FIPS: 49-31670
GNIS-ID: 1428398
Website: www.greenriverutah.com
Bürgermeister: Ren Hatt[1]

Green River, UT (2006)

Green River ist eine Ortschaft im US-Bundesstaat Utah an den Ufern des Green River. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 847[2] ermittelt.

Der Ort Green River entstand dadurch, dass die Amerikanische Post hier seit 1876 einen Fähre benutzte, um Post über den Green River zu transportieren. Diese wurde aber auch von Farmern für den Handel mit Vieh und auch von den Siedlertrecks benutzt, welche damals nach Westen zogen.

1883 kam die Eisenbahn in den Ort, der damals aus 3 Familien bestand. Ursprünglich kamen diese 3 Familien hierher, um an den fruchtbaren Ufern des Green River Landwirtschaft zu betreiben und die Fähre zu bedienen. Sehr schnell entstand eine größere Zeltstadt der Eisenbahnarbeiter, die an einer Brücke über den Green River sowie an dem Ausbau der Eisenbahnstrecke arbeiteten. Der Ort wurde zu einem Versorgungspunkt für die Eisenbahn, um die Lokomotiven zu warten und als Übernachtungsstopp für die Reisenden.

Heute hat der Ort durch die Lage an der Interstate I-70 eine wichtige Position, als Ort für einen Tankstopp bzw. Rast mitten in der Wüste. Hier existieren mehrere Tankstellen, ein KOA Campground und mehrere Motels. Des Weiteren gibt es auch einen kleinen Flugplatz und eine Anbindung an das Amtrak-Personenverkehrsnetz.

Green River Test Site

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1964 entstand in einem großen Areal in der Wüste nahe dem kleinen, damals bevölkerungsmäßig sehr dezimierten Ort die Green River Test Site. Von 1964 bis 1973 startete die US Air Force hier unter anderem 141 Athena-Forschungsraketen.

Die Air Force Base ist nun stillgelegt und für Zivilisten zugänglich. Noch immer kann man die Abschussrampen und die Bunker inmitten der Wüste betreten.

Am wohl wichtigsten ist ein Kaltwassergeysir, der sogenannte Crystal Geyser an den Ufern des Green River, etwa 8 km stromabwärts der Ortschaft Green River. Seine durchschnittliche Wassertemperatur beträgt 18 °C. Er schießt in unregelmäßigen Abständen eine schwefelhaltige Wasserfontäne in die Luft: ca. 66 % der Ausbrüche ereigneten sich etwa 8 Stunden, der Rest etwa 22 Stunden nach dem vorherigen Ausbruch; sein Verhalten ist also „bimodal“.[3][4][5]

Das Gebiet um den heutigen Geysir ist mit einer dicken Schicht aus orangefarbenem Travertin bedeckt. Der Travertin besteht aus Schichten, die abwechselnd hochporös oder eisenoxidreichen sind, wovon die Färbung herrührt. In den Becken um den Schlot bilden sich Pisoide („Perlen“) aus. In der Nähe des Schlots ist Aragonit vorhanden, in größerer Entfernung wird dieser durch Calcit mit wenig Spuren an Magnesium (Magnesit) ersetzt.

Wahrscheinlich sind Bakterien der Gattung Leptothrix für die eisenhaltigen frutexit-artigen[A 1][6] Lamellen im Travertin verantwortlich. Gefunden wurden per Metagenomanalysen auch Hinweise auf Bakterien des Phylums Atribacterota (alias Candidate division OP9/JS1).[7] Diese gehören einer (mit Stand Juli 2022) noch nicht offiziell beschriebenen Gattung mit provisorischen Bezeichnungen JS1-7/Genus 4 alias CG2-30-33-13 an, wie beispielsweise das MAG mit der Bezeichnung „Crystal Geyser aquifer MAG-34_18“[8] aus der vermuteten Spezies Ca. Atribacteria bacterium CG_4_8_14_3_um_filter_34_18[9] oder CG2-30-33-13 sp002782675.[10]

Metagenomanalysen deuten außerdem auf das Vorkommen von Archaeen aus den Gruppen Diapherotrites und Altiarchaeota (beide in der DPANN-Supergruppe) hin.[11][12][13] Mikroben sind auch verantwortlich für die grüne Färbung an einigen Stellen.

  1. Frutexite sind mikrometergroße Stromatolith-Strukturen und kommen gewöhnlich in Proben aus dem tiefen Untergrund und in Umgebungen von Thermalquellen vor (Neubeck et al., 2021).
Commons: Green River (Utah) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. www.greenriverutah.com. (abgerufen am 26. April 2024).
  2. US Census Bureau: Search Results Total Population in Green River city, Utah. Abgerufen am 26. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  3. F. J. Gouveia, S. J. Friedmann: Timing and prediction of CO2 eruptions from Crystal Geyser, UT@1@2Vorlage:Toter Link/www.llnl.gov (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. 31. Mai 2006
  4. J. Alan Glennon: Carbon-Dioxide-Driven, Cold-Water Geysers. Department of Geography, University of California, Santa Barbara, 6. Mai 2005. Memento im Webarchiv vom 26. Juli 2008.
  5. J. Alan Glennon, R. M. Pfaff: The operation and geography of carbon-dioxide-driven, cold-water geysers. In: GOSA Transactions, Band 9, Januar 2005, S. 184–192.
  6. Anna Neubeck, Magnus Ivarsson, Curt Broman, Jonathan Lima-Zaloumis, Wolfgang Bach, Martin Whitehouse: Carbon isotopic composition of Frutexites in subseafloor ultramafic rocks. Biogeochemistry, Band 154, 14. Mai 2021, S. 525–536; doi:10.1007/s10533-021-00806-7.
  7. Masaru K. Nobu, Jeremy A. Dodsworth, Senthil K. Murugapiran, Christian Rinke, Esther A. Gies, Gordon Webster, Patrick Schwientek, Peter Kille, R. John Parkes, Henrik Sas​s, Bo B. Jørgensen, Andrew J. Weightman, Wen-Tso Liu, Steven J. Hallam, George Tsiamis, Tanja Woyke, Brian P. Hedlund: Phylogeny and physiology of candidate phylum ‘Atribacteria’ (OP9/JS1) inferred from cultivation-independent genomics. In: Nature: The ISME Journal, Band 10, Nr. 2, Februar 2016, S. 273–286; doi:10.1038/ismej.2015.97, ResearchGate, PMID 26090992, PMC 4737943 (freier Volltext), Epub 19. Juni 2015.
  8. Yi-Fan Liu, Zhen-Zhen Qi, Li-Bin Shou, Jin-Feng Liu, Shi-Zhong Yang, Ji-Dong Gu, Bo-Zhong Mu: Anaerobic hydrocarbon degradation in candidate phylum ‘Atribacteria’ (JS1) inferred from genomics. In: Nature: The ISME Journal, Band 13, 6. Juni 2019, S. 2377​–2390; doi:10.1038/s41396-019-0448-2. Siehe insbes. Fig. 1.
  9. NCBI: Candidatus Atribacteria bacterium CG_4_8_14_3_um_filter_34_18 (species).
  10. GTDB: GCA_002782675.1, im Stammbaum: CG2-30-33-13 sp002782675 (species).
  11. NCBI: Search for: Candidatus Diapherotrites archaeon CG*_14_0_* (wild card), jeweils auf Detailansicht gehen, in der Box („Entrez records“) weiter mit 1. Zeile (Nucleotide), bei mehreren Treffern einen davon auswählen.
  12. NCBI: Search for: Candidatus Altiarchaeum sp. CG* (wild card)
  13. NCBI: Candidatus Altiarchaeum hamiconexum (species), Nucleotide txid1803513[Organism:noexp] – Candidatus Altiarchaeum hamiconexum, hier: Isolate CG nn