Cuito (Fluss)
Cuito Kuito | ||
Zusammenfluss von Cuito (von oben) mit Okavango | ||
Daten | ||
Lage | Angola | |
Flusssystem | Okavango | |
Abfluss über | Okavango → Okavangodelta | |
Quelle | im Westen der Provinz Moxico 12° 41′ 14″ S, 18° 21′ 47″ O | |
Quellhöhe | 1435 m | |
Mündung | an der Grenze Angola/Namibia in den Okavango (Cubango)Koordinaten: 18° 1′ 42″ S, 20° 47′ 31″ O 18° 1′ 42″ S, 20° 47′ 31″ O | |
Mündungshöhe | 1041 m | |
Höhenunterschied | 394 m | |
Sohlgefälle | 0,43 ‰ | |
Länge | 920 km[1] | |
Einzugsgebiet | 57.470 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Dirico[1] AEo: 57.470 km² an der Mündung |
MNQ 1950–1998 MQ 1950–1998 Mq 1950–1998 MHQ 1950–1998 |
110 m³/s 160 m³/s 2,8 l/(s km²) 230 m³/s |
Mittelstädte | Cuito Cuanavale | |
Der Cuito (Schreibweise auch Kuito) ist ein etwa 1000 Kilometer langer Nebenfluss des Okavango in Angola.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er entspringt im regenreichen Hochland von Bié in einem See östlich des Cubango und fließt zunächst als Wildbach in südlicher Richtung zum Kalahari-Becken. Der Fluss durchquert die Provinz Cuando Cubango und fließt in seinem Unterlauf in südöstlicher Richtung mit Mäandern durch Flussauenwiesen und Gebiete mit wasserabsorbierendem Torf und Sand, die seine Fließgeschwindigkeit hemmen, um an der Grenze zu Namibia mit dem schneller fließenden Cubango zusammenzutreffen. Beide Flüsse vereinigen sich dort zum Okavango.
Hydrologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Abflussmenge wurde aus der Differenz der beiden Pegel des Okavango in Rundu und Mukwe in m³/s berechnet, die zwar etwa 200 km auseinander liegen, aber nur den Cuito als nennenswerten Zufluss zwischen den Stationen haben.[1]
Erforschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die schwer zugängliche Quellregion des Cuito war lange Zeit kaum erforscht, insbesondere wegen des Bürgerkriegs in Angola, durch den im Hochland auch nach Ende des Konflikts 2002 viele Landminen verblieben sind. Im Jahr 2015 unternahm erstmals eine von National Geographic geleitete südafrikanische Expedition den Versuch, den Cuito in seiner ganzen Länge von seiner Quelle bis zur Mündung in den Okavango zu untersuchen. Dabei soll auch Bewusstsein für diese Region und deren touristische Potenziale geschaffen werden. Der Flusslauf ist bisher weitgehend unberührt und spielt eine wichtige Rolle bei der Versorgung des Okavangodeltas, einer der bedeutendsten Feuchtregionen Südwestafrikas.[2]
Schlacht von Cuito Cuanavale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Stadt Cuito Cuanavale am Zusammenfluss der Flüsse Cuito und Cuanavale kam es in der Zeit 13. Januar bis 23. März 1988 zur Schlacht von Cuito Cuanavale, der größten Schlacht in Afrika seit 1943. Damals standen sich tausende angolanischer, südafrikanischer, kubanischer und namibischer Soldaten gegenüber.[3] In deren Verlauf kamen fast 20.000 Soldaten ums Leben.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Okavango Basin - Hydrology
- ↑ David Quammen: Inside the Mission to Save Africa’s Okavango Delta. In: National Geographic, November 2017.
- ↑ Hans-Georg Schleicher: Cuito Cuanavale: „Ein Sieg über Pretorias Apartheid“. In: Neues Deutschland, 19./20. April 2008; Battle of Cuito Cuanavale 1988. In: South African History Online, 30. Mai 2011; Ronnie Kasrils: Cuito Cuanavale, Angola. In: Monthly Review, 1. April 2013; Keith Somerville: It’s 30 years since Cuito Cuanavale. How the battle redefined southern Africa. In: The Conversation, 29. Mai 2017.