Aufgrund ihrer relativ hohen Geschwindigkeit wurde die Cuxhaven bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges im Juli 1870 von der Marine des Norddeutschen Bundes als Hilfsschiff in Dienst gestellt. Sie diente als Aviso sowie der Aufklärung des französischen Nordseegeschwaders (Escadre de la mer du Nord) unter AdmiralFourichon. Fourichon operierte mit seinem Geschwader, FlaggschiffMagnanime, vor Helgoland, um die Seeblockade der deutschen Nordseehäfen durchzusetzen. Spätestens nach Kriegsende wurde die Cuxhaven an die HAPAG retourniert. Ob sie während ihres Einsatzes als Hilfsschiff bewaffnet war, ist unbekannt.
Am 24. Juli 1891[1][2] (nach anderen Angaben am 27. Juli[3]) hatte das Schiff, dessen Kapitän die Pommersche Bucht nicht ausreichend kannte, auf der Vinetabank bei Koserow Grundberührung. Dabei drang Wasser in das Vorschiff ein. Durch wasserdichte Schotten blieb die Cuxhaven zunächst schwimmfähig. Bei einem Unfall beim Absetzen eines Bootes verloren drei Besatzungsmitglieder ihr Leben. Nach der Rettung der Passagiere versuchte die Besatzung, das Schiff stranden zu lassen, aber es sank eine halbe Seemeile vor der Küste. Infolge des Schiffsunglücks wurde dem Kapitän sein Patent als Schiffer entzogen und die Reeder Albert Ballin und Carl Julius Ferdinand Braeunlich beendeten ihre Zusammenarbeit.
Claus Rothe: Deutsche Seebäderschiffe. 1830 bis 1939. In: Bibliothek der Schiffstypen. transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1989, ISBN 3-344-00393-3, S. 32–33