Cvinger
Cvinger ist der Name eines Hügels und einer archäologischen Stätte in Dolenjske Toplice, einer Gemeinde in der slowenischen Region Unterkrain. Zahlreiche Hinterlassenschaften aus der Bronzezeit und der Eisenzeit zeugen von einer frühen Besiedlung der Gegend. Die verschiedenen Fundstellen sind durch einen ausgeschilderten Archäologischen Pfad miteinander verbunden und für Interessierte erschlossen.[1][2] Seit 1992 ist die Archäologische Stätte Cvinger in die Liste der unbeweglichen kulturhistorischen Denkmäler Sloweniens eingetragen.[3]
Geographie und Ausgrabungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Cvinger-Hügel hat eine Höhe von 265 m über N.N. Er liegt westlich des gleichnamigen Hauptortes der Gemeinde Dolenjske Toplice, nördlich der Ortschaft Sela und südöstlich des Dorfes Meniška vas.
Wallburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Gipfel des Cvinger-Hügels liegen die Überreste einer prähistorischen Wallburg, die in der späten Bronzezeit (10. bis 9. Jh. v. Chr.) begründet und zu Beginn der frühen Eisenzeit aufgegeben wurde. Die Siedlung wurde im 6. Jh. v. Chr. wieder besiedelt und blieb bis zum Ende des 4. v. Chr. bewohnt. Teile des zum Teil rekonstruierten Erdwalls sind über den Archäologischen Pfad zugänglich.
Hügelgräber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der zweiten Besiedlungsphase wurden mehrere Hügelgräberfriedhöfe angelegt, in denen bereits im 19. Jahrhundert zahlreiche Beigaben nachgewiesen wurden.[4][5] Ein Gräberfeld namens Branževec befindet sich im gleichnamigen Wald an den Südhängen des Cvinger-Hügels mit Zugang vom Dorf Sela. Die dortigen Grabhügel sind noch sichtbar.[6]
Eisenverhüttungsstellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Nähe des Friedhofkomplexes wurden mehr als 20 Eisenverhüttungsstellen gefunden.[7]
Der Name Cvinger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die slowenische Bezeichnung cvinger findet man an mehreren Orten in der Unter- und Oberkrain als Namen für prähistorische Ringwälle – möglicherweise abgeleitet vom deutschen Wort Zwinger.[8][9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website zur Fundstelle (slowenisch und englisch)
- Literatur zu den Ausgrabungen
- Cvinger-Hügel von Norden hinter dem Zusammenfluss von Radeščica und Krka
- Archäologischer Park Cvinger bei sloveniaguide.si
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Borut Križ, Andrej Hudoklin, Marko Pršina, Matija Črešnar: Der ärchäologische Wanderweg Cvinger. Gemeinde Dolenske Toplice, Dolenjski muzej, Zavod za varstvo kulturne dediscine Slovenije, Universität Ljubljana, abgerufen am 3. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Janez DULAR, Borut KRIŽ: Eisenzeitliche Siedlung auf dem Cvinger bei Dolenjske Toplice. In: Arheološki vestnik (Arh. vest.) 55, 2004, str. 207-250. Archäologisches Institut der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (Institute of Archaeology ZRC SAZU), 2004, abgerufen am 6. Juni 2023 (deutsch, slowakisch).
- ↑ Dolenjske Toplice - Arheološko najdišče Cvinger, Register nepremične kulturne dediščine. In: OPIS ENOTE NEPREMIČNE KULTURNE DEDIŠČINE. Ministerium für Kultur der Republik Slowenien, 2014, abgerufen am 3. Juni 2023 (slowenisch).
- ↑ Markus Egg, Alexandrine Eibner: Einige Anmerkungen zur figural verzierten Bronzesitula aus Dolenjske Toplice in Slowenien. In: Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte (Hrsg.): Archäologisches Korrespondenzblatt. Band 35, Nr. 2. Verlag des Römisch-germanischen Zentralmuseums Mainz, Mainz 2005 (github.io [PDF]).
- ↑ Jana Horvat, Andrej Pleterski, Anton Velušček (Redaktion): Halštatske nekropole Dolenjske = Die hallstattzeitlichen Nekropolen in Dolenjsko. Hrsg.: Inštitut za arheologijo Z R C SAZU. Založba ZRC, Ljubljana 2003 (github.io [PDF]).
- ↑ Cvinger - Der Hügelgrab-Friedhof Branževec. In: cvinger.net. Abgerufen am 3. Juni 2023.
- ↑ Petra Basar, David Glavič, Dejan Kožuh et al: CVINGER in železnodobno železarstvo. Hrsg.: Oddelek za arheologijo Filozofska fakulteta Univerze v Ljubljani. Knjižnica Oddelka za arheologijo, Ljubljana 2018 (github.io [PDF]).
- ↑ Lucija Grahek: Železnodobno gradišče Cvinger nad Virom pri Stični : Stratigrafija in tipološko-kronološka analiza naselbinske keramike. 2013, abgerufen am 3. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Carl Deschmann, Ferdinand von Hochstetter: Prähistorische Ansiedelungen und Begräbnissstätten in Krain. K.K. Hof-und Staatsdruckerei, Wien 1880, S. 2 ff. (google.com [abgerufen am 8. Mai 2023]).
Koordinaten: 45° 45′ 22″ N, 15° 2′ 56″ O