Cylloceriinae
Cylloceriinae | ||||||||||||
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Cylloceria caligata (Gravenhorst, 1829), aus British Entomology by John Curtis (1940er Jahre) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cylloceriinae | ||||||||||||
Wahl, 1990 |
Die Cylloceriinae sind eine kleine Unterfamilie der Schlupfwespen. Es sind ca. 40 Arten in vier Gattungen beschrieben. Sieben Arten kommen in Deutschland vor.[1] Cylloceriinae sind in der Holarktis, Orientalis und Neotropis verbreitet.[2]
Morphologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schlupfwespen der Cylloceriinae sind mittelgroß bis groß (ca. 6 mm bis 15 mm lang). Sie sind meistens dunkel gefärbt und die Beine sind mehr oder weniger hell. Sie haben einen flachen Clypeus, ein relativ langes Propodeum mit medianen längsgerichteten Carinae (Kiele), aber ohne quer gerichtete Carinae. Das erste Tergit am Metasoma ist rau granuliert. Die Weibchen der Gattungen Allomacrus und Cylloceria haben lange Legebohrer, bei Hyperacmus ist der Legebohrer kurz. Die Wespen der letzten Gattung sind sehr kompakte Insekten (ähnlich wie Metopiinae). Die Männchen von Cylloceria und Hyperacmus haben an einem oder an zwei Segmenten der Antennen halbkreisförmige Einbuchtungen mit Tyloidae (Sinnesfelder).[2]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Lebensweise ist nur wenig bekannt. In den Hohen Tauern wurde Allomacrus vor allem an vegetationsarmen Standorten gefunden, wo sich die Wespen überwiegend auf Steinen und auf vegetationsfreiem Erdboden aufhielten.[3]
Die Wirte der einheimischen Arten sind noch nicht bekannt.[4] Von zwei Arten Cylloceria aus China und Nordamerika ist bekannt, dass sie in Larven von Schnaken parasitieren (vermutlich endoparasitisch). Die meisten Arten scheinen nur eine Generation im Jahr zu haben.[5][2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Umfang dieser Unterfamilie ist noch nicht klar, er wird von verschiedenen Autoren unterschiedlich gesehen. Ursprünglich wurden nur Allomacrus und Cylloceria zu dieser Unterfamilie gezählt, die teils zu den Microleptinae teils zu den Orthocentrinae gerechnet wurden.[6][2] Sie werden jetzt zu den Pimpliformes gestellt.[7]
Nach Broad et al.[2] gehören in diese Unterfamilie die folgenden Gattungen:
- Allomacrus (mit 5 Arten, Palaearktis, Nearktis)
- Cylloceria (mit 30 Arten, Palaearktis, Neotropis, Nearktis, Orientalis[8])
- Hyperacmus (mit 5 Arten, Palaearktis, Nearktis, Orientalis)
- Rossemia (mit 1 Art, Palaearktis)
Die Gattung Hypercampus wurde erst 2009 in die Cylloceriinae gerstellt.[7] Möglicherweise sind auch die Gattungen Apoclima und Entypoma mit den Cylloceriinae näher verwandt.[2]
Arten in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach [1] wurden folgende Arten in Deutschland nachgewiesen:
- Allomacrus arcticus
- Allomacrus longecaudatus
- Cylloceria melancholica
- Cylloceria occupator
- Cylloceria sylvestris
- Hyperacmus crassicornis
- Rossemia longithorax
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Matthias Riedel, Andrei Humala, Martin Schwarz, Heinz Schnee, Stefan Schmidt: Checklist of the Ichneumonidae of Germany (Insecta, Hymenoptera). In: Biodiversity Data Journal. Band 9, 26. Mai 2021, S. 1–45, doi:10.3897/BDJ.9.e64267.
- ↑ a b c d e f Broad, G.R., Shaw, M.R. & Fitton, M.G.: Ichneumonid wasps (Hymenoptera: Ichneumonidae): their classification and biology. Hrsg.: Royal Entomological Society. Band 7, Nr. 12. Telford 2018, ISBN 978-1-910159-02-6, S. 186–188.
- ↑ Martin Schwarz: Schlupfwespen (Insecta, Hymenoptera, Ichneumonidae) in den Hochlagen der Hohen Tauern (Österreich). Teil 2: Bemerkungen zu ausgewählten Arten einschließlich der Beschreibung neuer Arten. In: Linzer biologische Beiträge. Band 35, Nr. 2, 2003, S. 1097–1118 (zobodat.at [PDF; 1,5 MB; abgerufen am 27. Februar 2022]).
- ↑ Matthias Riedel, Konrad Schmidt, Franz Zmudzinski: Beiträge zur Kenntnis der badischen Schlupfwespenfauna (Hymenoptera, Ichneumonidae) 10. Unterfamilien Cylloceriinae, Mesochorinae, Ophioninae, Orthocentrinae. In: Carolinae. Band 70. Karlsruhe 2012, S. 43–63 (zobodat.at [PDF; 714 kB; abgerufen am 27. Februar 2022]).
- ↑ A. Lander: A tentative revision of the genus Cylloceria Schiødte, 1838 (Hymenoptera; Ichneumonidae). 2016, abgerufen am 9. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Henri Goulet, John T. Huber,: Hymenoptera of the world : an identification guide to families. Centre for Land and Biological Resources Research, Ottawa, Ont. 1993, ISBN 0-660-14933-8, S. 434 f.
- ↑ a b Donald L.J. Quicke, Nina M. Laurenne, Mike G. Fitton, Gavin R. Broad: A thousand and one wasps: a 28S rDNA and morphological phylogeny of the Ichneumonidae (Insecta: Hymenoptera) with an investigation into alignment parameter space and elision. In: Journal of Natural History. Band 43, Nr. 23-24, Juni 2009, ISSN 0022-2933, S. 1305–1421, doi:10.1080/00222930902807783.
- ↑ J.-X. Liu & A. Reshnikov: A new species of Cylloceria Schiødte, 1838 (Hymenoptera, Ichneumonidae) from the Oriental Region. In: Zootaxa. Band 4609, Nr. 1, 2019, S. 139–148.