Döhle-Körperchen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Döhle-Körperchen sind helle blau-graue, oval geformte, basophile Einschlusskörperchen im Protoplasma neutrophiler Granulozyten.

Der Durchmesser der Döhle-Körperchen beträgt 1 bis 3 µm. Über die Bildung der Döhle-Körperchen ist noch nicht sehr viel bekannt, man geht aber davon aus, dass es sich um Reste des rauen Endoplasmatischen Retikulums handelt, die durch Zellreifungsstörungen entstehen. Die Döhle-Körperchen können unter anderem bei der May-Hegglin-Anomalie, bei Verbrennungen und bestimmten Infektionen (Scharlach, Fleckfieber, Pneumonie), sowie dem Chediak-Higashi-Syndrom diagnostiziert werden.

Die Döhle-Körperchen sind nach dem Kieler Pathologen Paul Döhle (1855–1928) benannt. Er entdeckte sie 1911 bei Patienten mit Scharlach.[1][2]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. W. Weiner, E. Topley: Döhle bodies in the leucocytes of patients with burns. In: Journal of Clinical Pathology 8/1955, S. 324–8. PMID 13271584 PMC 1023880 (freier Volltext)
  2. P. Döhle: Leukocyteneinschlüsse bei Scharlach. In: Zbl. Bakt. 61/1911, S. 63.