Dúvelsrak
Dúvelsrak | ||
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Nutzung | Straßenbrücke | |
Überführt | Westhemstraat | |
Querung von | Rijksweg 7 | |
Ort | Sneek | |
Unterhalten durch | Rijkswaterstaat | |
Konstruktion | Holz-Fachwerkbrücke | |
Gesamtlänge | ca. 50 m | |
Breite | 8 m | |
Längste Stützweite | 32 m | |
Konstruktionshöhe | 16 m | |
Eröffnung | 2010 | |
Planer | Architekten: Hans Achterbosch, Haiko Meijer, Alex van de Beld Holzbau: Schaffitzel Holzindustrie, H. E. Lüning, Titan Wood Arnhem | |
Lage | ||
Koordinaten | 53° 1′ 22″ N, 5° 38′ 52″ O | |
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Die Dúvelsrak ist eine Straßenbrücke über den Autoweg N7 in der niederländischen Stadt Sneek, Provinz Friesland. Die N7 bildet den südlichen Abschnitt der Ringstraße um die Stadt und ist Teil der Autobahn A7 (Rijksweg 7). Die Holzbrücke führt die Straße Westhemstraat sowie beidseitig einen Fußweg. Sie wurde 2010 im Zuge des kreuzungsfreien Ausbaus der Umgehungsstraße als Überführung errichtet und verbindet den Stadtteil Tinga im Süden mit dem Stadtzentrum. Eine weitere, baugleiche Holzbrücke über die N7 entstand schon 2008 mit der Krúsrak etwa einen Kilometer östlich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2004 wurde der Ausbau des südlichen Teils der Ringstraße um die Stadt Sneek zu einer kreuzungsfreien Autostraße (vergleichbar mit einer Kraftfahrstraße) beschlossen,[1] die als Autoweg N7 Teil der niederländischen Autobahn A7 (Autosnelweg) ist. Da die Erreichbarkeit der südlich der N7 gelegenen Stadtteile Tinga und Duinterpen gewährleistet werden musste, war der Bau mehrerer Überführungen notwendig. Neben einem Kreisverkehr als zentraler Überführung, der als Anschluss der N353 an die N7 dient, waren etwa 500 Meter davor und dahinter zusätzliche Brücken für die ins Stadtzentrum führenden Straßen Westhemstraat (Dúvelsrak) und Akkerwinde (Krúsrak) geplant. Die Ausschreibung der Stadt gewann ein Holzbrückendesign von Hans Achterbosch (Achterbosch Architectuur) aus Leeuwarden und den beiden Architekten Haiko Meijer und Alex van de Beld (Onix Architects) aus Groningen.[2]
Das Design in Form eines umgedrehten Bootsrumpfes mit nach innen gebogenen Fachwerkträgern in Form von Gitterträgern ist weltweit einzigartig, obwohl ungedeckte Hängewerke aus Holz für Straßenbrücken zum Beispiel schon für die Vihantasalmi-Brücke (1999) in Finnland zum Einsatz kamen. Um die geforderte Lebensdauer von 80 Jahren und die Auslegung für den Schwerlastverkehr mit einer Traglast von 60 Tonnen (für die Krúsrak) zu ermöglichen, waren eingehende Untersuchungen am niederländischen Holzbauinstitut SHR (Stichting Hout Research) in Wageningen in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Eindhoven nötig. Als Baumaterial wurde daraufhin Brettschichtholz aus Monterey-Kiefer (Pinus radiata) ausgewählt, die in Neuseeland kommerziell angebaut wird. Durch Acetylierung – die Behandlung mit Essigsäure – wird das Kiefernholz langlebig und bleibt im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden umweltfreundlich. Weiterhin ließ sich das Holz gut verkleben. Die Acetylierung wurde ab Januar 2008 von Titan Wood Arnhem durchgeführt. Für die geforderte Tragfähigkeit musste aber eine Vielzahl von Stahlgewindestangen in die Konstruktion eingebracht werden und das Fahrbahndeck besteht bei der Krúsrak vollständig aus Stahl. Für die Herstellung der Holzkonstruktion war die Schaffitzel Holzindustrie aus Schwäbisch Hall zuständig, beraten durch das im Holzkuppelbau erfahrene Ingenieursbüro Emil H. Lüning aus Doetinchem. Mit der Krúsrak wurde im November 2008 die erste Brücke fertiggestellt, gefolgt von der Dúvelsrak im Jahr 2010.[3][4]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die etwa 50 m lange Dúvelsrak gliedert sich in eine etwa 18 m lange Stahlbeton-Balkenbrücke auf der Nordseite, die hier eine der vielen Grachten der Stadt und einen Radweg überquert, und die 32 m lange Holzbrücke über die N7 auf der Südseite. Die Holzbrücke hat eine 8 m breite Holz-Fahrbahnplatte mit Asphalt-Auflage.[5] Die 16 m hohen, dreieckigen Fachwerkträger aus Brettschichtholz sind zur Spitze hin nach innen gebogen und dort über Stahlplatten miteinander verbunden. Die vor Ort verarbeiteten Holzbalken hatte Abmessungen von bis zu 1,1 m × 1,5 m × 32,0 m und wogen bis zu 20 Tonnen. Für die Stabilität der Konstruktion sind in die Balken – beziehungsweise als Verbindung zwischen ihnen – bis zu 2 m lange Gewindestangen von 34–52 mm Durchmesser eingeklebt[6] und die Untergurte mit den Druckbögen und mit der Fahrbahnplatte durch vorgespannte Stahlseile in Längs- beziehungsweise Querrichtung zusätzlich verbunden.[2][4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hoegina De Boer: Accoya verkeersbrug Sneek. In: Het Houtblad. Februar 2009, S. 30–35 (niederländisch).
- Frank Miebach: Schwerlastbrücke aus acetyliertem Brettschichtholz. In: Bauen mit Holz. 2/2009, S. 10–13.
- Frank Miebach: Sneek bridges show potential of timber. In: Civil + Structural Engineer. Juni 2011.
- A. J. Woortman: Houten viaducten unieke landmarks voor Friese waterstad. In: Bruggen. Band 15, Nr. 1, 2007, S. 10–15 (niederländisch).
- Irene Kremer: Enerpac’s hefsysteem brengt unieke houten brug op hoogte. In: Bruggen. Band 17, Nr. 2, 2009, S. 17–19 (niederländisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Viaducten Sneek. Adviesbureau Lüning.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tracébesluit Rijksweg 7 Sneek. Rijkswaterstaat, 11. Oktober 2004, abgerufen am 24. Dezember 2023 (niederländisch).
- ↑ a b A. J. Woortman: Houten viaducten unieke landmarks voor Friese waterstad. In: Bruggen. Band 15, Nr. 1, 2007, S. 10–15 (niederländisch).
- ↑ Irene Kremer: Enerpac’s hefsysteem brengt unieke houten brug op hoogte. In: Bruggen. Band 17, Nr. 2, 2009, S. 17–19 (niederländisch).
- ↑ a b Frank Miebach: Schwerlastbrücke aus acetyliertem Brettschichtholz. In: Bauen mit Holz. 2/2009, S. 10–13.
- ↑ Frank Miebach: Sneek bridges show potential of timber. In: Civil + Structural Engineer. Juni 2011.
- ↑ Hoegina De Boer: Accoya verkeersbrug Sneek. In: Het Houtblad. Februar 2009, S. 30–35 (niederländisch).