DOSAAF-85
DOSAAF-85 RS-44 RADIO-2017 | |
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Typ: | Forschungssatellit Amateurfunksatellit |
Land: | Russland |
COSPAR-ID: | 2019-096E |
Missionsdaten | |
Start: | 26. Dezember 2019 23:11 UTC |
Startplatz: | Kosmodrom Plessezk 133/3 |
Trägerrakete: | Rockot KM |
Bahndaten | |
Umlaufzeit: | 112,5 min |
Bahnneigung: | 82,5°[1] |
Apogäumshöhe: | 1.517,6 km |
Perigäumshöhe: | 1.182,0 km |
DOSAAF-85, ДОСААФ-85, Radio Sputnik 44, RS-44, RADIO-2017 ist ein russischer Mikrosatellit, der als Forschungssatellit dient und auch eine Nutzlast für Amateurfunkkommunikation trägt. Der Name des Satelliten erinnert an den 85. Jahrestag der Freiwilligen Gesellschaft zur Unterstützung der Armee, der Luftfahrt und der Marine (DOSAAF). Eine andere Quelle bezeichnet den Satelliten als RADIO-2017[2]. In der internationalen Amateurfunkszene werden jedoch die Bezeichnungen DOSAAF-85 und RS-44 verwendet.
Aufbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]DOSAAF-85 wurde von Spezialisten des Unternehmens Information Satellite Systems (ISS) Reshetnev und Studenten der Reschetnjow-Universität (SibSAU) in Krasnojarsk entwickelt. Der Mikrosatellit wurde als wissenschaftlicher Satellit und als Amateurfunksatellit konzipiert. Es ist der dritte Satellit, der auf der Basis der Jubileiny-Satellitenplattform erstellt wurde. Der 30-Kilogramm-Jubileiny-Satellitenbus hat eine sechseckige Form und besteht aus drei Ebenen – einer unteren, mittleren und oberen für die verschiedenen Geräte. Die Außenseiten tragen Galliumarsenid-Dreifach-Solarzellen für eine Stromerzeugung (20 Watt). Die Energie wird in einer Nickel-Metallhydrid-Batterie gespeichert und über einen 12-Volt-Leitungsbus verteilt. Die Wärmeregelung erfolgt durch mehrschichtige Isolierung, elektrische Heizungen sowie Heatpipes. Der Satellit verfügt über eine Gravitationsstabilisierung. DOSAAF-85 verwendet ein VHF-Uplink-System (145 MHz) zur Steuerung und ein UHF-Telemetrie-Downlink-System, das Datenraten von 2,5 kbit/s erreicht. Ein S-Band-Kommunikationssystem (2400–2485 MHz) wird für den Downlink von Nutzdaten mit bis zu 1 Mbit/s verwendet. Weiterhin verfügt der Satellit über einen Lineartransponder für den Amateurfunkdienst über Satelliten. Die genaue Art der der weiteren Satellitennutzlast wurde nicht offengelegt[3].
Mission
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Satellit wurde am 26. Dezember 2019 auf einer Rokot-KM-Trägerrakete vom Kosmodrom Plessezk gemeinsam mit drei Gonets-M-Satelliten und BLITS-M 1 gestartet. Der Satellit trennte sich nicht von der oberen Raketenstufe Bris KM. Die Antennen befinden sich am Heck des Satelliten und schauen von der Raketenstufe weg. Daher ist der Satellit voll funktionstüchtig. Der Transponder wurde am 30. April 2020 in Betrieb genommen[4].
Über den Transponder wurden bereits DX-Rekorde verzeichnet. So erzielten Hector Martinez, W5CBF, in Lake Charles (Louisiana) und Antonio Gutierrez, DL4EA, in Böblingen (Deutschland) am 26. Mai eine Rekordverbindung über 8.357 km. Der vorherige Rekord von 8.314 km von KI7UNJ und EB1AO hielt nur gerade neun Tage.[5] Die theoretische Reichweite für Verbindungen über DOSAAF-85 liegt auf Grund des Orbits bei 7.942 km.
Frequenzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die verwendeten Frequenzen des Satelliten mit dem Rufzeichen RS44 wurden nicht von der International Amateur Radio Union koordiniert.
- 145,935–145,995 MHz – Uplink LSB invertierend
- 435,610–435,670 MHz – Downlink USB (Leistung 5 W)
- 435,6044 MHz – CW Bake
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frey, Thomas: "Radio-Sputnik-44 aktiviert", Funkamateur 2020 Heft 7, Seite 625
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ciprian Sufitchi: BREEZE-KM R/B. 1. Mai 2020, abgerufen am 3. Mai 2020 (englisch).
- ↑ Anatoly Zak: Last Rockot launches a satellite cluster. 28. Dezember 2019, abgerufen am 3. Mai 2020 (englisch).
- ↑ DOSAAF-85. 24. September 2015, abgerufen am 8. Juli 2020 (englisch).
- ↑ Paul Stoetzer: RS-44 Transponder Now Active. 3. Mai 2020, abgerufen am 3. Mai 2020 (englisch).
- ↑ Paul Stoetzer: New Satellite Distance Records Claimed. 14. Juni 2020, abgerufen am 8. Juli 2020 (englisch).