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Dachverband Schweizer Jugendparlamente

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Der Dachverband Schweizer Jugendparlamente, DSJ (auf Französisch: Fédération Suisse des Parlements des Jeunes, FSPJ; auf Italienisch: Federazione Svizzera die Parlamenti die Giovani, FSPG), ist das politisch neutrale Kompetenzzentrum für die politische Bildung und politische Partizipation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz. Der DSJ bildet die Dachorganisation von über 60 Jugendparlamenten und Jugendräten in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Der DSJ wurde 1995 gegründet.[1]

Über den Verband

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Jugendparlamente und Jugendräte in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein

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Die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein zählen insgesamt über 80 Jugendparlamente und Jugendräte auf kommunaler, regionaler und kantonaler Ebene. Auf nationaler Ebene gibt es einen Jugendrat im Fürstentum Liechtenstein[2]. Jugendparlamente und Jugendräte sind jeweils unterschiedlich organisiert, haben aber alle dieselben Ziele:

  • sich für die Anliegen Jugendlicher und junger Erwachsenen in Politik und Gesellschaft einsetzen
  • Projekte für Jugendliche und junge Erwachsene realisieren
  • die Meinung der Jugendlichen in die Politik einbringen
  • Jugendliche und junge Erwachsene für die Politik motivieren
  • die politische Bildung Jugendlicher und junger Erwachsenen fördern
  • in Jugendfragen Ansprechpartner für die Behörden sein

Gemäss den Statuten verfolgt der DSJ folgende Ziele:

  • Vertretung der Jugendparlamente auf eidgenössischer Ebene
  • Öffentlichkeitsarbeit zu Jugendparlamenten
  • Förderung der politischen Partizipation von Jugendlichen
  • Unterstützung und Vernetzung der Jugendparlamente
  • Gründungsförderung von Jugendparlamenten
  • Durchführung von Projekten im Interesse der Mitglieder
  • Erbringung von Dienstleistungen im Bereich politischer Partizipation und politischer Bildung[3]

Der DSJ ist eine gemeinnützige Organisation und als Verein organisiert. Die Mitglieder des DSJ sind lokale, kantonale und nationale Jugendparlamente, Jugendräte oder ähnliche Organisationen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein. Die Mitglieder bilden die Delegiertenversammlung (DV) und wählen einen neunköpfigen Vorstand sowie eine Geschäftsprüfungskommission (GPK) aus aktiven und ehemaligen Jugendparlamentarierinnen und Jugendparlamentariern unter 25 Jahren.

Der Vorstand ist für die strategischen Tätigkeiten des Dachverbands verantwortlich und wird von einem Co-Präsidium geleitet. Die GPK überprüft anhand von Gesetzen, Statuten, Reglementen und DV-Beschlüssen die Geschäfte und Entscheide des Vorstands. Beide Organe werden von den Mitgliedern gewählt. Für die operativen Tätigkeiten ist die Geschäftsstelle zuständig.[4]

Der DSJ ist in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt, die allesamt das gemeinsame Ziel verfolgen, die politische Partizipation und politische Bildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu fördern. Bei allen Tätigkeiten des Verbands gilt das Motto „Von der Jugend für die Jugend“. So bewegt sich der Verband mit seiner Arbeit stets am Puls der Jugend. Die parteipolitische Neutralität ist das wichtigste Gut des Jugendverbands.[5]

Mit den Angeboten des Bereichs youpa kümmert sich der DSJ um Aus- und Weiterbildungen, Support und Vernetzung der Jugendparlamentarierinnen und Jugendparlamentarier in der Schweiz und in Liechtenstein. Dazu besteht ein zielgerichtetes Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten, wie der Leitungsausbildung Jugend+Politik, an finanzieller Unterstützung durch den Jupa-Fonds sowie durch Vernetzungsanlässe, wie beispielsweise die jährlich stattfindende Jugendparlamentskonferenz (JPK)[6]. Der DSJ unterstützt und begleitet Gründungen von Jugendparlamenten und Jugendräten.

Mit den Angeboten des Bereichs easyvote möchte der DSJ bei den 18- bis 25-Jährigen das Interesse für Politik wecken und ihr Wissen über politische Themen und Prozesse fördern. Die verschiedenen Angebote befähigen und motivieren die 18- bis 25-Jährigen, abstimmen und wählen zu gehen. easyvote strebt eine möglichst hohe Stimm- und Wahlbeteiligung der 18- bis 25-Jährigen an. easyvote stärkt das politische Interesse und Engagement, indem Informationen zu Abstimmungen, Wahlen und politisch aktuellen Themen einfach verständlich und neutral bereitgestellt werden. Zudem wird mit easyvote-school die Diskussionskultur sowie die politische Bildung auf Sekundarstufe II gefördert.[7]

engage.ch hat sich das Ziel gesetzt, die politische Partizipation insbesondere auf lokaler Ebene zu fördern. Dafür arbeitet engage.ch eng mit Gemeinden zusammen. Durch verschiedene Angebote, sowohl online als auch offline, soll das Einbeziehen der Jugendlichen in die Gemeindestrukturen gestärkt werden. Weiter fördert engage.ch durch Angebote im Bereich der politischen Bildung auf Sekundarstufe I die politischen Wissens- und Handlungskompetenzen der Jugendlichen auf Gemeindeebene. Im Zentrum des Bereichs engage.ch steht die Onlineplattform www.engage.ch. Auf dieser Onlineplattform können Jugendliche ihre Anliegen und Ideen einfach einbringen. Die eingereichten Anliegen sind öffentlich auf www.engage.ch einsehbar. Um Anliegen zu sammeln, führt der Bereich engage.ch jährlich diverse Kampagnen auf lokaler wie auch auf nationaler Ebene durch.[8]

Mit dem Bereich Grundlagen Politische Partizipation (GPP) setzt sich der DSJ auf allen föderalen Ebenen für die Verbesserung der Rahmenbedingungen von politischer Partizipation und politischer Bildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen und insbesondere für die Jugendparlamente ein. Dies tut er durch Aktivitäten in der fachlichen Weiterentwicklung, durch nationale und internationale Vernetzung sowie durch Forschung und Beratungen.[9]

Seit seiner Gründung führt der DSJ auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene verschiedene Projekte durch. Anhand der Projekte sollen Jugendliche lernen, ihre politischen Rechte und Pflichten wahrzunehmen. Der Bereich engage.ch lancierte 2017 die Kampagne „Verändere die Schweiz!“[10]. Anlässlich dieser Kampagne werden jährlich 14- bis 25-jährige in der Schweiz wohnhaften Jugendliche dazu aufgerufen, Ideen oder Anliegen für die Schweiz auf der Onlineplattform www.engage.cheinzureichen. Die Anliegen werden anschliessend von Bundesparlamentarierinnen und Bundesparlamentariern ausgewählt und in die nationale Politik eingebracht.

2020 startete engage.ch zum ersten Mal die Kampagne „Frag die Bundespräsidentin“.  Vom 24. August bis am 13. September 2020 konnten alle in der Schweiz lebenden Jugendlichen zwischen 14 und 25 Jahren ihre Fragen an die damalige Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga auf der Onlineplattform www.engage.ch/schweiz posten. Am 6. Oktober fand eine Medienkonferenz mit Simonetta Sommaruga und zehn ausgewählten Jugendlichen im Medienzentrum des Bundeshauses statt. Die Jugendlichen stellten ihre Fragen persönlich an die Bundespräsidentin und erhielten eine direkte Antwort darauf.[11]

Um die politische Partizipation und politische Bildung von jungen Menschen zu fördern, betreibt der DSJ auch Forschungsarbeit. Damit fördert der DSJ die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die politische Mitwirkung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der easyvote-Politikmonitor ist eine jährlich durchgeführte Befragung bei Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II in Zusammenarbeit mit gfs.bern. Im Auftrag von easyvote werden rund 1000 15- bis 25-Jährige zu ihren Präferenzen, Partizipationsformen und Haltungen im Zusammenhang mit Politik befragt. easyvote will sicherstellen, dass Jugendliche auch weiterhin optimal in ihrer Meinungsbildung unterstützt werden können. Um zu verstehen, welche Massnahmen sie zur politischen Partizipation motiviert und ihre Überforderung abbaut, dienen die Resultate dieser jährlichen Studie als Fundament für die stetige Verbesserung der Angebote.[12]

Einzelnachweise

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  1. Dachverband Schweizer Jugendparlamente: Geschichte - Dachverband Schweizer Jugendparlamente. Abgerufen am 21. April 2021.
  2. Jugendrat Liechtenstein – Förderung der politischen Partizipation in Liechtenstein – Engagiert in die Zukunft. Abgerufen am 21. April 2021 (deutsch).
  3. Statuten - Dachverband Schweizer Jugendparlamente. Abgerufen am 21. April 2021.
  4. Organigramm - Dachverband Schweizer Jugendparlamente. Abgerufen am 21. April 2021.
  5. Dachverband Schweizer Jugendparlamente: Porträt - Dachverband Schweizer Jugendparlamente. Abgerufen am 21. April 2021.
  6. Anetka Mühlemann: Conférence des parlements des jeunes – «La jeunesse devient de plus en plus éveillée». In: 24 heures. Abgerufen am 21. April 2021 (französisch).
  7. Dachverband Schweizer Jugendparlamente: easyvote-school - Politik für die Schule. Abgerufen am 21. April 2021 (deutsch).
  8. Dachverband Schweizer Jugendparlamente: engage.ch - Dachverband Schweizer Jugendparlamente. Abgerufen am 21. April 2021.
  9. Dachverband Schweizer Jugendparlamente: Grundlagenarbeit - Dachverband Schweizer Jugendparlamente. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2021; abgerufen am 21. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dsj.ch
  10. vro: Junge Schweizer wollen Gratis-ÖV und Freibier. In: 20 Minuten. 25. März 2017, abgerufen am 21. April 2021.
  11. Bundespräsidentin Sommaruga stellt sich den Fragen von Jugendlichen. In: swissinfo. Abgerufen am 21. April 2021.
  12. Dachverband Schweizer Jugendparlamente: Studien. Abgerufen am 21. April 2021 (deutsch).