Daclatasvir

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Strukturformel
Strukturformel des Daclatasvir
Allgemeines
Freiname Daclatasvir
Andere Namen
  • Dimethyl[N,N′-([1,1′-biphenyl]-4,4′-diylbis{(1H-imidazol-4,2-diyl)[(2S)-pyrrolidin-2,1-diyl][(2S)-3-methyl-1-oxobutan-1,2-diyl]})dicarbamat] (WHO)
  • DCV
  • BMS-790052
  • EBP-883
Summenformel C40H50N8O6
Kurzbeschreibung

weißes bis gelbes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1009119-64-5
PubChem 25154714
ChemSpider 24609522
DrugBank DB09102
Wikidata Q5207712
Arzneistoffangaben
ATC-Code

J05AP07

Wirkstoffklasse

Virostatika

Wirkmechanismus

HCV-NS5A-Inhibitor

Eigenschaften
Molare Masse 738,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Daclatasvir ist ein antiviraler Arzneistoff, der zur Behandlung von Hepatitis C in Kombination mit anderen Medikamenten eingenommen wird.

Wirkungsmechanismus

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Das Medikament gehört zu der Wirkstoffgruppe HCV-NS5A-Inhibitoren und erzielt seine Wirkung durch die Bindung an das virale Protein NS5A. Dadurch wird die Replikation der RNA des Virus und der Zusammenbau von Viruspartikeln gehemmt. Daclatasvir ist ein Substrat des Leberenzyms Cytochrom P450 3A4 und P-Glykoproteins und ist deshalb anfällig für Arzeneimittelwechselwirkungen.[2]

Die WHO empfiehlt als Behandlung von chronischer Hepatitis C für Erwachsene und Kinder unter anderem die Kombination von Daclatasvir und Sofosbuvir.[3] Daclatasvir wird bei Infektionen mit Hepatitis-C-Viren des Genotyps 1, 3 und 4 angewendet. Die Tablette wird einmal täglich für 12–24 Wochen abhängig vom Fortschritt der Leberzirrhose eingenommen.[4] Der Zusatznutzen von Daclatasvir in Kombination mit anderen Medikamenten im Vergleich zu alternativen Therapien ist nicht ausreichend belegt.[4]

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit.[2]

Das Medikament wird unter dem Handelsnamen Daklinza verkauft. In der Europäischen Union ist Daklinza nicht mehr zugelassen.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c Datenblatt Methyl ((S)-1-((S)-2-(5-(4'-(2-((S)-1-((methoxycarbonyl)-L-valyl)pyrrolidin-2-yl)-1Himidazol-5-yl)-[1,1'-biphenyl]-4-yl)-1H-imidazol-2-yl)pyrrolidin-1-yl)-3-methyl-1-oxobutan2-yl)carbamate (PDF) bei BLD Pharmatech, Katalognummer: BD227859, abgerufen am 25. November 2023.
  2. a b Das Rennen geht weiter Daclatasvir als weitere Möglichkeit gegen Hepatitis C. 14. November 2014, abgerufen am 23. November 2023.
  3. Updated recommendations on treatment of adolescents and children with chronic HCV infection, and HCV simplified service delivery and diagnostics, WHO, 2022.
  4. a b Nutzenbewertungsverfahren zum Wirkstoff Daclatasvir (Chronische Hepatitis C) – Gemeinsamer Bundesausschuss. 19. Februar 2015, abgerufen am 23. November 2023.
  5. EMA: Daklinza. 17. September 2018, abgerufen am 23. November 2023 (englisch).