Dagmar Biener

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Dagmar Biener (* 23. Juni 1946 in Berlin) ist eine deutsche Synchronsprecherin und Schauspielerin.

Sie tanzte bereits im Alter von vier Jahren im Kinderballett des Friedrichstadt-Palastes in Berlin und spielte im Alter von fünf Jahren 1951 in dem Kinderfilm Stips mit. 1957 trat sie als Louison in der Komödie Der eingebildete Kranke am Schlosspark-Theater auf.

Nach der mittleren Reife nahm sie 1962 bis 1964 Schauspielunterricht bei Else Bongers. 1963 debütierte sie am Renaissance-Theater, 1968 und wieder 1972/73 spielte sie an der Freien Volksbühne Berlin, 1968 bis 1970 und wieder 1995 bis 2001 am Hansa-Theater, 1970 am Hebbel-Theater und am Theater am Kurfürstendamm und schließlich 1974 bis 1992 und erneut seit 2003 an der Tribüne. Biener agierte vor allem in Boulevardstücken, aber auch in Musicals und Operetten. Für ihre Darstellung der Lene Paschulke in Sabine Thieslers Stück Hochzeit bei Zickenschulze erhielt die nur 1,56 Meter große Schauspielerin 1997 den Publikumspreis Goldener Vorhang des Berliner Theaterclubs.

1998 trat sie am Theater des Westens auf, im Jahr 2000 wirkte sie am Stella-Musical-Theater in einer Musicalversion von Emil und die Detektive von Erich Kästner mit. Nach Gastverpflichtungen an Berlin Theatern kehrte sie 2015 zum Musical-Genre zurück und spielte bis einschließlich 2017 die Rolle der Maria in dem Musical Ich war noch niemals in New York in Berlin, Hamburg und München.

Neben ihrer Theaterlaufbahn blieb Biener auch als Erwachsene bei Film und Fernsehen beschäftigt. 1970 gehörte sie zu den Schauspielern, die an dem sozialkritischen Fernsehfilm Bambule beteiligt waren, der kurzfristig abgesetzt wurde, nachdem die Drehbuchautorin Ulrike Meinhof sich der Terrorszene angeschlossen hatte, und erst 1994 ausgestrahlt wurde. Im Fernsehen spielte auch in vielen Serien mit, so hatte sie etwa in Sketchserie Harald und Eddi wechselnde Nebenrollen. Für das ZDF spielte Biener beispielsweise verschiedene Rollen in vier Folgen von Ein starkes Team sowie eine feste Rolle in der Lehrerserie Sabine!.

Biener wirkt auch gelegentlich an Kinofilmen mit, hier aber eher in Nebenrollen. Sie hatte Auftritte in den beiden Kinokomödien von Loriot: in Ödipussi verkörperte sie ein Mitglied des psychologischen Gesprächskreises, und in Pappa ante portas war sie in einem deutlich größeren Auftritt als seltsame Nachbarin Brigitte Mielke zu sehen.

Zudem arbeitet sie als Synchronsprecherin. Über Jahrzehnte wirkte sie als deutsche Stimme von Schauspielerinnen wie Miou-Miou, Holly Hunter, Barbara Windsor, Nancy Allen, Jane Birkin, Colleen Camp und Kim Darby in über 100 Spielfilmen und zahlreichen Serien mit.

Biener ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.