Daicon Opening Animations
Daicon Opening Animations |
Original Video Animation | |
Produktionsland | Japan |
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Originalsprache | Japanisch |
Erscheinungsjahre | 1981, 1983 |
Länge | 7 Minuten |
Episoden | 2 |
Produktionsunternehmen | Gainax |
Stab | |
Regie | Hiroyuki Yamaga |
Musik | Kōichi Sugiyama, Yuji Ohno, Bill Conti, Kitarō, Electric Light Orchestra |
Die Daicon Opening Animations sind zwei 8-mm-Anime-Kurzfilme, die für die Nihon SF Taikai Conventions 1981 und 1983 produziert wurden. Sie wurden von einer Gruppe von Amateur-Animatoren erstellt, die unter dem Namen „Daicon Film“ bekannt waren und aus denen später das Animationsstudio Gainax hervorging. Die Filme sind bekannt für ihre für Amateure ungewöhnlich hohe Produktionsqualität und für zahlreiche Anspielungen auf die Otaku-Kultur sowie für die unerlaubte Nutzung diverser Figuren und des Playboy-Bunny-Kostüms.
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Daicon III
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Raumschiff der Ultraman-Wissenschaftspatrouille sinkt auf die Erde herab, während ein Schulmädchen mit ihrem Randoseru hinter einem Baum steht und alles beobachtet. Die Wissenschaftspatrouille bietet dem Mädchen einen Becher Wasser an und bittet sie, ihn zu „Daicon“ zu bringen. Das Mädchen salutiert und rennt los. Sie gerät aber schnell in Schwierigkeiten, als Punk Dragon ihr den Weg versperrt. Er beschwört einen Mech aus Starship Troopers herauf. Er und das Mädchen beginnen zu kämpfen. Das Mädchen wirft den Mech zur Seite und Gamera erhebt sich von der Erde. Mit einem in ihrem Rucksack versteckten Booster fliegt das Mädchen in den Himmel und weicht Gameras Explosion aus, während der Mech ihr hinterherfliegt. Sie setzen ihren Kampf in der Luft fort. Ein Schlag des Mech lässt das Mädchen stürzen und gefährdet damit ihren Becher mit Wasser. Im letzten Moment hat sie eine Vision von der Wissenschaftspatrouille und kommt wieder zu sich. Sie schnappt sich den Becher, bevor er auf den Boden fällt.
Sie nimmt den Kampf mit dem Mech wieder auf, fängt eine seiner Raketen und schleudert sie auf ihn zurück, was zu einer gewaltigen Explosion führt. Der zerstörte Mech startet eine Rakete und beschwört Godzilla mit dem Ideon-Symbol. Darauf hin verfolgen King Ghidorah und Gamera das Mädchen, während sie mit ihrem Rucksack mit Düsenantrieb durch die Luft fliegt. Ein Sternenzerstörer, ein TIE-Fighter und marsianische Kampfmaschinen aus dem Film Der Krieg der Welten (1953) durchqueren den Hintergrund. Das Mädchen greift in ihren Rucksack und zieht ein Bambuslineal heraus, das sich auf magische Weise in ein Lichtschwert verwandelt. Nachdem sie einen außerirdischen Baltan in zwei Hälften geschnitten hat, schießt das Mädchen eine Reihe von Miniaturraketen aus ihrem Rucksack ab. Von einer der Raketen getroffen, fängt ein Maser-Panzer aus der Godzilla-Serie Feuer. Die Atragon zerbricht in zwei Teile, während die Yamato, die USS Enterprise, ein X-Wing-Jäger und ein Daimajin in einem völligen Chaos explodieren.
Das Mädchen schüttet ihre Tasse Wasser auf einen verschrumpelten, im Boden vergrabenen Rettich. Als der Daikon das Wasser aufsaugt, verwandelt er sich in das Raumschiff „Daicon“. Das Mädchen, das nun eine Marineuniform trägt, geht an Bord des Schiffes, wo die Produzenten des Films, Toshio Okada und Yasuhiro Takeda, am Steuer sitzen. Während das Fahrwerk eingefahren wird, fliegt die Daicon in die Weiten des Universums hinaus.
Daicon IV
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Eröffnungsanimation Daicon IV beginnt mit einer gekürzten, 90-sekündigen Nacherzählung der Eröffnungsanimation Daicon III.
Jetzt ist das Mädchen aus dem vorherigen Film erwachsen und trägt ein Hasenkostüm. Sie kämpft gegen eine Vielzahl von Sci-Fi-Monstern und einem „mobile suit“ aus Gundam. Sie springt dann in einen Alienschwarm und wirft sie zur Seite. Anschließend liefert sie sich ein Lichtschwertduell mit Darth Vader, während im Hintergrund Stormtrooper sitzen und in einer Ecke der Todesstern thront. Von einer Klippe aus wirft ein Xenomorph mit künstlichen Beinen – eine Anspielung auf die Monster von Dai Sentai Goggle V, die, wenn sie groß werden, dieselben Metallbeine haben. Das Mädchen wird mit einem Energiestoß zu Boden geschleudert und der Dynaman-Roboter versucht sie zu zerquetschen. Das Mädchen hebt den Roboter mit übermenschlicher Kraft hoch und schmettert ihn gegen eine Klippe. Plötzlich taucht der Stormbringer am Himmel auf. Das Mädchen springt darauf auf und surft davon. Es werden einige Szenen gezeigt, die nichts mit der Haupthandlung zu tun haben, wie z. B. Yoda als Yū Ida, der eine japanische Comedy-Nummer mit verschiedenen Figuren im Publikum aufführt. Das Mädchen reitet immer noch auf dem Stormbringer, als sie in eine Formation von Ultrahawk 1 gerät. Dann erscheinen die Yamato, die Arcadia, sowie eine VF-1 Valkyrie, ein variabler Kampfjet aus Macross, der mit einem Gundam-ähnlichen Strahlenschwert bewaffnet ist. In einem Otaku-Café kommt es zu einer Luftschlacht. Das Mädchen taucht dann in einer Welt voller amerikanischer Comic-Superhelden auf. Eine Vielzahl von Maschinen und Figuren fliegen an ihr vorbei ins Weltall. Zurück an Land springt das Mädchen vom Stormbringer und sie zerfällt in sieben Teile, die durch den Himmel fliegen und in sieben Farben in Rauch aufgehen. Es wird eine Sequenz von berühmten Raumschiffen gezeigt, die ineinander krachen. Dann explodiert plötzlich eine Atombombe über einer unbewohnten Stadt und hinterlässt eine Flut von Sakura-Blütenblättern. Nach und nach wird die Erde umgewälzt und es entstehen neue Welten. Als ein von der Daicon abgefeuerter Strahl den Himmel durchquert, sprießt und wächst üppiges Grün. Dann schwenkt die Kamera über eine riesige Menge fiktiver Figuren, die Sonne geht auf, die Kamera zoomt auf das Sonnensystem hinaus und das Daicon-Logo wird eingeblendet.
Danach wird noch ein kurzer Blick hinter die Kulissen geworfen. Der Film endet mit einer Verbeugung des Mädchens vor dem Publikum.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Daicon III wurde von Hideaki Anno, Hiroyuki Yamaga und Takami Akai produziert. Sie waren damals allesamt Studenten der Osaka University of Arts. Bei Daicon III handelt es sich um den ersten Teil der zweiteiligen Reihe. Die Eröffnungsanimation heißt nur so, weil die Convention zum dritten Mal in Osaka stattfand. Bei Daicon IV waren zwölf Personen beteiligt, darunter Yamaga als Regisseur, Anno und Akai als Animationsverantwortliche. Sie wurden durch den ersten Teil an der letzten Convention auf Daicon Film aufmerksam. Trotz des fragwürdigen rechtlichen Status der Werke, führte die Produktion von Daicon III zu Schulden, die durch den Verkauf von Videokassetten und 8-mm-Rollen der Produktion zurückgezahlt wurden. Die Gewinne flossen in die Produktion von Daicon IV. Die beiden Daicon Eröffnungsanimationen liefen nicht im Kino oder Fernsehen – was aufgrund der Urheberrechtsverletzungen auch gar nicht möglich war – und zählen damit zu den ersten Beispielen von Original Video Animations (OVA).
Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verwendung der Songs „Runaway“ von Bill Conti (aus dem Soundtrack zum James-Bond-Film For Your Eyes Only von 1981) sowie „Twilight“ und „Hold On Tight“ der englischen Rockband Electric Light Orchestra war ebenfalls nicht genehmigt.[1]
Vermächtnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Eröffnungsanimationen wurden oft in anderen Produktionen zitiert oder in anderen Medien zur Otaku-Kultur erwähnt. Im Jahr 2001 wählte das Anime-Magazin Animage die Daicon-Animationen auf Platz 35 der „Top 100“-Anime aller Zeiten ein. Im August 2023 wurde auf der Wonder Festival Summer Convention in eine Sonderausstellung zum 40. Jahrestag von Daicon IV gezeigt.
Daicon 33
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Gainax gibt es ein neues Projekt mit dem Namen „DAICON FILM 33“. Dieser Film soll zum 33. Jubiläum von Gainax-Films erscheinen. Er wurde am 8. Januar 2014 angekündigt. Die Grundlage des Projekts ist eine „Wiederbelebung von DAICON FILM“ und beinhaltet die Veröffentlichung verschiedener Produkte, die von den Originalfilmen aus den achtziger Jahren inspiriert sind. Auf der offiziellen Website des Projekts werden ab sofort Vorbestellungen für die erste Reihe von Memorabilien entgegengenommen. Eine neue Illustration des „Daicon Bunny Girl“ wurde von Takami Akai gezeichnet. Das Bild wurde auf der ersten Seite der offiziellen Website von Gainax veröffentlicht.[2]
Daicon III Restauration
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2021 hat sich Daicon Film neu formiert, um ein Remaster von Daicon III zu produzieren, an dem ein nicht näher benanntes Mitglied des ursprünglichen Teams des Films beteiligt ist. Die Ankündigung erfolgte mit Genehmigung von Daicon Film.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Murakami, Takashi (Hrsg.): [[Little Boy: The Arts of Japan's Exploding Subculture]]. Japan Society, New York 2003, ISBN 0-913304-57-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eng, Lawrence: Daicon III and IV Opening Animations : Laserdisc and other Media. Cornell Japanese Animation Society, abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Komatsu, Mikkikazu: Gainax's "Daicon Film 33" Project Details Revealed. Crunchyroll Anime News, 9. Januar 2014, abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Daryl Harding: DAICON III Set to Receive Remaster from Members of the Original Team. In: Crunchyroll. 22. August 2021, abgerufen am 30. Dezember 2021.