Darey Tinni
Darey Tinni (auch: Dareydey, Darey Dey, Darey Dey Tinni, Darey Tini) ist ein Dorf in der Landgemeinde Banibangou in Niger.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt rund 32 Kilometer nordöstlich des Hauptorts Banibangou der gleichnamigen Landgemeinde und des gleichnamigen Departements Banibangou, das zur Region Tillabéri gehört. Ein größeres Dorf in der Umgebung von Darey Tinni ist das etwa 11 Kilometer entfernte Siné Godar im Norden.[1] Die Siedlung ist wie die gesamte Gemeinde Banibangou Teil der Übergangszone zwischen Sahara und Sahel.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Region Tillabéri wurde besonders in den Grenzgebieten zu Mali und Burkina Faso seit 2018 wiederholt von gewalttätigen Angriffen nicht-staatlicher bewaffneter Gruppen heimgesucht.[3] Laut einem UNHCR-Bericht vom Sommer 2018 war die Bevölkerung von Darey Tinni einem hohen Risiko ausgesetzt vertrieben zu werden.[4] Im Zuge eines Terrorangriffs auf den Militärposten im Nachbardorf Siné Godar am 9. Januar 2020 beschossen und zerstörten die Angreifer auch die GSM-Station in Darey Tinni.[5] Am 15. März 2021 griffen nicht identifizierte bewaffnete Gruppen vier Fahrzeuge an, die Passagiere vom Wochenmarkt im Hauptort Banibangou zurück in die Dörfer Darey Tinni und Siné Godar bringen sollten. Sie töteten 58 Personen, setzten mehrere Getreidespeicher in Darey Tinni und zwei Fahrzeuge in Brand und stohlen zwei Fahrzeuge. In Niger wurde daraufhin eine dreitägige Staatstrauer ab 17. März 2021 angeordnet.[6] Der Angriff einer bewaffneten Gruppe auf das in der Gemeinde Abala gelegene Dorf Aboyak Kimba am 19. Dezember 2022, bei dem zwei Dorfbewohner getötet wurden und Vieh gestohlen wurde, löste im Umkreis eine massive Fluchtbewegung aus. Auch aus Darey Tinni flüchteten Menschen in den Gemeindehauptort Abala.[7]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Volkszählung 2012 hatte Darey Tinni 645 Einwohner, die in 68 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 402 in 41 Haushalten[8] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 677 in 96 Haushalten.[9]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 420, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- ↑ Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou: Monographie de la région de Tillabéri. (PDF) Institut National de la Statistique, République du Niger, Oktober 2016, S. 19, archiviert vom am 28. Dezember 2021; abgerufen am 17. Januar 2022 (französisch, Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
- ↑ ECHO Daily Flash. European Commission – Directorate General for Humanitarian Aid and Civil Protection, 17. März 2021, abgerufen am 17. März 2021 (englisch).
- ↑ Rapport d’analyse mensuelle des données du monitoring de protection, juillet 2018. Tillabéri, Niger. (PDF) Danish Refugee Council / Protection Cluster / UNHCR, 7. August 2018, S. 6, abgerufen am 3. November 2023 (französisch).
- ↑ Francis Ahlé: Niger : attaque djihadiste meurtrière contre un camp de l’armée à Chinagoder. In: Afrik. 10. Januar 2020, abgerufen am 17. März 2021 (französisch).
- ↑ Communiqué Du Gouvernement Relatif À L’attaque Barbare Ayant Coûté La Vie À 58 Personnes Dans La Zone De Banibangou (Région De Tillabéri) : Le Gouvernement Décrète Un Deuil National De Trois Jours À Compter Du Mercredi 17 Mars 2021. In: Le Sahel. 17. März 2021, abgerufen am 17. März 2021 (französisch).
- ↑ Rapport d’Evaluation Rapide de Protection Site d’Abala, Département d’Abala, commune d’Abala – du 4 au 5 Janvier 2022. (PDF) International Rescue Committee, 17. Februar 2022, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
- ↑ Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- ↑ Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 246 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
Koordinaten: 15° 8′ N, 3° 0′ O