Darwin (Northern Territory)
Darwin | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
| |||||||
| |||||||
| |||||||
| |||||||
| |||||||
| |||||||
Darwin ist die größte Stadt und Hauptstadt des Northern Territory in Australien sowie die nördlichste Großstadt des Landes mit ca. 122.000 Einwohnern.[1]
Darwin wurde 1869 gegründet und seither dreimal wiederaufgebaut, nachdem es 1897, 1937 und 1974 durch Zyklone fast vollständig zerstört worden war.
Darwin gilt als „Tor nach Asien“ und ist Gastgeber der Arafura Games sowie Ausgangspunkt für Touren in den Litchfield-Nationalpark oder den Kakadu-Nationalpark. Vom Darwin International Airport, dem Flughafen der Stadt, bestehen Flugverbindungen nach Ozeanien und Asien.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Darwin gliedert sich in 41 Stadtbezirke (suburbs), die zu vier Wahlbezirken (wards) zusammengefasst werden. Einige der Stadtbezirke im Süden reichen über die Stadtgrenze hinaus und schließen auch gemeindefreies Gebiet (unincorporated area) von East Arm ein, darunter vor allem der Stadtbezirk Charles Darwin (Nationalpark) sowie Hidden Valley und Berrimah.
Stadtteilkarte | Chan Ward | Lyons Ward | Richardson Ward | Waters Ward |
---|---|---|---|---|
|
Die letzten beiden suburbs, Buffalo Creek und Holmes, wurden 2007 eingerichtet. Sie sind noch weitgehend unbebaut, besonders Buffalo Creek.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtgebiet von Darwin grenzt im Osten an die Gemeinde Litchfield Municipality (Bezirke Mickett Creek und Knuckeye Lagoon mit den Robertson Barracks). Im Süden erstrecken sich die drei Stadtbezirke Eaton (Flughafen), Hidden Valley und Berrimah auf das gemeindefreie Gebiet des East Arm. Im Westen und Norden ist das Stadtgebiet durch die Küste begrenzt (Beagle Gulf) und den natürlichen Hafen Port Darwin.
Topographie und Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darwin hat ein tropisches Klima mit einer Trocken- und Regenzeit. Die Trockenzeit reicht von Mai bis September. Während des Tages ist es dabei fast immer sonnig und trocken, und die Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 50 %. In den kühlen Monaten (Juni/Juli) liegen die niedrigsten Temperaturen im Durchschnitt bei 20 °C und die maximalen Temperaturen bei 31 °C. Von Dezember bis in den April regnet es aufgrund des Monsuns sehr häufig am späten Nachmittag, Gewitter ziehen über das Land und die Luftfeuchtigkeit liegt oft bei 95 %, aber die Temperatur kann für Stunden auf 26–28 °C sinken. Darwin ist die Stadt in Australien mit der geringsten „hohen“ Temperatur. Jeden Tag sind es 33 °C, ein kalter Tag ist 32 °C und ein heißer Tag ist 34 °C.
Darwin | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Darwin
Quelle: wetterkontor.de
|
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 9. September 1839 landeten John Clements Wickham und John Lort Stokes auf Vermessungsfahrt in australischen Gewässern mit ihrem Schiff Beagle in der Bucht des heutigen Darwin und benannten ihren Ankerplatz Port Darwin nach dem jungen Charles Darwin, der zwischen 1831 und 1836 an Bord des Schiffes die Galapagosinseln bereist hatte.
Frederick Henry Litchfield erforschte 1865 die Gegend des heutigen Darwins. Am 5. Januar 1869 wurde an dieser Stelle mit 135 Siedlern unter der Leitung von George Goyder Palmerston gegründet, benannt nach dem britischen Premierminister Lord Palmerston, das mit dem Anschluss an das australische Telegraphennetz und vereinzelten Goldfunden im Umland zunehmend an Zulauf gewann, bis sie 1911 als Hauptstadt des bis 1978 noch vom Australischen Bund verwalteten Northern Territory wieder in Darwin umbenannt wurde.
Zunehmende Bedeutung gewann Darwin im Verlauf des Zweiten Weltkriegs, als es wegen einer befürchteten japanischen Invasion bis auf 2000 Einwohner evakuiert und eine Besatzung von 32.000 alliierten Soldaten in Darwin stationiert wurde. Am 19. Februar 1942 wurde die Stadt von insgesamt 188 japanischen Flugzeugen bombardiert, die neben den Treibstofflagern der Stadt auch die Gegend um den Hafen fast vollständig zerstörten. Der Luftangriff auf Darwin kostete mindestens 243 Zivilisten und Soldaten das Leben. Das Bombardement war seit Staatsgründung der erste Angriff auf australisches Gebiet. Vier von den sechs Flugzeugträgern und die ihnen zugeordneten Bomberstaffeln waren bereits am Angriff auf Pearl Harbor beteiligt. Sie warfen über Darwin bedeutend mehr Bomben ab als über Pearl Harbor, obwohl dem Angriff militärisch weit weniger Bedeutung beigemessen wurde. Es wurden an diesem Tag acht Kriegsschiffe der Alliierten versenkt.[2] Die Leitung der Zivilverteidigung und der militärischen Verteidigung brach zusammen, weil die Vorbereitungen auf einen möglichen Angriff sträflich vernachlässigt worden waren. Viele weitere Luftangriffe folgten, worunter die am 28. März und 16. Juni 1942 sowie am 2. Mai 1943 die bedeutendsten waren.
Von März bis April 1946 tagten in Darwin drei Militärtribunale, die als Anhängsel der Kriegsverbrecherprozesse in Neuguinea gegen Australier begangene Kriegsverbrechen sühnten.[3]
Am 25. Dezember 1974 wurde Darwin direkt vom Zyklon Tracy getroffen. 66 Einwohner wurden getötet, mehr als 70 Prozent der Bauwerke in der Stadt, zumeist alte aus Backsteinen gebaute Häuser, wurden zerstört.[2] Nach der Naturkatastrophe wurden rund 30.000 der damals 43.000 Einwohner per Flugzeug aus der Stadt gebracht.[2] Diese Luftbrücke war die größte derartige Operation in der Geschichte Australiens. Die Stadt wurde erneut wiederaufgebaut, wobei stabilere Baumaterialien und Bautechniken angewendet wurden.
Anfang der 1980er-Jahre entstand die Satellitenstadt Palmerston, etwa 20 km südlich von Darwin. Die Bahnstrecke Adelaide–Darwin wurde am 17. September 2003 fertiggestellt.
Am 16. November 2011 gaben US-Präsident Barack Obama und die australische Premierministerin Julia Gillard der Öffentlichkeit bekannt, dass in Darwin eine amerikanische Militärbasis mit 2500 US-Marines eingerichtet werden soll.[4] Damit entsteht in Australien die dritte US-Basis nach Okinawa in Japan und Gunsan in Südkorea im asiatischen Pazifik.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Museum and Art Gallery of the Northern Territory bietet eine umfangreiche naturwissenschaftliche Präparatesammlung sowie eine Ausstellung Kunst der Ureinwohner.
- In den über 100 Jahre alten, vom deutschen Emigranten Moritz Wilhelm Holtze angelegten, Botanischen Gärten sind verschiedene angelegte Biotope – unter anderem ein Monsunwald und ein tropischer Regenwald – für Besucher zugänglich.
- Die nie fertiggestellten, WW2 Oil Storage Tunnels genannten Tunnelsysteme, die nach dem japanischen Luftangriff 1942 zur unterirdischen Lagerung von Treibstoff konstruiert wurden, sind heute ein Museum, das über die damaligen Ereignisse informiert.
- In Darwin gibt es zahlreiche Kunstgalerien, die sich ausschließlich mit Aboriginal-Kunst beschäftigen.
- Das Parliament House, 1990–94 erbaut, ist der Sitz des Parlaments des australischen Northern Territory. Unweit davon steht das 1878–79 erbaute Government House, das älteste europäische Gebäude des Northern Territory. Es handelt sich dabei um die Residenz und den Amtssitz des Administrators des Northern Territory.
- Der chinesische All Deities Temple in der Wood Street ist eines der letzten noch vorhandenen Gebäude der Chinatown der Stadt. Er wurde 1887 gegründet und durch Zyklone 1897 und 1937 sowie 1942 bei den japanischen Luftangriffen auf Darwin durch Bomben 1942 stark beschädigt. Anschließend wurde er durch in Darwin stationiertes Militärpersonal geplündert. Nach dem Krieg wurde der Tempel wieder aufgebaut, bei dem Zyklon Tracy am 24. Dezember 1974 jedoch vollständig zerstört.[5] Der Wiederaufbau erfolgte anhand alter Zeichnungen, Pläne und Fotos und war 1978 vollendet. Der Tempel wird heute von Anhängern des Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus aufgesucht. Auf dem Hauptaltar stehen die reich verzierten Statuen mehrerer Gottheiten. Vor dem Tempel stehen steinerne Löwenfiguren als Wächter, neben ihm befindet sich eine Kapelle (Memory Chapel), in der zum Gedenken der Verstorbenen ihre Namen auf hölzernen Tafeln zu sehen sind. Bei der Wiedereinweihung des Tempels 1978 wurde vor ihm ein Ableger des Bodhi-Baumes (Ficus religiosa) eingepflanzt, der zu einem stattlichen Baum heranwuchs.
- Darwin verfügt über mehrere moderne Kirchen. Die Kirche St Mary's Star of the Sea ist die Kathedrale des römisch-katholischen Bistums Darwin. Sie wurde 1962 geweiht,[6] nachdem die Grundsteinlegung 1958 erfolgt war.[7] Die Uniting Church wurde 1960 erbaut.[8] Der jetzige Bau der anglikanischen Christ Church Cathedral der Diocese of the Northern Territory in der Anglican Church of Australia wurde 1977 eingeweiht und enthält noch einige Bauteile des Vorgängerbaues von 1936, der bei dem japanischen Luftangriff auf Darwin am 19. Februar 1942 erheblich beschädigt und durch den Zyklon Tracy 1974 fast vollständig zerstört worden war.[9]
- Wegen der schweren Schäden, die Darwin immer wieder durch Zyklone und im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe erlitt, sind in der Stadt nur noch wenige Gebäude aus dem 19. Jahrhundert oder vom Beginn des 20. Jahrhunderts erhalten. Eines der markantesten ist das bereits 1883 erbaute, ehemalige Gerichtsgebäude Administrator's Office, das auch als Polizeistation diente. Es überstand den Zweiten Weltkrieg fast unversehrt, wurde jedoch im Dezember 1974 durch den Zyklon Tracy zerstört. Erst 1979 wurde beschlossen, das zur Ruine gewordene Gebäude wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau wurde 1981 vollendet, und seit 1996 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.[10] Gegenüber befindet sich der Aussichtspunkt Survivors Lookout, der einen eindrucksvollen Blick auf das neue umgestaltete Hafengebiet und die Marina bietet.
- In einer Grünanlage im Süden der Innenstadt ist die Ruine des 1974 durch den Zyklon zerstörten, ursprünglich 1883 erbauten Rathauses (Town Hall) zu sehen. Gegenüber steht Browns Mart, ein 1880 aus Bruchsteinen erbautes Gebäudes, das ursprünglich als Börse von Minengesellschaften diente und später in ein Theater umgebaut wurde.[11]
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darwin ist bekannt als das „Tor zu Asien“ und ist eine in besonderem Maße multikulturell geprägte Stadt. Insgesamt leben etwa 75 Nationalitäten in Darwin, und etwa ein Viertel der Bewohner sind Aborigines oder Torres-Strait-Insulaner.
Darwin entwickelte sich von einem eher rauen Außenposten zu einer lebendigen tropischen Großstadt. Wochenmärkte wie der Mindil-Beach-Sunset- (Donnerstag und Sonntag in der Trockenzeit), der Parap-, der Nightcliff- und der Rapid-Creek-Markt sind heute fester Bestandteil des Lebensstils, den man in Darwin genießt.
Feiertage und Feste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli feiern die Territorianer ihren Territory Day. Das ist einer von zwei Tagen im Jahr, an dem Feuerwerk erlaubt ist (der andere ist das chinesische Neujahrsfest). Die Hauptfeierlichkeiten dazu finden am Mindil Beach statt, wo ein von der Regierung gesponsertes Feuerwerk jedes Jahr regen Anklang findet.
Das Darwin-Festival, ebenfalls jährlich, umfasst Comedy, Tanz- und Theateraufführungen, Musikdarbietungen, Filmvorführungen und den NT Indigenous Music Award. Zu den anderen Festivals in Darwin gehören das Glenti, ein Fest der großen griechischen Gemeinschaft Darwins, und das India@Mindil, ein ähnliches Fest der allerdings kleineren indischen Gemeinschaft. Auch das Chinesische Neujahr wird in Darwin gefeiert und stellt einen Höhepunkt der asiatischen Festivitäten in Darwin dar.
Ein eher ungewöhnliches Ereignis ist die Darwin beer-can regatta, die jedes Jahr in Darwin stattfindet. Die Stadt Darwin, die lange Zeit den Weltrekord im Bier-pro-Kopf-Verbrauch hielt, feiert hier ihre Liebe zum Bier. Die Boote für diese Regatta dürfen ausschließlich aus Bierdosen bestehen. Weitere große Veranstaltungen im August sind der Darwin Cup Horse Race, das Rodeo und das Super-V8-Autorennen in Hidden Valley.
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum des Northern Territory in Darwin gibt einen Überblick über die Geschichte der Region inklusive der Ausstellung zum tropischen Sturm Tracy, der zu Weihnachten 1974 fast ganz Darwin zerstörte, und einer Sammlung von Booten der pazifischen Inseln.
Musik und Kunst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darwin besitzt eine lebendige Kunstszene: das Darwin Festival, das Darwin Fringe Festival und das Bass-in-the-Grass-Konzert finden jährlich statt. Zusätzlich gibt es eine Reihe an In- und Outdoor-Konzerten. Auch die Aboriginal-Galerien in der Innenstadt tragen zur Kulturszene bei.
Literatur und Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 1960er-Jahren wurde Darwin in dem Buch „Maestro“ von Peter Goldsworthy wie folgt beschrieben: „That small, tropical hothouse of a port, half outback, half oriental, lying at the tip of northern Australia“.
„Sit Down Up North“ geschrieben von Northern Territory Administrator Ted Egan stellt dagegen Darwin in den 1950er-Jahren dar.
In Darwin und seinem Umland spielt der 2008 erschienene Film Australia von Baz Luhrmann mit Nicole Kidman in der Hauptrolle. Die zweite Hälfte des dreistündigen Epos spielt in der Stadt zur Zeit der Belagerung im Zweiten Weltkrieg. Aus Mangel an historischer Bausubstanz wurden die Szenen allerdings nicht in Darwin, sondern in Bowen und im Studio gedreht.
In ganz Australien bekannt ist das Programmkino Deckchair-Cinema, einer Abspielstätte des Darwin International Film Festivals.[12]
Freizeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Darwin besitzt weitläufige und oft einsame Strände. Dazu gehören der Casuarina Beach und der bekannte Mindil Beach, in der Trockenzeit Heimat des Mindil-Beach-Marktes.
Der Casuarina Beach bietet seit 1976 einen offiziellen Nacktbadestrand. Beim Schwimmen im Meer sollte insbesondere in der Zeit von Oktober bis Mai Vorsicht walten, da hier eine hochgiftige Quallenart, die Seewespe (engl.: „Box Jelly Fish“), vorkommt.
Krokodile sind ganzjährig eine Gefahr für Badegäste. Leistenkrokodile sind im Umland von Darwin sehr verbreitet, werden aber auch manchmal im Hafen und in der Nähe von Stränden der Umgebung gesichtet. Jedes Jahr werden im Hafen mehr als 200 Krokodile gefangen und in den umliegenden Flüssen wieder ausgesetzt.
Angeln ist eine sehr beliebte Freizeitaktivität der Einheimischen, aber auch Besucher aus aller Welt versuchen in Darwin beim Barramundiangeln ihr Glück. Der Barramundi ist in der Region ein bekannter und beliebter Speisefisch. Mary River, Daly River, South und East Alligator River sind nur einige Gewässer in der Nähe von Darwin, in denen man Barramundi angeln kann. Vor der Küste Darwins fängt man vor allen Dingen Dunkle Riesenzackenbarsche, die Makrelenart Scomberoides commersonnianus (örtlich Queenfish genannt) sowie Schnapper.
Unterhaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Hauptstraße der Innenstadt, Mitchell Street, konzentriert sich die lebendige Nachtszene Darwins mit einem vielfältigen Angebot an Restaurants, einigen Theatern, einem Spielcasino und Kinos, inklusive eines Freiluftkinos. Dieses Kino ist ausschließlich in der Trockenzeit geöffnet (April bis Oktober) und zeigt vor allen Dingen „Independent“- und „Arthouse“-Filme.
In der Trockenzeit findet fast täglich ein Wochenmarkt, wie der Mindil-Beach-Markt, der Nightcliff-Markt, Parap-Markt oder der Rapid-Creek-Markt statt.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle zwei Jahre seit 1991 (mit Ausnahme 2003 durch den Ausbruch von SARS) beherbergt Darwin die Arafura Games, ein wichtiges regionales Sportereignis. Im Juli 2003 fand auf dem Marrara Cricket Ground Darwins erstes Test Match im Cricket statt, gefolgt von einem zweiten Test Match im Juli 2004. Australian-rules football und Rugby League werden das ganze Jahr über gespielt.
Melbournes Western Bulldogs (Australian Football League) spielen jedes Jahr viele Matches auf dem Marrara Oval. Die Aboriginal All-Stars nehmen ebenfalls an den Vorsaisonspielen teil. Im Jahre 2003 stellten 17.500 Menschen einen Rekord für eine Teilnahme an einem Vorsaisonspiel in Darwin auf. Dabei handelte es sich um ein Spiel der All-Stars und dem Carlton Football Club im Marrara Oval.
Das „V8 Supercars“-Event zieht jedes Jahr tausende Motorsportfans in den Hidden Valley Complex.
Ein weiteres sportliches Großereignis ist der Darwin Cup, der traditionell am ersten Montag im August im Fannie Bay Racecourse ausgetragen wird und so viele Menschen anzieht, dass im Jahr 2003 der Fernsehsender Sky Racing dieses Ereignis zu übertragen begann. Der Darwin Cup Day ist im Northern Territory ein staatlicher Feiertag (Picnic Day public holiday).
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eisenbahn
Von 1887 bis 1976 verkehrte die Nordaustralische Eisenbahn, deren Ausbau in mehreren Abschnitten von Darwin zuletzt bis Larrimah reichte. Die neue Zentralaustralische Eisenbahn von Alice Springs nach Darwin wurde am 17. September 2003 fertiggestellt und verbindet jetzt Darwin mit Adelaide und anderen australischen Städten. Sie dient hauptsächlich dem Güterverkehr. Mit dem Personenzug „The Ghan“ von Adelaide über Alice Springs und Katherine können Reisende zweimal wöchentlich den 25 km außerhalb der Stadt in einem Gewerbegebiet von Darwin gelegenen Bahnhof erreichen.
- Luftverkehr
Der Flughafen von Darwin bietet Flüge nach Singapur und Ho-Chi-Minh-Stadt (Jetstar Airways), Bali (Jetstar Airways), Kuala Lumpur, Manila und Osttimor (Airnorth) an.
Qantas, die größte australische Fluggesellschaft, fliegt von Darwin aus nach Alice Springs, zum Flughafen Gove, nach Cairns, Brisbane, Sydney, Melbourne, Canberra, Adelaide und Perth. Virgin Australia fliegt nach Brisbane und Melbourne, Skywest und Airnorth fliegen nach Broome.
- Straßen
Darwin erreicht man über den Stuart Highway, der auf der ganzen Länge des Northern Territory von Darwin in südlicher Richtung über Katherine, Tennant Creek und Alice Springs nach Adelaide führt.
Die Stadt besitzt ebenfalls ein weitreichendes Netz an Radwegen, die hauptsächlich am Strand entlangführen.
- Fähren
Es existieren hauptsächlich von Touristen genutzte Fährverbindungen zu verschiedenen Inseln, beispielsweise verbindet die Arafura Pearl die Tiwi-Inseln und Darwin (Cullen Bay).
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tourismus ist einer der größten Wirtschaftszweige in Darwin und beschäftigt 8391 direkte Arbeitnehmer (Zahlen aus dem Juni 2006).
Die meisten Touristen besuchen Darwin in der Trockenzeit von April bis September.
In den Jahren 2005/06 besuchten etwa 1,38 Millionen Menschen das Northern Territory. Sie verbrachten insgesamt 9,2 Millionen Nächte dort und gaben dabei über 1,5 Milliarden australische Dollar aus.
Darwin ist der Ausgangspunkt für Fahrten in den Kakadu-Nationalpark, den Litchfield-Nationalpark und die Katherine Gorge im Nitmiluk-Nationalpark. Obwohl die Jahreszeiten im Allgemeinen in die Trocken- und Regenzeit unterteilt werden, geht man traditionell von sechs Jahreszeiten aus. Die Benennung dieser Jahreszeiten ist abhängig von der jeweiligen Aboriginalgemeinschaft. Der Bininj Kalender ist zum Beispiel im Kakadu-Nationalpark gültig.
Eine nach Betreiberangaben[13] beliebte Touristenattraktion ist das kommerziell betriebene Füttern von Hunderten von Fischen beim Doctor’s Gully in der Innenstadt: Bei Flut werden Fische, die aus dem Hafen von Darwin hereinkommen, per Hand gefüttert.
Sehenswert ist auch das Füttern der Krokodile auf dem Adelaide River[14] von kleinen Schiffen. Dort werden an einer langen Stange Fleischstücke über das Wasser gehalten. Die Krokodile springen für die Fleischstücke aus dem Wasser.
Geschichte der Luftfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darwin spielte eine Rolle für viele Pioniere der Luftfahrt in Australien. Am 10. Dezember 1919 landeten Captain Ross Smith mit seinem Bruder Keith Smith und zwei weiteren Männern in Darwin und gewannen damit einen mit 10.000 £ dotierten Preis der australischen Regierung für den ersten Flug von London nach Australien in unter 30 Tagen. Smith und seine Crew flogen in einer Vickers Vimy und landeten auf dem Flugfeld, das heute Ross Smith Avenue genannt wird. Andere Pioniere der Luftfahrt waren Amy Johnson, Amelia Earhart, Sir Charles Kingsford Smith und Bert Hinkler.
Im Zweiten Weltkrieg beherbergte Darwin australische und amerikanische Piloten. In und um Darwin entstanden Behelfsflugplätze, die heute noch sichtbar sind und auch teilweise noch genutzt werden. Heutzutage finden in Darwin mehrmals im Jahr militärische Luftübungen statt.
1934 war Darwin eine Zwischenstation im „Centenary Air Race“ von London nach Melbourne; der offizielle Name dieses Wettbewerbs war „MacRobertson Air Race“. Es wurde von Tom Campbell Black und C. W. A. Scott in einer De Havilland DH.88 Comet gewonnen.
Militär
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rund 22 km südöstlich von Darwin sind in den Robertson Barracks rund 4500 australische Soldaten und das Hauptquartier der 1st Brigade und des 1st Aviation Regiments stationiert. Am 16. November 2011 vereinbarten Australien und die USA die Stationierung von 200 bis 250 US-Marineinfanteristen ab dem Jahr 2012. Bis 2017 sollen weitere 2250 US-Soldaten stationiert werden. Rund 320 km südöstlich von Darwin nutzen die USA bereits die RAAF Base Tindal für Flüge der Langstreckenbomber vom Typ B-52.
Flüssigerdgasterminal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein LNG-Terminal im tiefen Wasser ermöglicht es, dass Hochseetanker direkt befüllt werden können.[15]
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Partnerschaften
- Kalymnos, Griechenland seit 23. April 1982
- Anchorage, Vereinigte Staaten seit 28. Juli 1982
- Ambon, Indonesien seit 28. Oktober 1988
- Haikou, Volksrepublik China seit 5. September 1990
- Milikapiti, Australien seit 5. Juli 1999
- Dili, Osttimor seit 18. September 2003
- Freundschaften
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Margaret Valadian (1936–2023), Aborigine und Pädagogin
- Andrew N. Liveris (* 1954), Manager
- Shayne Bannon (* 1962), Radrennfahrer und Sportlicher Leiter
- Frank Farina (* 1964), Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler
- Nova Peris (* 1971), ehemalige Hockeyspielerin, Sprinterin und jetzige Politikerin
- Graeme Brown (* 1979), Radrennfahrer
- Luke Doolan (* 1979), Filmregisseur, -produzent und -editor
- Nicole Castro (* 1984), australisch-französische Basketballspielerin
- Chris Spring (* 1984), australisch-kanadischer Bobsportler
- Danni Miatke (* 1987), Schwimmerin
- Jessica Mauboy (* 1989), Sängerin
- Jesse Pinto (* 1990), australisch-osttimoresischer Fußballspieler
- Jeremy Hayward (* 1993), Hockeyspieler
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tourismusinformation
- Darwin City Council (englisch)
- Beschreibung der Stadt, der Umgebung und ihrer Sehenswürdigkeiten, australien-info.com
- Statistische Kennzahlen LGA Darwin vom Australian Bureau of Statistics (englisch)
- Waterfront Darwin (englisch)
- Projekte in Darwin (englisch)
- Overland Telegraph (Webarchiv) ( vom 22. März 2010 im Internet Archive) (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Darwin. 2021 Census Quickstat. Australian Bureau of Statistics, 28. Juni 2022, abgerufen am 24. Februar 2023 (englisch).
- ↑ a b c History of Darwin. Darwin City Council, archiviert vom am 23. Februar 2014; abgerufen am 31. August 2012 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Philip Piccigallo: The Japanese on Trial. Austin 1979; ISBN 0-292-78033-8 (Kap. 7 „Australia and Others“)
- ↑ Abdul Khalik: New US base in RI’s backyard. In: The Jakarta Post. 17. November 2011, abgerufen am 23. November 2011 (englisch).
- ↑ Robert P.Hertwig: Australien, S. 50. München 1985
- ↑ St Mary’s Star of the Sea Cathedral 🇦🇺. Abgerufen am 24. Dezember 2024.
- ↑ Puerta de la Misericordia. Abgerufen am 24. Dezember 2024 (englisch).
- ↑ Our History – Darwin Memorial Uniting Church. Abgerufen am 24. Dezember 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ History. Abgerufen am 24. Dezember 2024 (australisches Englisch).
- ↑ Informationstafel am Gebäude, bei den Commons einsehbar.
- ↑ Veronika Pavel: Australien – Osten und Zentrum, S. 293. Markgröningen 2011
- ↑ Georg Berg: Der Norden Australiens. In: Tellerrand-Stories. 4. August 2022, abgerufen am 4. August 2022.
- ↑ Aquascene
- ↑ Jumping Crocodiles
- ↑ Georg Berg: Krieg und Energie. In: Tellerrand-Stories. 27. März 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.