Das Mädchen aus der Unterwelt

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Film
Titel Das Mädchen aus der Unterwelt
Originaltitel Party Girl
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1958
Länge 99 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Nicholas Ray
Drehbuch George Wells
Produktion Joe Pasternak
Musik Jeff Alexander
Kamera Robert Bronner
Schnitt John McSweeney junior
Besetzung

Das Mädchen aus der Unterwelt (Originaltitel: Party Girl) ist ein US-amerikanischer Gangsterfilm und ein Melodram von Nicholas Ray aus dem Jahr 1958.

Chicago zu Beginn der 1930er Jahre: Auf einer Party des Gangsters Rico Angelo lernt Tänzerin und „Party Girl“ Vicki Gaye Ricos Anwalt Tommy Farrell kennen. Obwohl Tommy sie anfangs wegen ihres Berufs herablassend behandelt und sie seine Tätigkeit für Rico verurteilt, verlieben sich die beiden ineinander. Tommy ist seit einem Unfall in seiner Kindheit gehbehindert und auf einen Krückstock angewiesen. Nach einer mit einer langwierigen Heilung verbundenen Hüftoperation bessert sich sein Zustand allmählich. Als auch seine von ihm getrennt lebende Frau in die Scheidung einwilligt, beschließt Tommy, mit Vicki an einem anderen Ort ein neues Leben zu beginnen. Rico will Tommy jedoch nicht freigeben und verlangt, dass er die Verteidigung seines neuen Geschäftspartners Cookie La Motte übernimmt. Nach dem wegen Bestechung geplatzten Prozess lässt Rico Cookie beseitigen; Tommy, der Zeuge des Mordes ist, wird verhaftet und von dem politisch ambitionierten Staatsanwalt Jeffrey Stewart gezwungen, gegen Rico auszusagen. Rico lässt Vicki entführen und droht, ihr Gesicht mit Säure zu verunstalten, wenn Tommy nicht seine Aussage zurückzieht. Die im letzten Moment in Ricos Unterschlupf eintreffende Polizei tötet die Gangster. Tommy und Vicki sind frei.

Das Mädchen aus der Unterwelt startete am 28. Oktober 1958 in den USA und am 27. November 1959 in den Kinos der BRD.[1][2]

Trotz seines späten Entstehungszeitpunkts, der von starken Rottönen dominierten Farbfotografie und dem optimistischen Ende wird Das Mädchen aus der Unterwelt von manchen Filmhistorikern dem klassischen Film noir (ca. 1941–1958) zugerechnet.[1][3]

Das Mädchen aus der Unterwelt beweist wieder einmal, dass ein bewährtes Filmrezept nur schwer totzukriegen ist. Man sollte festhalten, dass Das Mädchen aus der Unterwelt angenehm in Farben und CinemaScope verpackt und professionell von Regisseur Nicholas Ray und Produzent Joe Pasternak umgesetzt ist. […] Es gibt wenig Neues oder Aufregendes an diesem Mädchen aus der Unterwelt, trotz der Fallen die man ihm stellt und der gelegentlichen Schießereien ringsherum.“

A. H. Weiler, The New York Times[4]

„Trotz des schwachen Drehbuchs ist Rays Handhabung von Farbe und Scope-Format meisterhaft wie eh und je. […] Gedanken und Gefühle werden in atemberaubende Bilder umgesetzt.“

Phil Hardy, Time Out Film Guide[5]

„Vordergründig eine geschickte Mischung aus Gangsterdrama und Revuefilm, die sich jedoch besonders durch ihre faszinierende Farbdramaturgie als Allegorie über Fragen der Selbstverwirklichung und der Gewalttätigkeit verstehen läßt.“

Einzelnachweise

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  1. a b Alain Silver, Elizabeth Ward (Hrsg.): Film Noir. An Encyclopedic Reference to the American Style, Third Edition. Overlook/Duckworth, New York/Woodstock/London 1992, ISBN 978-0-87951-479-2, S. 222–223.
  2. a b Das Mädchen aus der Unterwelt im Lexikon des internationalen Films
  3. Adolf Heinzelmeier, Jürgen Menningen, Bernd Schulz: Kino der Nacht. Hollywoods Schwarze Serie. Rasch und Röhring, Hamburg 1985, ISBN 3-89136-040-1, S. 173.
  4. Party Girl proves once again that an old cinema concept takes a lot of killing. Party Girl, it should be noted at once, is handsomely accoutered in color and CinemaScope and professionally handled by Nicholas Ray, director, and Joe Pasternak, producer […] There is little that is novel or exciting about this Party Girl, despite her trappings or the occasional gunplay that surrounds her.“ – Rezension in der New York Times vom 29. Oktober 1958, abgerufen am 28. März 2013.
  5. „Although the script is poor, Ray's handling of colour and scope is as masterful as ever. […] ideas and emotions are transformed into stunning visuals […]“ – Rezension im Time Out Film Guide, Seventh Edition 1999. Penguin, London 1998, S. 682, online abgerufen am 28. März 2013.