Das junggeglühte Männlein

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Das junggeglühte Männlein ist ein Märchen (ATU 753). Es steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 147 (KHM 147) und entspricht Hans Sachs’ Versschwank Der affen ursprueng von 1562.

Illustration von Otto Ubbelohde, 1909

Jesus verjüngt auf Bitten Petrus einen Bettler bei einem Schmied, indem er ihn ins Feuer stellt. Der Schmied versucht dasselbe bei seiner Schwiegermutter, aber sie verbrennt sich und wird noch faltiger. Zwei Schwangere erschrecken so über sie, dass sie die zwei ersten Affen gebären.

Das Schwankmärchen steht in Grimms Märchen ab dem zweiten Teil der 1. Auflage von 1815 (da Nr. 61) an Stelle 147. Es stammt von Hans Sachs (wie auch KHM 148, 180) und wurde von den Brüdern Grimm nur sprachlich modernisiert und in Prosa umgewandelt.[1] Grimms Anmerkung vergleicht weiter die griechische Fabel von Medea und verweist auf Hans Folz und Peter Christen Asbjørnsen.[2] In anderen Schwänken ist der Schmied erst Jesus und Petrus großzügiger Gastgeber und dann ein leichtfertiger Teufelsbündner, siehe KHM 81 Bruder Lustig, KHM 82 De Spielhansl.

Bei Hans Sachs folgt die Moral, dass Schwangere vorsichtig sein sollen und dass Kunst gelernt sein will. Er orientierte sich vielleicht am Legendenschwank vom heiligen Eligius, der einem Pferd die Beine abschneidet, sie mit Hufeisen beschlägt und wieder annäht, was dem Knecht misslingt. Affen standen für den Teufel und die Sünde, mit dem Schwanz des Affen war die Frau geschaffen.[3] Grimms Version beeinflusste dann wohl Sankt Peter und der Schmied, Nr. 48 in Ulrich Jahns Volksmärchen aus Pommern und Rügen, 1891.

  • Grimm, Brüder. Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. S. 657–658. Düsseldorf und Zürich, 19. Auflage 1999. (Artemis & Winkler Verlag; Patmos Verlag; ISBN 3-538-06943-3)
  • Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe. Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-003193-1, S. 243–244, 499.
  • Heinz Rölleke (Hrsg.): Grimms Märchen und ihre Quellen. Die literarischen Vorlagen der Grimmschen Märchen synoptisch vorgestellt und kommentiert (= Schriftenreihe Literaturwissenschaft. Band 35). 2. Auflage. Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier 2004, ISBN 3-88476-717-8, S. 206–213, 563–564.
  • Hans-Jörg Uther: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-019441-8, S. 308–310.
  • Von Affenbrut und Jugendwahn. Ein Märchen der Brüder Grimm kulturkritisch gelesen. In: Schleswig-Holstein. Die Kulturzeitschrift für den Norden. Themenheft II: Mythen/Märchen, 2017, S. 17–23. ISSN 0937-7247 online

Einzelnachweise

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  1. Heinz Rölleke (Hrsg.): Grimms Märchen und ihre Quellen. Die literarischen Vorlagen der Grimmschen Märchen synoptisch vorgestellt und kommentiert (= Schriftenreihe Literaturwissenschaft. Band 35). 2. Auflage. Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier 2004, ISBN 3-88476-717-8, S. 206–213, 563–564.
  2. Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe. Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-003193-1, S. 243–244.
  3. Hans-Jörg Uther: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-019441-8, S. 308–310.
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