David Claypoole Johnston
David Claypoole Johnston (* 25. März 1798[1] in Philadelphia, Pennsylvania; † 8. November 1865 in Dorchester, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Zeichner, Karikaturist, Illustrator, Maler und Schauspieler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]David Claypoole Johnston war der älteste Sohn des Buchhalters und Theaterfreunds William P. Johnston und dessen Ehefrau Charlotte Rowson, einer Schwägerin der Schriftstellerin Susanna Rowson und Tochter eines Theaterleiters in Boston.[2] Johnston erlernte von 1815 bis 1819 das Handwerk eines Radierers, Kupferstechers und Lithografen bei Francis Kearney (1785–1837) in Philadelphia. Erste Erfolge hatte er mit eigenhändig radierten Karikaturen, in denen er bekannte Mitbürger aufs Korn nahm. Nachdem einige der ins Lächerliche Gezogenen Johnstons Verleger und Wiederverkäufer dazu gebracht hatten, den Vertrieb seiner Radierungen abzulehnen, nahm er ein Bühnenengagement an. 1821 debütierte er auf einer Bühne in Philadelphia, 1825 wurde er von einem Theater in Boston angestellt. Dort ließ er sich nach Ablauf der Spielzeit als Kupferstecher nieder.
Er stach Bildnisse in Linienmanier und schuf Buchillustrationen für Verleger in Boston. Von 1828 bis 1849 gab er Scraps heraus, neun Bände mit kleinen Karikatur-Vignetten des Alltags nach Vorbild der Scraps and Sketches von George Cruikshank. Auch malte und zeichnete er Landschaften und Genrestücke, die er auf der Jahresausstellungen des Boston Athenæum präsentierte. Die abolitionistische Botschaft seines Werks in den 1850er Jahren verstärkte sich zu einer harschen Ablehnung der Konföderierten Staaten von Amerika während des Sezessionskriegs.[3] Ab 1850 konzentrierte er sich auf die Lehrtätigkeit für Malerei und Zeichnung, wobei er zwei der ersten Ausbildungsprogramme für kommerzielle Grafik in den Vereinigten Staaten begründete. Er nutzte verschiedene Pseudonyme und stilistische Variationen, so dass seine Arbeiten teilweise schwer zuzuschreiben sind. Von Johnstons fünf Kindern erreichten der Porträtmaler Thomas Murphy Johnston (1834–1869), der Tiermaler John Bernard Johnston (1847–1886) und die Zeichnerin Sarah J. F. Johnston (1850–1925) Bekanntheit.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henriette Stuchtey: Johnston, David Claypoole. In: De Gruyter Allgemeines Künstler-Lexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Walter de Gruyter, Berlin 2010 ff., Band 78: Jeraj – Jur’ev (2013), S. 208.
- Jennifer A. Greenhill: Playing the Fool: David Claypoole Johnston and the Menial Labor of Caricature. In: American Art, Band 17, Nr. 3 (Herbst 2003), S. 33–51.
- Marcus Wood: The Influence of English Radical Satire on Nineteenth-Century American Print Satire: David Claypoole Johnston’s The House Tat Jeff Built. In: Havard Library Bulletin, Band 10, Nr. 1 (Frühjahr 1999), S. 43–67.
- David Tatham: David Claypoole Johnston’s Militia Muster. In: American Art Journal, Band 19, Nr. 2 (Frühjahr 1987), S. 4–15.
- David Tatham: D. C. Johnston’s Pictorialization of Vernacular Humor in Jacksonian America. In: Peter Benes (Hrsg.): American Speech 1600 to the Present. The Dublin Seminar for American Folklife Annual Proceedings. 1983, Boston 1984, S. 107–119.
- David Tatham: David Claypoole Johnston’s Theatratical Portraits. In: American Portrait Prints. Charlottesville/Virginia 1984, S. 162–193.
- Carol J. Oja: „Trollopiana“. David Claypoole Johnston Counters Frances Trollope’s Views on American Music. In: College Music Symposium, Band 21, Nr. 1 (Frühjahr 1981), S. 94–102.
- David Tatham: David Claypoole Johnston’s Satiric View of Art in Boston, 1815–1850. In: Art and Commerce. American Prints Of The Nineteenth Century. Charlottesville/Virginia 1978, S. 9–24.
- Georgianne McVey: David Claypoole Johnston: America’s Cruikshank. Dissertation, University of Pennsylvania, 1971.
- Malcolm Johnson: David Claypool Johnston: American Graphic Humorist, 1798–1865. Stinehour Press, Lunenburg/Vermont 1970.
- Clarence Saunders Brigham: David Claypoole Johnston, the American Cruikshank. In: Proceedings of the American Antiquarian Society. April 1940, S. 98–110.
- Johnston, David Claypoole. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 19: Ingouville–Kauffungen. E. A. Seemann, Leipzig 1926, S. 93 (biblos.pk.edu.pl).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- David Claypoole Johnston, Eintrag im Portal oxfordreference.com
- The David Claypoole Johnston Collection, Webseite zur Bibliografie Johnstons im Portal americanantiquarian.org
- David Claypool Johnston (1798–1865), Webseite im Portal library.syracuse.edu
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Laut eigener Angabe 1799 – vgl. David McNeely Stauffer: American Engravers upon Copper and Steel. New York 1907, Bände I, II
- ↑ Jack Larkin: What He Did For Love: David Claypoole Johnston and the Boston Irish, Artikel aus Common Place. The Journal of Early American Life (Heft 13.3, Frühjahr 2013) im Portal commonplace.online, abgerufen am 25. Mai 2022
- ↑ David Tatham: Johnston, David Claypoole. In: Joan M. Marter (Hrsg.): The Grove Encyclopedia of American Art. Oxford University Press, 2011, ISBN 978-0-1953-3579-8, Band 1, S. 645 (Google Books)
Personendaten | |
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NAME | Johnston, David Claypoole |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Zeichner, Karikaturist, Illustrator, Maler und Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 25. März 1798 |
GEBURTSORT | Philadelphia, Pennsylvania |
STERBEDATUM | 8. November 1865 |
STERBEORT | Dorchester, Massachusetts |
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