Davide Gaiotto
Davide Silvano Achille Gaiotto (* 11. März 1977) ist ein italienischer theoretischer Physiker, der sich mit Quantenfeldtheorien und Stringtheorie befasst.
Gaiotto gewann 1996 die Silbermedaille als italienischer Teilnehmer der Internationalen Mathematik-Olympiade[1] und 1995 die Goldmedaille auf der Internationalen Physik-Olympiade in Canberra. Er wurde 2004 an der Princeton University bei Leonardo Rastelli promoviert. Damals befasste er sich mit Stringfeldtheorien (Feldtheorie offener bosonischer Strings), wobei er neben Rastelli auch mit Ashoke Sen und Barton Zwiebach zusammenarbeitete. Von 2004 bis 2007 war er als Post-Doktorand an der Harvard University und danach bis 2011 am Institute for Advanced Study, wo er unter anderem mit Edward Witten zusammenarbeitete. Seit 2011 ist er am Perimeter Institute für theoretische Physik in Waterloo (Ontario).
Er führte neue Techniken zum Studium und zur Konstruktion vierdimensionaler (N=2) supersymmetrischer konformer Feldtheorien ein.[2] Er konstruierte sie aus M5-Branen, die um Riemannsche Flächen mit Punktierungen gewickelt sind. Dies führte zu neuen Einsichten in die Dynamik vierdimensionaler (supersymmetrischer) Eichtheorien. Mit Juan Maldacena studierte er diese Eichtheorien mit Hilfe der nach dem AdS-CFT-Korrespondenz zugehörigen Gravitationstheorien.[3] 2010 führte er mit Yuji Tachikawa und Luis Alday die AGT-Korrespondenz ein (benannt nach den Autoren)[4][5][6], eine Dualität in der sechsdimensionalen N=(0,2) superkonformen Feldtheorie bei Kompaktifizierung auf einer Fläche zu einer einfachen konformen Feldtheorie auf der Fläche (Liouville-Feldtheorie). Im ursprünglichen Modell entstanden bei Kompaktifizierung vierdimensionale Eichtheorien, später wandte er dies mit Kollegen auch auf dreidimensionale Eichtheorien an.[7]
2012 erhielt er den New Horizons in Physics Prize und 2011 die Gribov Medal für die Aufdeckung neuer Facetten der Dynamik vierdimensionaler supersymmetricher Eichfeldtheorien und speziell für die Entdeckung einer großen Klasse vierdimensionaler superkonformer Theorien und für die Entdeckung wichtiger verwickelter Beziehungen zwischen zweidimensionalen Theorien der Gravitation und vierdimensionalen Eichfeldtheorien.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gaiotto bei der Internationalen Mathematikolympiade
- ↑ Gaiotto N=2 dualities, Preprint 2009
- ↑ Gaiotto, Maldacena The gravity duals of N=2 superconformal field theories, Preprint 2009
- ↑ Gaiotto, N=2 dualities, JHEP, 08, 2012, 034, Arxiv
- ↑ AGT correspondence, nLab
- ↑ Luis Alday, Davide Gaiotto: Liouville correlation functions from four-dimensional gauge theories, Letters in Mathematical Physics, Band 91, 2010, S. 167–197, Arxiv
- ↑ Tudor Dimofte, Davide Gaiotto, Sergei Gukov, Gauge theories labelled by three-manifolds, Communications in Mathematical Physics 325, 2010, S. 367–419
- ↑ For the uncovering of new facets of the dynamics of four-dimensional supersymmetric gauge theories. In particular, for discovering a large class of four-dimensional superconformal theories and for finding with others important intricate relations between two-dimensional theories of gravity and fourdimensional gauge theories, Laudatio bei der European Physical Society
Personendaten | |
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NAME | Gaiotto, Davide |
ALTERNATIVNAMEN | Gaiotto, Davide Silvano Achille (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer theoretischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 11. März 1977 |