Degenbrecher
Degenbrecher | |
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Angaben | |
Entstehungszeit: | 16. Jahrhundert |
Einsatzzeit: | 16. bis 17. Jahrhundert |
Verbreitung: | Europa |
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Der Degenbrecher ist ein frühneuzeitlicher Parierdolch, der dazu dient, die gegnerische Klinge einzufangen (Klingenfänger).
Der Degenbrecher war im 16. – 17. Jahrhundert vor allem in Italien und Deutschland gebräuchlich. Er besteht aus einer kräftigen, breiten Klinge, mit tiefen Einkerbungen, so dass die Klinge kammförmig aussieht. Durch die pfeilförmigen Zinken rutschte die gegnerische Klinge leicht in die Einkerbung, jedoch war das Herausziehen schwieriger, weil sich die Klinge beim Herausziehen leicht verkantete. Dieser Effekt wurde bei manchen Degenbrechern verstärkt, indem man in die Zinken federnd gelagerte Sperrhaken einbaute. Der Versuch, die Degenklinge herauszuziehen, blockiert den Haken und klemmt dadurch die gegnerische Klinge ein. Die Parierstangen der Degenbrecher waren gerade oder S-förmig gebogen.[1]
Ebenso wurden Klingen mit Zacken und Einschnitten an Schilden als Klingenfänger befestigt und ebenfalls Degenbrecher genannt.[2] Anfang des 20. Jahrhunderts wird in der Literatur auch die Bezeichnung fränkischer Haken verwendet.[3][4] In späterer Literatur ist diese Begriffsverwendung nicht mehr nachweisbar.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. E. A. Seemann, Leipzig 1890, ISBN 3-8262-0212-0, S. 299 (Textarchiv – Internet Archive – Erstauflage bis 2016 mehrfach nachgedruckt).
- Heinz Werner Lewerken: Kombinationswaffen des 15.–19. Jahrhunderts. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 1989, ISBN 3-327-00516-8, Seiten 125–126
- Eduard Wagner: Hieb- und Stichwaffen. 2. Auflage. Verlag Werner Dausien, Hanau 1975, ISBN 3-7684-1589-8.
- Ewart Oakeshott: European Weapons and Armour: From the Renaissance to the Industrial Revolution, The Lutterworth Press, 1980, S. 230
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lewerken, 1989, S. 125–126
- ↑ Boeheim 1890, S. 187–188
- ↑ Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 605 [1]
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 842 [2]