Deinacanthon urbanianum
Deinacanthon urbanianum | ||||||||||||
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Deinacanthon urbanianum | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Deinacanthon | ||||||||||||
Mez | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Deinacanthon urbanianum | ||||||||||||
(Mez) Mez |
Deinacanthon urbanianum ist die einzige Art der Pflanzengattung Deinacanthon in der Unterfamilie Bromelioideae innerhalb der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae).[1][2]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deinacanthon urbanianum wächst als ausdauernde krautige Pflanze terrestrisch. Es werden vertikale, unterirdische Rhizome und oberirdische Ausläufer mit dunkel-braunen sich dachziegelig überlappenden Niederblättern gebildet.[2][3]
Von den 10 bis 15, selten mehr, in grundständigen Blattrosetten angeordneten Laubblätter sind die äußeren etwa ausgebreitet sowie zurückgekrümmt und die inneren, besonders bei jungen Pflanzenexemplaren aufrecht und in Blattscheide sowie -spreite gegliedert.[2] Die Blattscheiden sind schmal-eiförmig und fast kahl. Die sukkulenten, derben, parallelnervigen Blattspreiten sind bei einer Länge von etwa 30 Zentimeter schmal-linealisch mit zugespitztem oberen Ende.[2][3] Der gesägte Blattrand besitzt ausgebreitete oder im oberen Bereich nach hinten gerichtete braune etwa 3 Millimeter lange sowie etwa 8 Millimeter breite Stacheln. Die Blattoberseite ist kahl sowie etwas glänzend und auf der -unterseite ist mit einer matt-weißen Haut aus verwachsenen Saugschuppen bedeckt, die sich bei Trockenheit hell-grün verfärbt.[2]
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der gedrungene Blütenstandsschaft ist nicht mehr als 10 Zentimeter lang und so überragt der Blütenstand von Deinacanthon urbanianum die Blattrosette nur wenig.[2] Der Blütenstand ist von den inneren Blättern, die relativ klein, ganzrandig und gerundet sind, umhüllt.[2] Der verhältnismäßig kurze Blütenstand (Infloreszenz) weist einen Durchmesser von etwa 3 Zentimetern auf und enthält wenige aufrechte Blüten.[2][3] Die äußeren Tragblätter weichen zunehmend von den inneren Blättern ab. Die inneren Tragblätter sind verdickt, häutig mit breitem trockenhäutigen Rand. Die inneren Tragblätter sind bei einer Länge von etwa 27 Millimetern sowie einer Breite von etwa 10 Millimetern eiförmig mit plötzlich spitzem oberen Ende, mikrospopisch fein gesägtem Rand und mit einer weißen Haut aus Saugschuppen bedeckt.[2] Die inneren Tragblätter überragen die Kelchblätter.[2] Es sind keine Blütenstiele vorhanden.[3]
Die Blüten riechen unangenehm.[4] Die zwittrigen, fast radiärsymmetrischen, dreizähligen Blüten besitzen eine Länge von bis zu 4 Zentimetern.[3] Die drei etwas asymmetrischen, fast aufrechten, zu einer kurzen Röhre verwachsenen Kelchblätter sind bei einer Länge von bis zu 15 Millimetern verkehrt-eiförmig-elliptisch mit plötzlich spitzem sowie stachelspitzigem oberen Ende.[2] Die drei Kronblätter sind etwa 19 Millimeter lang.[2] Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind untereinander, aber zu 1/3 mit den Kronblättern verwachsen. Die Staubbeutel sind etwa 6 Millimeter lang.[2] Bei Deinacanthon sind die sulcaten Pollenkörner einzeln (Monade).[5] Der unterständige Fruchtknoten ist unauffällig dreikantig und bei einer Länge von etwa 11 Millimetern sowie einem Durchmesser von 5 bis 6 Millimetern fast keulenfömig-zylindrisch und verengt sich nicht am oberen Ende. In jeder Fruchtknotenkammer befinden sich 30 bis 50 Samenanlagen.[2] Die drei Narbenäste sind spiralig.[4]
Die Blütenformel lautet:
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deinacanthon urbanianum kommt in Paraguay und in den argentinischen Provinzen Salta, Córdoba, Chaco, La Rioja, San Luis vor.[2]
Deinacanthon urbanianum von trockenem, offenen Waldland bis zu felsigen Bergrücken in Höhenlageb von 500 bis 850 Metern.[2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung erfolgte 1891 unter dem Namen (Basionym) Rhodostachys urbaniana durch Carl Christian Mez in Carl Friedrich Philipp von Martius: Flora Brasiliensis, Band 3, 3, Seite 182, Tafel 51.[6][7] Die Neukombination zu Deinacanthon urbanianum (Mez) Mez erfolgte 1896 auch durch Mez in Alphonse Louis Pierre Pyramus de Candolle, Anne Casimir Pyramus de Candolle: Monographiae Phanerogamarum, Band 9, Seite 13.[8][7] Lyman Bradford Smith veröffentlichte 1967 den Namen Bromelia urbaniana (Mez) L.B.Sm. in Phytologia, Volume 15, Seite 174, Tafel 3, f. 1, 2.[9] Gültiger Name ist Deinacanthon urbanianum (Mez) Mez.[2][10][1][7]
Der Gattungsname Deinacanthon setzt sich aus den altgriechischen Wörtern deinos für „schrecklich“ und anthos für „Blüte“.[11] Das Artepitheton urbanianum ehrt den deutschen Botaniker Ignaz Urban (1848–1931).
Deinacanthon urbanianum ist die einzige Art der Pflanzengattung Deinacanthon in der Unterfamilie Bromelioideae innerhalb der Familie der Bromeliaceae.[2]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Volk der Matacos im argentinischen Formosa nutzten die Fasern der Laubblätter dieser Art.[12]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Rauh: Bromelien – Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3. (als Bromelia urbaniana (Mez) L.B.Sm.)
- L. B. Smith, R. J. Downs: Bromelioideae (Bromeliaceae). In: Flora Neotropica, Monograph 14, Part III, 1979, S. 1687.[12]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, XIV - 2014 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r Eric J. Gouda, Derek Butcher, Kees Gouda: Encyclopaedia of Bromeliads, Version 4, 2018. In „Species Index“ oder „synonyms“ auf Deinacanthon klicken zuletzt eingesehen am 1. Dezember 2024
- ↑ a b c d e Werner Rauh: Bromelien – Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3. (als Bromelia urbaniana (Mez) L.B.Sm.)
- ↑ a b c Alberto Castellanos in Brom. Soc. Bull. Volume 4, 5, 1954, S. 79–81.
- ↑ H. Halbritter, 2016: Datenblatt Deinacanthon urbanianum in: PalDat - A palynological database.
- ↑ Carl Christian Mez in Carl Friedrich Philipp von Martius: Flora Brasiliensis, Band 3, 3, S. 182 eingescannt Tafel 51.
- ↑ a b c Deinacanthon urbanianum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 1. Dezember 2024.
- ↑ Carl Christian Mez in Alphonse Louis Pierre Pyramus de Candolle, Anne Casimir Pyramus de Candolle: Monographiae Phanerogamarum, Band 9, 1896, S. 13. eingescannt.
- ↑ Lyman Bradford Smith: Phytologia, Volume 15, S. 174. eingescannt.
- ↑ Eric J. Gouda, Derek Butcher (fortlaufend updated): A List of Accepted Bromeliaceae Names. online, University Botanic Gardens, Utrecht. zuletzt eingesehen am 30. November 2024
- ↑ Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae. In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998. (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache) online.
- ↑ a b Lyman Bradford Smith, Robert J. Downs: Bromelioideae (Bromeliaceae). In: Flora Neotropica, Monograph 14, Part III, 1979, S. 1687. PDF.