Depot von Minice
Das Depot von Minice (auch Hortfund von Minice) ist ein Depotfund der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur aus Minice, einem Ortsteil von Kralupy nad Vltavou im Středočeský kraj, Tschechien. Es datiert in die Zeit zwischen 2000 und 1800 v. Chr. Das Depot befindet sich heute im Nationalmuseum in Prag.
Fundgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Depot wurde 1904 beim Ausheben eines Fundaments entdeckt. Die Funde lagen in einer Ascheschicht. Aus dem Nachbarort Míkovice stammt ein weiteres Depot, das in die gleiche Zeitspanne datiert. Aus Minice sind außerdem fünf Einzelfunde von Bronzegegenständen der Aunjetitzer Kultur bekannt.
Zusammensetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Depot besteht aus zwei goldenen gerippten, niedrigen offenen Armmanschetten und vier Bruchstücken von Spiralröllchen aus Golddraht. Eine Armmanschette ist neuzeitlich beschädigt.
Die beiden Armmanschetten haben große Ähnlichkeit mit zwei Stücken aus dem Depot I von Dieskau (Saalekreis, Sachsen-Anhalt).[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Bartelheim: Studien zur böhmischen Aunjetitzer Kultur. Chronologische und chorologische Untersuchungen (= Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie. Bd. 46). Habelt, Bonn 1998, ISBN 3-7749-2867-3 (Zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation, 1998), S. 261.
- Václav Moucha: Hortfunde der frühen Bronzezeit in Böhmen. Archeologický ústav AV ČR, Prag 2005, ISBN 80-86124-57-6, S. 130 (Online).
- Tilmann Vachta: Bronzezeitliche Hortfunde und ihre Fundorte in Böhmen (= Berlin studies of the ancient world. Band 33). Edition Topoi, Berlin 2016, ISBN 978-3-9816751-2-2, S. 224 (Online).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Harald Meller, Jan-Heinrich Bunnefeld: Die Herren der Ringe – Frühbronzezeitlicher Ringschmuck als Herrschaftssymbol. In: Harald Meller, Michael Schefzik (Hrsg.): Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte. Begleitband zur Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale), 4. Juni 2021 bis 9. Januar 2022. wbg Theiss, Darmstadt 2020, ISBN 978-3-8062-4223-2, S. 106, 203.