Der Floh (1869–1919)
Der Floh
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Beschreibung | Österreichische Satirezeitschrift |
Verlag | Deutsch'sche Buchdruckerei- und Verlag-A.G. (ab Nr. 25/1869) |
Hauptsitz | Wien |
Erstausgabe | 1. Jänner 1869 |
Einstellung | 1919 |
Gründer | Emil Frisch[1] |
Erscheinungsweise | wöchentlich |
Artikelarchiv | ANNO |
Der Floh war eine österreichische humoristisch-satirische Wochenzeitung, die zwischen 1869 und 1919 in Wien und Pest (Budapest) jeweils sonntags erschien. Jede Ausgabe bestand unter anderem aus kurzen Notizen über das überwiegend lokale Zeitgeschehen und Glossen sowie zum Teil ganzseitigen Karikaturen und Illustrationen. Zu den Zeichnern gehörten zum Beispiel Friedrich Graetz (1842–1912), Theodor Zajaczkowski (1852–1908) und Julius Klinger (1876–1942).[1][2]
Gerichtliche Auseinandersetzung Hermine Meyerhoff
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im ersten Jahr des Erscheinens war die Zeitschrift bereits Gegenstand eines Strafverfahrens vor dem Wiener Schwurgericht. Die Ursache hierfür stellte eine Karikatur[3] der Opern- und Operettensängerin Hermine Meyerhoff dar, die in der Ausgabe vom 19. Dezember 1869 abgedruckt wurde. Der für die Karikatur zuständige Redakteur Karl Floh musste sich auf Anstrengung von Frau Meyerhoff wegen Ehrenbeleidigung verantworten.[4] Hintergrund der Karikatur waren nach den zeitgenössischen Moralvorstellungen „freizügige“ Fotografien mit Dekolleté von Hermine Meyerhoff, die von dem Kunsthändler Samuel Sonnenthal im Schaufenster seines Ladenlokals ausgestellt und verkauft wurden. Dieser Umstand wurde in der damaligen Öffentlichkeit als Meyerhoff-Affäre bezeichnet. Karl Floh wurde am 5. März 1870 vom Gericht zu einem Monat Arrest verurteilt.[5][6][4]
Der Floh online
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Österreichische Nationalbibliothek in Wien stellt im Rahmen des Projektes ANNO – AustriaN Newspapers Online alle Jahrgänge von 1869 bis 1919 digitalisiert online mit einer Volltextsuche zur Verfügung.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Estermann: Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1850 – 1880, Band 1, Saur, München u. a. 1988, ISBN 3-598-10708-0, S. 191–193
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Von der Österreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben: Der Floh (1869–1919) (online bei ANNO).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Der Floh auf buechersuite.de; abgerufen am 7. Februar 2021
- ↑ Alfred Estermann: Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1850 – 1880, Band 1, 1988, S. 191.
- ↑ Fräulein Meyerhoff. In: Der Floh. Nr. 51, 19. Dezember 1869, abgerufen am 8. Januar 2021 (wiedergegeben auf ANNO).
- ↑ a b Andrea Reisner: Herrenwitze und scharfe Kritik. In: Wiener Zeitung Online. 13. November 2020, abgerufen am 30. Dezember 2020.
- ↑ Aus dem Gerichtssaale. In: Neue Freie Presse. Nr. 1982, 6. März 1870, abgerufen am 8. Januar 2021 (wiedergegeben auf ANNO).
- ↑ „Floh“ – Meyerhoff (Prozess–Protokoll). In: Der Floh. Nr. 10, Beilage, 6. März 1870, abgerufen am 8. Januar 2021 (wiedergegeben auf ANNO).