Der Protektor

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Der Protektor
Originaltitel The Protector
威龍猛探
Transkription Wai Lung Maang Taam
Produktionsland Hongkong, USA
Originalsprache Kantonesisch, Englisch
Erscheinungsjahr 1985
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie James Glickenhaus
Drehbuch James Glickenhaus
Produktion David Chan,
Leonard Ho
Musik Ken Thorne
Kamera Chang Yao Chu,
Mark Irwin
Schnitt Yao Chung Chang,
Evan A. Lottman,
Barbara Minor
Besetzung

Der Protektor (Originaltitel: englisch The Protector, chinesisch 威龍猛探 / 威龙猛探, Pinyin Wēilóng měngtàn, Jyutping Wai1lung4 maang5taam3) ist ein 1985 in Hongkong und den USA gedrehter Martial-Arts- und Actionfilm, inszeniert in der amerikanischen Fassung vom Regisseur James Glickenhaus.

Der New Yorker Polizist Billy Wong rächt eiskalt und mittels Kampfkunst und großem Waffeneinsatz einen bei Bandenkriegen getöteten Kollegen. Daraufhin wird er degradiert und als Bewacher einer Modenschau abgestellt. Die beschauliche Ruhe währt jedoch nicht lange, da die Modedesignerin entführt wird. Es zeigt sich, dass ihr Vater, ein vorgeblich seriöser Geschäftsmann, Kopf einer internationalen Drogenbande ist und die Entführer sich nach Hongkong abgesetzt haben.

Zusammen mit seinem Kollegen Danny Garoni macht sich Wong nun an die Verfolgung und kämpft in Hongkong gegen das Drogenkartell und die Behörden, wobei ganze Firmengebäude in die Luft fliegen. Letztlich kommt es zum blutigen aber für den Protagonisten glücklichen Showdown.

"Kein Polizeifilm. Kein Karatefilm. Eher ein zeitgemäßer Ritterfilm. Glickenhaus benutzt das Kino als modernes Jahrmarktsvergnügen. Bei ihm ist gefragt, was für Effekte sorgt. Deshalb zeigt er auch die Gewalt so grell wie möglich. Die Genres, die er dabei wählt, benutzt er dabei als Schablone, um seine Hardcore-Action zu choreografieren. Glickenhaus erzählt nicht, er summiert Höhepunkte." (Die Zeit)

  • Der Film ist nach Die große Keilerei der zweite Versuch von Jackie Chan, den amerikanischen Markt zu erobern. Auch dieser schlug fehl, was aber von Kritikern hauptsächlich dem Regisseur Glickenhaus zugeschrieben wurde.
  • Glickenhaus hatte zuvor den Selbstjustizfilm The Exterminator (1980) gedreht, seinen einzigen kommerziell erfolgreichen Film. In gleicher Weise wollte er The Protector inszenieren. Nur passte die Rolle keinesfalls zu Jackie Chan, weswegen sich die beiden auch stark verkrachten. Glickenhaus diktierte Chan sogar die Actionsequenzen und verbot ihm, sein eigenes Stuntteam mitzubringen.
  • Als Jackie Chan nach den eigentlichen Dreharbeiten zurück nach Hongkong kam, produzierte er selbst einige Szenen neu (einschließlich des Finales, in dem er gegen Bill Wallace kämpft), brachte neue Nebenhandlungen dazu und schnitt die seiner Meinung nach dümmsten Szenen des Glickenhaus-Schnittes weg. So entstand die in Sammlerkreisen begehrte 30 Minuten längere Hongkong-Version des Filmes, die viel temporeicher ist, wegen der internationalen Verträge aber nur im asiatischen Raum gezeigt werden durfte.
  • Der Film inspirierte Jackie Chan zu seinem Erfolgsfilm Police Story.[1]
  • Da Jackie Chan den Film zu brutal und sexistisch fand, schnitt er die brutalsten und die Sex-Szenen heraus und drehte vieles neu, weshalb die Hongkong-Version über 20 Minuten länger ist.
  • In Deutschland gibt es eine 85 Minuten lange FSK 16-Fassung, welche ungefähr der zensierten Hongkong-Version ohne die zusätzlich gedrehten Szenen entspricht, und die ungekürzte, indizierte US-Fassung.[2][3]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Der Protector mit Jackie Chan als 2K-Restauration auf britischer Blu-ray. In: schnittberichte.com. 28. August 2019, abgerufen am 5. April 2023: „Mit Der Protector […] versuchte […] Jackie Chan 1985 auf dem US-Markt zu etablieren. Durch […] damalige Flop […] war dies die Blaupause für den legendären Police Story.“
  2. The Protector mit Jackie Chan als Blu-ray-Premiere. In: schnittberichte.com. 29. Oktober 2014, abgerufen am 5. April 2023 (als Dragon Edition bekannt): „[…] Es geht dabei sogar so weit, dass der Film in den USA für ein R-Rating zensiert werden musste, in Deutschland […] gab es auch eine deutlich stärker gekürzte FSK 16-Variante für den Kaufhandel, während die 18er-DVD nun im Gegensatz zur deutschen VHS immerhin die nur weniger entschärfte alte R-Rated enthielt. 2011 wurde die Indizierung erfreulicherweise aufgehoben.“
  3. The Protector – Deutsche Uncut-DVD-Premiere im Juni. In: schnittberichte.com. 23. Mai 2017, abgerufen am 5. April 2023.