Zur Spielzeit 1922/23 wurde der ATSB-Kreis Bayern in die beiden Kreise Nordbayern und Südbayern geteilt, so dass die Zahl der teilnehmenden ATSB-Kreismeister von 15 auf 16 stieg. Die 16 Kreismeister ermittelten in vier regionalen Endrunden die Teilnehmer an der Finalrunde. Gespielt wurde im K.-o.-System.
Der ATSV Rheinau protestierte wegen eines nicht gegebenen Elfmeters gegen die Wertung des Spiels. Es wurde ein Wiederholungsspiel angesetzt, zu dem der BSC München nicht antrat. Rheinau wurde daraufhin zum süddeutschen Verbandsmeister erklärt und zog ins Halbfinale der deutschen Meisterschaft ein.
Die Märkische Spielvereinigung protestierte im Vorfeld des Finales gegen die kurzfristige Verlegung des Spiels vom ursprünglich vorgesehenen Austragungsort Berlin nach Leipzig, da sie hierin eine Benachteiligung ihres Vertreters Alemannia 22 Berlin sah. Die Berliner traten dennoch an. Nach dem Spiel einigten sich beide Vereine auf ein Rückspiel in Berlin, das jedoch nicht als Meisterschaftsspiel gewertet wurde.
Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1, S.86.
Christian Wolter: Arbeiterfußball in Berlin und Brandenburg 1910–1933. Arete Verlag, Hildesheim 2015, ISBN 978-3-942468-49-7 (Resultate der ATSB-Meisterschaftsspiele von 1919 bis 1933).