Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1955
Endrunde um die Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1955 | |
Meister | SV Polizei Hamburg |
Mannschaften | 8 |
Spiele | 7 |
Tore | 196 (ø 28 pro Spiel) |
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Die Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1955 wurde in einem Endrundenturnier zwischen dem 15. Mai und dem 30. Mai 1955 ausgespielt. Das Turnier war die sechste vom DHB ausgerichtete Meisterschaftsrunde im Feldhandball der Männer. Das Endspiel fand am 30. Mai 1955 vor 15.000 Zuschauern im Hamburger Stadion Hoheluft statt.
Neuer Deutscher Meister wurde die SV Polizei Hamburg, die im Frühjahr schon Vizemeister der Hallenhandball-Endrunde geworden war. Die Hamburger „Polizisten“ besiegten im Endspiel den SV Bayer 04 Leverkusen mit 15:12 und konnten damit den sechsten Feldhandball-Meistertitel ihrer Vereinsgeschichte feiern.
Modus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Modus wurde gegenüber der vorangegangenen Spielzeit drastisch verändert, so dass sich die Turnierdauer – mit Rücksicht auf die Ende Juni beginnende Feldhandball-Weltmeisterschaft in Deutschland – von sechs auf zwei Wochen verkürzte: Zwar traten erneut acht Mannschaften gegeneinander an, aber der DHB verzichtete auf die zeitaufwändige Gruppenphase mit Hin- und Rückspielen. Die Mannschaften spielten in einer einfachen Ausscheidungsrunde im K.-o.-System gegeneinander, die vier siegreichen Teams ermittelten anschließend in einem Halbfinale die Finalteilnehmer; Platzierungsspiele wurden nicht durchgeführt.
Die folgenden acht Mannschaften hatten sich als Meister oder Vizemeister der jeweiligen Regionalmeisterschaften für die Endrundenteilnahme qualifiziert:
- Norddeutsche Meisterschaft: THW Kiel (Meister), SV Polizei Hamburg (Vizemeister)
- Westdeutsche Meisterschaft: RSV Mülheim (Meister), SV Bayer 04 Leverkusen (Vizemeister)
- Südwestdeutsche Meisterschaft: SV Harleshausen (Meister)
- Süddeutsche Meisterschaft: TC Frisch Auf Göppingen (Meister, Titelverteidiger, Deutscher Meister (Halle) 1955), TSG Ketsch (Vizemeister)
- Berliner Landes-/Regionalmeisterschaft: Reinickendorfer Füchse (Meister)
Die Spieldauer betrug 2 × 30 Minuten, bei Gleichstand nach regulärer Spielzeit wurde eine Verlängerung von 2 × 10 Minuten durchgeführt.
Turnierverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die favorisierten Meistermannschaften der norddeutschen, westdeutschen und süddeutschen Endrunden schieden überraschend schon in der Vorrunde aus, sie wurden jeweils auf eigenem Platz von ihren Gegnern geschlagen. Als „Sensation“ bezeichnete der Berichterstatter des Hamburger Abendblatts dabei den Sieg der Hamburger in Göppingen gegen die Mannschaft des Titelverteidigers und Hallenmeisters Frisch Auf Göppingen.[1] Der norddeutsche Meister THW Kiel lag zur Halbzeit gegen den westdeutschen Vizemeister aus Leverkusen bereits aussichtslos mit 10 Toren zurück (3:13), während der Westdeutsche Meister aus Mülheim sich den Kasseler Vorstädtern aus Harleshausen geschlagen geben musste. Nur der Berliner Meister Reinickendorfer Füchse bestätigte die Erwartungen und deklassierte die TSG Ketsch.
Leverkusen setzte sich im Halbfinale nach ausgeglichener erster Spielhälfte klar gegen den Berliner Meister durch; SV Polizei Hamburg siegte im Spiel beim SV Harleshausen knapp in den letzten Minuten. Im Finale in Hamburg schien Leverkusen zwar zunächst überlegen, konnte dies aber nicht in Torerfolge umsetzen, zur Halbzeit führten die Leverkusener nur knapp mit einem Tor Vorsprung. Die letzten Sekunden der regulären Spielzeit verliefen dramatisch: Beim Stand von 12:11 für den Polizeiverein verwarf Maychrzak in der letzten Minute noch einen Strafwurf und den Leverkusenern gelang im Gegenzug der Ausgleich. In der Verlängerung waren die Hamburger dann konzentrierter und verwerteten ihre Chancen, während die Gäste zu keinem Torerfolg mehr kamen.[2]
Vorrunde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]15. Mai
- THW Kiel – SV Bayer 04 Leverkusen: 12:20
- TC Frisch Auf Göppingen – SV Polizei Hamburg: 14:17
- RSV Mülheim – SV Harleshausen: 15:18
- TSG Ketsch – Reinickendorfer Füchse: 7:17
Finalrunde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]22. Mai
- Halbfinale
- SV Harleshausen – SV Polizei Hamburg: 12:13
- SV Bayer 04 Leverkusen – Reinickendorfer Füchse: 15:9
30. Mai
- Finale
- SV Polizei Hamburg – SV Bayer 04 Leverkusen: 15:12 (nach Verlängerung; 7:8, 12:12)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sven Webers (Red. Handballdaten.de): Endrunde um die Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1955 (abgerufen am 30. Januar 2014)
- Hamburger Abendblatt, Berichte und Meldungen zum Turnierverlauf (abgerufen am 30. Januar 2014):
- Favoriten-Stürze im Handball, HA Nr. 113/1955, 16. Mai 1955, S. 6, Online-Archiv zum 16. Mai, Direktlink (PDF)
- Polizei im Handball-Finale, HA Nr. 118/1955, 23. Mai 1955, S. 6, Online-Archiv zum 23. Mai, Direktlink (PDF)
- SV Polizei wieder Handballmeister, HA Nr. 124/1955, 31. Mai 1955, S. 12, Online-Archiv zum 31. Mai, Direktlink (PDF)